Negatives Ergebnis bei Job-Hearing, wie damit umgehen?

1 Antwort

Auf die Frage, ob ich eine Begründung bzw. ein Feedback bekommen könnte, meinte sie das wäre in dem Bewerbungsverfahren so nicht vorgesehen und ich müsste mich mit der Unterabteilung in Verbindung setzten.

Die werden sich hüten, eine Aussage zu treffen. Aufgrund des AGG werden sie dir höchstens irgendeine nichtssagende Auskunft geben in Richtung "andere waren besser", "es hat nicht gepasst", "nächstes Mal wieder versuchen".

Kann mir jemand sagen, wie man mit so einer Situation umgeht?

Na ja, Haken dran. Bei Bewerbungen hat man immer genau zwei Möglichkeiten: Es klappt oder es klappt nicht. Wenn so ein großer Aufwand dahinter steht, ist das natürlich ärgerlicher als bei einem Teams Call.

Die Bewerbungskosten sollten dir allerdings erstattet werden, sofern das nicht bei der Einladung ausgeschlossen wurde.


Soundrabbit1 
Beitragsersteller
 13.01.2025, 21:14

Ich hatte auch den Eindruck, dass sie nichts von sich preisgegeben wollten.

Das Unternehmen übernimmt keine Kosten leider.

Was bedeutet AGG?

LisaAusPisa  13.01.2025, 21:16
@Soundrabbit1

AGG ist die Abkürzung für Allgemeines Gleichstellungsgesetz. Da wird relativ strikt geregelt, wann ein Unternehmen ein Problem bekommt bzgl. Diskriminierung. Bei zu konkreten Aussagen zu den Absagegründen hat der Bewerber natürlich ein Einfallstor für eine Klage.

Soundrabbit1 
Beitragsersteller
 13.01.2025, 21:23
@LisaAusPisa

Ok das macht Sinn, aus der Perspektive ist das Verhalten eher als Selbstschutz des Unternehmens zu sehen und nicht als Arroganz oder Geringschätzung.. Danke für deinen Beitrag!

LisaAusPisa  13.01.2025, 21:26
@Soundrabbit1

Ja, das ist tatsächlich Selbstschutz. Ich arbeite für ein Unternehmen, das in einem sehr spezialisierten Feld Arbeitskräfte rekrutiert und dementsprechend auch viele Bewerbungen bekommt. Manchmal würde es helfen, wenn man dem Bewerber ehrliches Feedback geben könnte, dass seine Unterlagen mies sind.

Allerdings hast du da im Zweifel nachher eine Klage am Hals, die entweder sehr teuer ist oder du hast einen Mitarbeiter an der Backe, mit dem du nichts anfangen kannst.

Als Bewerber ist das auch nicht toll, weil dir nie jemand ehrlich Feedback geben wird. Im Zweifel klopfen dir alle, denen du die Unterlagen vorlegst, auf die Schulter und finden dich toll, obwohl's nicht gut ist.

Soundrabbit1 
Beitragsersteller
 13.01.2025, 21:41
@LisaAusPisa

Das ist ein interessanter Einblick in die berufliche Realität, auf der Uni sagt dir niemand sowas obwohl es so wichtig wäre. Ehrliches Feedback bekommt man sicher selten. Was auch die Realität ist - man studiert jahrelang und kann seinen Job theoretisch aber praktisch darf man ihn nicht ausüben, weil man immer aus Bewerbungen ausscheidet. Ich habe zahlreiche Bewerbungsverfahren dieser Art durchlaufen, das Ergebnis ist immer das selbe. Vorbereitung, Hoffnung, Enttäuschung, aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, ich hätte eine Ausbildung zum Elektriker oder Dachdecker gelernt. Meiner Alterskollegen bekommen mit 30 Kinder und bauen Häuser, fahren auf Urlaub und ich hab nicht mal einen Job. Aber egal, den Rest bespreche ich dann mit meinem Psychologen am Sofa xD

LisaAusPisa  13.01.2025, 21:42
@Soundrabbit1

Bewerbungsverfahren sind unfassbar nervig, ich hasse das selbst abgrundtief.

Ich drück dir die Daumen, dass du was Passendes für dich findest! 🍀

Soundrabbit1 
Beitragsersteller
 13.01.2025, 21:46
@LisaAusPisa

Danke! Ich hasse es auch wirklich abgrundtief, man ist wie ein Affe im Käfig und wird von allen Seiten begafft und man bekommt nervige Fragen, wirklich ätzend.