Nachtragendsein auch bei kleinen Dingen?
Ich habe seit Jahren dasselbe Problem. Als Beispiel nehme ich folgende Situation, die mir heute passiert ist, um das Problem besser zu schildern.
Und zwar musste ich etwas unterschreiben, damit meine Mutter Kindergeld für mich bekommt. Das Kernproblem ist hier nicht die Kindergeld Sache, aber sie spiegelt das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter wieder.
Ich weiß nicht wie das mit dem Kindergeld abläuft, weil mich meine Mutter noch nie in diese Dinge eingeweiht hat und sie es bezieht. Es war schon immer so.
Ich dachte, dass ich die Felder für "Unterschrift vom volljährigen Kind" UND AUCH "Unterschrift von Kindergeld berechtigter Person" unterschreiben muss. Der Gedanke, dass ich als Kind für das Kindergeld berechtigt bin, erscheint mir nach wie vor schlüssig. Kindergeld heißt ja nicht umsonst Kindergeld. Oder?
Naja wie dem auch sei, habe ich wegen dieses Gedankens das Feld auch unterschrieben. Während dem Unterschreiben war meine Mutter nicht bei mir. Sie war im Wohnzimmer, wohin ich diesen Brief mit den Unterschriften gebracht habe.
Beim Darüberschauen, ist ihr das aufgefallen, sie hat mir gesagt: "nicht schlimm, kann ich mit Tipp-ex korrigieren.". Ich hab ihr meinen Gedankengang erklärt, um meinen Fehler zu rechtfertigen. Daraufhin gab sie in einem selsbtvertsändlichen Ton an, dass ich mir es doch denken hätte können, weil dort "Unterschrift vom volljährigen Kind" steht.
An diesem Punkt wurden wir durch die Haustür-Klingel unterbrochen, die Diskussion wurde beendet. Was ja nicht schlimm ist, jedoch ging mir noch durch den Kopf, dass ihr Argument nicht ausschließt, dass ich das andere Feld auch noch unterschreibe. Später ging mir die Wut nicht mehr weg, weil mich es aggressiv macht, wenn meine Mutter mit unlogischen, zumindest mir nicht schlüssigen pseudo Argumenten, die Diskussion beendet.
Ich fühle mich unrecht behandelt, und selbst wenn ich Unrecht habe, will ich erklärt bekommen, wieso ich im Unrecht liege. Was meint ihr?
Was kann ich tun, wenn ich lange nach der Diskussion noch sauer bin, fast schon nachtragend?
3 Antworten
Das willst Du jetzt nicht hören. Du bist in der Pubertät und übertreibt. Deine Mutter hat völlig Recht. Und solange Du bei ihr wohnst, gehört das Kindergeld ihr. Sie bezahlt Deine Miete, Essen, Heizung, Schulsachen usw. Sie braucht das Geld.
Nein, alles gut. Ich nehme es dir nicht böse, ich will Direktheit! Danke.
Ich bin 20, nicht mehr in der pubertären Teenie Zeit.
Aber deinen Gedanken, verstehe ich voll und ganz. Es geht - WIE SCHON GESAGT - nicht um das Kindergeld. Sie kann es gerne haben, weil ich in ihrem Haus lebe. Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich das Geld will. Ich habe nur gesagt, dass ich dachte, dass sie das Kindergeld bekommt, weil das Kind dafür berechtigt ist. Sonst müsste man doch keine Schulbescheinigungen abgeben. Wenn ich nicht berechtigt wäre, sondern meine Mutter, müsste sie doch eine Schulbescheinigung abgeben.
Ich denke, du hast mich nicht verstanden, aber nicht schlimm :)
Außerdem habe ich einen Minijob, falls das deine Ansicht ändert. Und ich habe viele Probleme (mit ihr), die aber den Rahmen sprengen würden. Zum Beispiel darf ich nicht alleine zum Arzt und sie muss für mich immer Termine machen, obwohl ich ihr oft sage, dass ich es auch alleine machen kann. Wenn ich es mal alleine mach, was in meinem Alter doch erwartet ist, dann wird sie stinke wütend. Ich will mich auch eigenständig machen, aber darf nicht ausziehen, weil ich als Mädchen, das nicht darf. Ich möchte nicht auf ihren Kosten leben! Aber naja… schwierig.
Die Kindergeld Sache, spiegelt nur ein Situation wieder, die auf jedes Thema übertragen werden kann.
Ok, sorry dann. Es ist vielleicht an der Zeit auszuziehen. Es gibt die Möglichkeit, dass Du finanzielle Unterstützung in Form von Schüler Bafög bekommst. Dazu Kindergeld. Bis 21 Jahre kannst Du zu einer Jugend-Beratungsstelle. Die unterstützen Dich.
Vielen Dank!!
Ich scheue leider nur das Gespräch mit meinen Eltern über eine Auszug, weil diese sehr konservativ sind und meinen, man kann nur ausziehen, wenn man geheiratet hat.
Aber danke für deine Vorschläge!
Sag doch, Du würdest gerne bei ihnen bleiben, bis Du heiratest. Dazu müssten jedoch ein paar Dinge geklärt werden. Also erst mal einen Termin vorschlagen und Deinen Eltern sagen, dass Du etwas mit ihnen besprechen möchtest. Dann sehen sie, dass es Dir wirklich wichtig ist. Leg Dir dann Zettel und Papier parat, um das, worauf ihr Euch geeinigt habt, schriftlich festzuhalten. Oft gerät sowas nämlich sehr schnell in Vergessenheit. Und wenn Du sagst, dass Du dableiben möchtest, bis Du heiratest, dann sind sie schon mal happy. Immer erst mit den guten Nachrichten beginnen.
Ja, leider werde ich aber nicht ernst genommen und wenn ich ein Gespräch suche bzw. wenn es dazu kommt, dann artet es meist im lautstarken Streit, paar mal schon mit Gewalt durch meine Eltern, aus.
Jugendamt, Polizei war auch schon hier, aber leider bekommen es meine Eltern hin, dass es nach außen wie ein kleines Missgeschick aussieht. Ich tu mich auch schwer darüber im Netz zu reden, traue mich schon gar nicht die Polizei zu rufen (etc), weil ich meine Eltern, die mich großgezogen haben, nicht schlecht reden will. Ich will ihnen nicht schaden.
Jedenfalls auf Konfrontation, selbst mit positiver Formulierungen, fasst meine Mutter viele Dinge als „böse“ auf und unterstellt mir eine böse Absicht, wenn ich es einfach nur gut meine. Naja, ich ignoriere meine Eltern soweit es geht und versuche so Stress zu vermeiden.
Glaub mir, ich habe mit meinen Eltern versucht zu reden. Oft wurde mit „ja wir können eine Familien Therapie machen“ sich herausgeredet, die wurde aber nie vollzogen, noch nicht mal angepeilt.
Die einzige Lösung wäre mein Auszug, so scheint es mir, aber ich hab keine Ahnung wie. Ich will nicht heiraten, um auszuziehen. Selbst wenn… ich wäre nicht glücklich, wenn ich die Wünsche meiner Eltern für mein Leben erfülle. Schließlich hat jeder Mensch seine eigenen Vorstellungen und meine Eltern haben gelebt und diese Entscheidungen für sich getroffen. Sie wollen mich beschützen, das weiß ich, aber wieso soll ich mit meiner Mentalen Verfassung bezahlen, damit sie glücklich sind. Wenn wir Distanz hätten ginge es uns allen viel besser. Das habe ich bemerkt, wenn ich mal auf Kursfahrt war oder derartiges.
Jedenfalls, ich weiß was ich will, aber meine Eltern und ich können nicht mal über solche Themen reden, weil sie mich nicht hören wollen. Zumindest, sind sie sooo sehr der Meinung, sie wüssten es besser, dass ich nicht als unabhängiger Mensch gesehen werde. Ich werde als ihr Eigentum gesehen.
Tut mir leid, ich will dich nicht volltexten, aber ich wollte es „aussprechen“
Das hört sich sehr belastend an. Tut mir leid für Dich. Geh auf jeden Fall zu einer Beratungsstelle. Caritas zum Beispiel. Sie unterstützen Dich. Oftmals verbessert sich das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern, wenn eine räumliche Distanz vorhanden ist.
Vielen Dank, auch für dein Verständnis. Ich hoffe, ich komme hier raus 😅
Kindergeld heißt ja nicht umsonst Kindergeld. Oder?
Nein. Es ist ein Zuschuss des Staates für die Eltern, um das Kind großzuziehen. Und solange du bei deiner Mutter wohnst und unter einem bestimmten Alter bist, hat sie Anspruch auf dieses Geld. Das Kindergeld ist nicht das Taschengeld des Kindes.
Und gegen nachtragendes Verhalten solltest du angehen. Du wirst sonst nicht glücklich im Leben.
Okay, danke. Natürlich ist es kein Taschengeld…
Ich denke, man versteht meine Intention sehr falsch.
Ich bin nicht hinter dem Geld her und ich wollte nicht wissen, ob ich was gegen mein Nachtragendsein machen muss, sondern WAS ich dagegen machen muss.
Ich habe eigentlich schon geschrieben, dass ich diese Situation nur als Beispiel nutze, um eine Allgemeine Problemlage von mir darzustellen, aber natürlich hat man das Vorurteil, dass ich das Geld will. Sorry, aber nein!
Trotzdem danke.
Eine bessere Perspektive findest du (und alle anderen) bei der anderen Antwort.
Deine Mutter hat ja Recht, wenn Unterschrift volljähriges Kind steht, dass man dann icht noch ein zweites Mal unterschreibt, aber sie hat ja gesagt, nicht schlimm, sie macht es mit Tipp Ex weg.
Vielleicht nervt deine Mutter deine selbstgerechte Art, auch wenn du falsch liegst, genauso.
Kindergeld bekommen Menschen, die Kinder haben, als steuerliche Erleichterung für die anfallenden Kosten. Hast du denn Kinder? Wenn ja, dann bist du für diese Kindergeldberechtigt.
Dem Kind selbst steht das Geld nur zu, wenn es ausgezogen ist und keinen Unterhalt von den Eltern erhält auf gesonderten AbzweigungsAntrag .
Mein Vorschlag: Informiere dich doch erst Mal in Internet ùber die Sachlage und diskutiere dann auf Grundlage deines Wissens weiter .
Dann gibt es keinen Streit und du musst nicht ewig sauer sein. So machen das Erwachsene.
Du könntest jetzt hin gehen und sagen, sorry, es nicht so gemeint und dann ist doch alles wieder gut.
Denke einfach Mal, wie es anderen geht. Kinder werden geschlagen, vernachlässigt,haben nix zu Essen. Und das Leben ist doch viel zu kurz, um nachtragend zu sein . Ohne das fühlt man sich einfach besser.
Streitigkeiten konmen vor, aber so was muss man abhaken können, um Zeit für das Schöne im Leben zu haben.
Hey, danke für deine nette Antwort. Ich finde die Art, wie du formulierst sehr sehr lieb und gut im Gegensatz zu anderen hier.
Jedenfalls, werde ich deinen Rat befolgen. Ich gehöre leider zu den „Kindern“ die damals und auch bis vor kurzem häusliche Gewalt mit Polizei erlebt hat. Ich finde, dass man nicht urteilen sollte, ohne die Person und deren Hintergrund besser zu kennen. Aber ja, so oder so gebe ich dir recht.
Ich verstehe aber nicht, wie ich eine Selbstgerechte Art habe, wenn ich versuche meinen Gedankengang zu vermitteln. Soll ich das anders machen? Es war ja nicht böse gemeint. Ich wollte nur verstehen und verstanden werden!
Achso genau und es geht mir eher um meine nachtragende Wut und nicht um das Geld…