Negative und positive Aspekte von Normen?

4 Antworten

Normen sind von Menschen getroffene Festlegungen, die binden. Diese werden in einem speziellen historischen Umfeld, einer dann gegebenen Werteinstellung und in Blick auf die Lösung eines Problems gemacht. Wenn sich die Normen im laufe der Zeit bewähren, können sie sinnstiftend und lebensleitend arbeiten. Wenn aber das historische Umfeld, die Werte und die Probleme sich ändern, können Normen zu Fesseln werden, die neue, aktualisierte Lösungen behindern. Das muss jeweils geprüft werden.

Grüß Dich fragender9602!

Normen sind standardisierte Verhaltensregeln in bestimmten Situationen. Sie können Dir die Freiheit nehmen, wenn die Normen die persönliche humanistische Entfaltung unterbunden wird. (Tradition. fetse religiöse Vorschriften, Diktaturen, freiheitberaubende Ideologien schlechthin)

Sie können aber auch im Sinne von Aufklärung, freiheitlich-ethischer Gesinnung und unter berücksichtigung der Menschenrechte zur Freiheit verhelfen.

Für die jeweilige Richtung lassen sich zahlreiche Beispiele finden.

Normen in der Industrie können aber auch Materialen in der Verwendung vereinheitlichen und damit die Arbeit leichter machen.

Mit bestem Gruß

Rüdiger

Was für dich positiv ist kann für mich negativ sein, es hängt auch von der religion ab.

Normen haben den Vorteil, daß sie leichter zu vermitteln sind, als das Hintergrundverständnis, auf denen die Normen basieren.

Beispielnorm: Verrichte dein Geschäft dort, wo jeder Acker, jede Schlafstätte, jede Weide und jedem offenen Wasser mindestens einen Steinwurf entfernt ist und vergrabe deine Hinterlassenschaft zwei Fuß tief.

Das ist eine klare Regel und selbst einem 3-Jährigen zu vermitteln.
Der Hintergrund dieser Norm ist es, keimbelastete Fakalien von Menschen, Vieh, Wasser und Nahrung fernzuhalten und die Verschleppung der Keime zu verhindern. In einer antiken Ackerbausiedlung macht sie auch durchaus Sinn.

Der Nachteil ist, daß Normen oft nicht mehr hinterfragt werden und Menschen sie beibehalten, obwohl sie sinnlos geworden sind.

Wer nur diese Norm, aber nicht den Hintergrund kennt, wird seine Hinterlassenschaft selbst im harten Boden einer Felswüste vergraben, in der nur alle 1000 Jahre ein Mensch vorbeikommt. Er würde 50km aus einer Großstadt herausfahren, obwohl es überall Wasserspül-WCs gibt.

Und auf einem Schiff mit Kajüten, umgeben von Wasser, wäre die einzige Möglichkeit der Normerfüllung, auf einen 40 Meter hohen Schiffsmast zu klettern und seine Hinterlassenschaft dort oben in einem eigens mitgeführten Blumenkübel zu vergraben.

Im Bezug auf Religion: Sollte diese Norm eine religiöse sein, macht es Sinn, daß die Religion sich den geänderten Gegebenheiten anpassen kann. Eine Religion die das nicht kann und ihren Anhängern ewige Verdammnis androht, wenn sie das Bord-WC eines Schiffes benutzen, gibt ihre Anhänger der Lächerlichkeit, der Verzweifelung und dem Extremismus preis.