Nehme ich mein Stottern zu ernst?
Hallo an Alle. Ich bin 24 und stottere bereits fast mein ganzes Leben. Ich kam immer recht gut damit klar. Ich war damals in logopädischer Behandlung und es wurde etwas bessern. Nun ist es aber seit einige Zeit so, dass es mich schon so ein wenig bedrückt und ich mich beim spreche und vorallem beim stottern unwohl fühle. Ich denke auch weil es mir peinlich ist wie andere darauf reagieren. Daher versuche ich auch, spontan, meistens manche Wörter zu meiden bei denen ich weiß das ich stottern könnte/werde. Ist diese Taktik wirklich gut? Oder sollte ich einfach das Stottern "in Kauf nehmen"? Mache ich mir da vielleicht zu viel Kopf und es interessiert die anderen eigentlich nicht wirklich?
Dann würde ich noch eine weitere Sache diesbezüglich ansprechen. Kennt sich hier einer mit CBD Öl im Bezug zu Sprachproblemen, in meinem Fall des Stotterns, aus? Kann das helfen? Wäre das eine gesundheitlich unbedenkliche Option, die ich mir anschauen sollte um evtl. damit etwas "lockerer" zu werden und mein Problem mit dem stottern zu verbessern? Habe vorhin recherchiert und die Unikliniken aus Warschau und Hannover sagen wohl, dass es eine Sprachstörung beheben *könnte*
Ich danke euch.
3 Antworten
Wenn du dich unwohl fühlst macht es definitiv Sinn eine Veränderung vorzunehmen.
Mit der zweiten Sache kenne ich mich leider nicht aus.
Die Vermeidungs-Taktik und das Austauschen von Wörtern nutzen tatsächliche viele Stotternde bzw. haben sie schon genutzt. Ist sie deswegen "gut"? Hm, naja, es kommt darauf an .. Wenn du einen Leidensdruck empfindest und dich weiterhin unwohl fühlst, dann eher nicht. Das Problem bei der Taktik ist oft auch, dass sie zusätzlich stresst, also zusätzlich zum (eigenen) Anspruch unbedingt flüssig sprechen zu wollen/zu müssen. Außerdem kann man durch das Wechseln und Vermeiden sich nicht immer so ausdrücken, wie man es eigentlich wollte und kommt auch "anders" rüber, wenn man Pech hat.
Was kannst du tun? Du könntest z.B. eine Desensibilisierung machen. Das macht man häufig im Rahmen einer (guten) Stottertherapie, angeleitet durch die Logopädin. Dabei härtest du dich quasi ab gegen die Reaktionen anderer auf dein Stottern - du erlebst dabei meist aber auch genau das, was du in deiner Frage schon ansprichst: dass es den anderen meist gar nicht so wichtig ist wie dir selbst, ob du gerade stotterst oder nicht. Schau mal unter www.bvss.de/stottern/therapie in den Bereich "Methoden der Stottertherapie", unten in der Infothek.
Ruf gerne mal bei uns in der Fachberatung an und lass es dir erklären bzw. stelle weitere Fragen: kostenfreie Beratung der BVSS zu Therapie und Selbsthilfe bei Stottern, Durchwahl 0221 139 1108, donnerstags 17-20 Uhr, freitags 12-14 Uhr. Einfach anrufen :-)
Kennst du andere junge Stotternde? Oft hilft es, sich mit denen auszutauschen, die ähnliche Erlebnisse und Situationen haben, wenn man seinen Weg neu ausrichten möchte. In einer Flow-Gruppe, das ist die junge Selbsthilfe Stotternder, kannst du das tun. Schau bei Interesse mal unter www.flow-sprechgruppe.de, ob eine in deiner Nähe ist oder ob du die Online-Formate nutzen kannst.
Alles Gute!
PS: Auf deine Frage nach dem Öl wirst du bei Flow, also bei anderen jungen Menschen mit Stottern, bestimmt auch Antworten und Erfahrungswerte erhalten. Besser, finden wir, als in der Allgemeinheit zu fragen, die nicht selbst stottern :-)
Du kannst bei Logopäden geheilt werden.