Jein und ja. 🙂
Nach heutigem Kenntnisstand sieht man die Hauptursache von Stottern in einer vererbten Veranlagung dazu, die nicht zwangsläufig, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Auftreten von Stottern führt.
Wichtig: Diese Aussage bezieht sich auf die am weitesten verbreitete Form der Redeflussstörung. Diese Form heißt fachlich korrekt "originäres neurogenes nicht-syndromales Stottern", früher auch als "idiopathisches Stottern" bezeichnet. Dieses gewöhnliche Stottern beginnt in der Regel irgendwann in der Kindheit, ohne dass es dafür einen bestimmten Auslöser gibt.
(Andere Formen von Stottern sind wesentlich seltener, z.B. das psychogene Stottern, dass aufgrund psychischer Erkrankungen oder traumatischer Erlebnisse entstehen kann. In den Q&A erklären wir auf unserer Fakten-Seite alle Formen: www.bvss.de/stottern/fakten)
Die Kernsymptome von Stottern (Wiederholungen, Dehnungen und/oder Blockierungen) sind an sich gut zu behandeln, es gibt wirksame logopädische Therapien für jede Altersstufe. Augenmerk sollte bei einer guten Stottertherapie auf jeden Fll auch auf die Begleitsymptome gelegt werden, die viele Stotternde entwickeln (z.B. Ängste und Vermeidungsverhalten), da diese maßgeblich belasten können.
Die Erwartungshaltung an Stottertherapie sollte man sich jedoch vorab bewusst machen. "Stottern für immer und verlässlich weg" - dieses Ziel ist insbesondere für stotternde Erwachsene nicht realistisch, da Stottern nach der Pubertät als nicht heilbar in diesem klassischen Sinne gilt.
Aber: Stottern lässt sich in jedem Alter gut verändern, so dass es weniger bis gar nicht mehr belastet und anderen auffällt.
Man kann durch eine anerkannte Stottertherapie z.B. lernen mit einer veränderten Sprechweise Stottern nicht auftreten zu lassen. Bei einer andreen Methode lernt man, wie man seine Stottersymtpome auflösen/lockern kann. Und bei bedien wird auch an der inneren Einstellung gearbeitet und eine Desensibilisierung durchgeführt.
Bei beiden Methoden erlernt man also Techniken, die dabei helfen im Alltag das zu sagen, was man möchte und so, wie man es möchte - und das ist natürlich schön und eine große Erleichterung für viele.
(Mehr Infos über anerkannte Methoden und Beratungsmöglichkeiten haben wir auf unserer Website unter www.bvss.de/stottern/therapie zusammengestellt)