narrative Variation und ikonische Verdichtung Erklärung!

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Symbolische Repräsentation (sinnbildliche, bedeutungstragende Zeichen/Merkmale enthaltende) Darstellung/Vergegenwärtigung/Vertretung) kann in narrativer Variation, ikonischer Verdichtung und ritueller Inszenierung geschehen.

Narrative Variation ist eine erzählerische/erzählende Darstellung, die ausgiebig schildert.

Ikonische Verdichtung ist eine bildliche Darstellung. Dabei wird etwas auf eine Kurzfassung konzentriert.

Eine narrative Variation (lateinisch narare = erzählen; variatio = Verschiedenheit/Veränderung/Abwandlung/Abwechslung) kann etwas fortschreiben oder umschreiben. Sie ist beweglich und enthält als Spielraum die Möglichkeit zu einer kritischen Auseinandersetzung.

Eine ikonische Verdichtung (griechisch εἰκών = Bild, Abbild) ist im Vergleich weniger dynamisch, mehr statisch (starr und stillstehend).

Im Zusammenhang mit der Varusschlacht ist ein Beispiel für narrative Variation das Drama Die Hermannsschlacht von Christian Dietrich Grabbe, ein Beispiel für ikonische Verdichtung das Erbauen des Hermannsdenkmals nahe bei Hiddesen südwestlich von Detmold, bei dem eine riesengroße Statue den Cheruskerfürsten Arminius (nur dieser Name, den er bei den Römern hatte, ist tatsächlich bekannt) als germanischen Recken, mit emporgestrecktem Schwert und Flügelhelm zeigt.

Herfried Münkler, Politischer Mythos. In: Lexikon der Politikwissenschaft : Theorien, Methoden, Begriffe. Band 2: N - Z. Herausgegeben von Dieter Nohlen und Rainer-Olaf Schultze. Originalausgabe. 4., aktualisierte und ergänzte Auflage. München : Beck, 2010 (Beck'sche Reihe ; 1464), S. 803:
„Die Vermittlung p. M. erfolgt auf drei Ebenen: der Ebene der (1) narrativen Variation, also der breiten, darstellerisch oft ausufernden, vom Schulbuchtext bis zu Roman, Lyrik und historiographischen Darstellungen reichenden Literatur; (2) ikonischen Verdichtung, also der bildlichen Darstellung von Personen oder Ereignissen, der Errichtung von Denkmälern oder dem Prägen von Münzen (wobei das Medium Film narrative Extension und ikonische Verdichtung miteinander verbindet); (3) rituellen Inszenierung, also dem Fest, dem feierlichen Umzug, der Gedenkveranstaltung usw.“

p. M.= politischer Mythen

tapairlines 
Fragesteller
 10.10.2012, 07:52

Vielen Dank,das war perfekt erklärt!

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Der Zusammenhang wäre sehr hilfreich. Vielleicht kannst du mal die komplette Aufgabenstellung einstellen. So würde ich mal vermuten, dass das im Zusammenhang mit einer Bildbeschreibung steht.

Narrative Variation wäre eine erzählerische Form. Das Bild erzählt eine Geschichte in einer bestimmten Form.

Ikonische Verdichtung könnte bedeuten, dass es ein Bild mit vielen (christlichen) Symbolen ist, bei denen die Symbole, die Farben und die Anordnung eine bestimmte Bedeutung und damit auch Aussage haben. Es könnte sich aber auch um ein Bild handeln, dass zwar mit alten Heiligendarstellungen nichts zu tun hat, sich aber der Art und Weise dieser Darstellungen bedient.

Aber wie gesagt, ohne den konkreten Zusammenhang zu kennen, in dem diese Begriffe stehen, wird es schwierig.

tapairlines 
Fragesteller
 09.10.2012, 19:42

Danke für die Antwort, ich hab diese Begriffe einfach gelesen,es steht im Zusammenhang mit den Germanen und der Varusschlacht 9 n. Chr.

Wir müssen dazu halt Bilder beschreiben usw. und da gibt es eben solche Mythen und auch Geschichten,die anhand von Denkmälern dargestellt werden! Aber deine Antwort war schon sehr hilfreich,vielen Dank!

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