Mitteilung des Vermieters über monatlichen Heizverbrauch - Kosten?

2 Antworten

Mein Vermieter will das über die Firma Techem machen

Er kann nicht anders.

Ich wurde gebeten mein Einverständnis für die Weitergabe meiner Email an die Firma zu geben.

Wenn Du das nicht tust, musst Du trotzdem zahlen und Dein Vermieter muss Dir die Informationen monatlich schriftlich zusenden. Das bedeutet, zu den Kosten des Techem-Service kommen noch die monatlichen Portokosten. Du tust Dir also keinen Gefallen, wenn Du die Emailadresse nicht weiter gibst. Falls Du Bedenken wegen Datenschutz haben solltest, so sind diese unbegründet und Du könntest Dir irgendwo auch einen kostenlosen Mailaccount nur für diesen Zweck einrichten, sodass die Infos, wenn Du sie nicht brauchst, praktisch ins Leere laufen.

Aber um die Zusatzkosten kommst Du nicht herum.

Nach dem was dazu bisher veröffentlich wurde, ist das rein objektiv nur bei funkbasierten Messgeräten möglich.

Wenn das auch zuträfe, also solche HKV installiert sind, kommen lt. Info mindestens 30 EUR/anno Kosten für den Mieter zusammen. Er hat auch kein Wahlrecht, die Vermieter sind verpflichtet und die Mieter müssen das angeblich akzeptieren.

Ich werden auf jeden Fall nicht zustimmen und Widerspruch einlegen. Warum? Weil das schlicht Nonsens und praktisch nicht machbar ist.

Erstens: Jeder Mieter kann eine monatliche Ablesung selbst durchführen.

Zweitens: Monatliche Heizkosten können überhaupt nicht dargestellt werden. Die angezeigten Werte am HKV sind nicht mit Kosten (je Einheit) gleichzustellen, die ergeben sich erst aus dem gemessenen Jahresverbrauch.

Hinzu kommt, das 30 bis 50 % der Heizkosten nach anteiliger Wohnfläche umgelegt werden. Wie um Gottes Willen sollen das der Vermieter bzw. TECHEM /ISTA monatlich darstellen?

Wenn das so durchgesetzt werden sollte und Vermieter hier an hand ihres Bestandes das monatlich für alle Wohnungen machen müssen, bräuchte es dafür eines zusätzlichen Buchhalters.

Hier haben Leute ein Gesetz gebaut, dass eigentlich deren Inkompetenz offenbart und einer Überprüfung des Bundesverfassungsgerichtes nicht standhalten dürfte.

bwhoch2  03.02.2022, 09:11

Ich stimme Dir zu, aber zu den Kosten: Techem verlangt 5,89 je Wohnung pro Jahr für die monatliche Information.

Er hat auch kein Wahlrecht, die Vermieter sind verpflichtet und die Mieter müssen das angeblich akzeptieren.

Stimmt! Für einen Vermieter wäre das ohne den Service der Abrechnungsfirmen unmöglich umzusetzen.

Die Abrechnungsfirmen können allerdings aus den vorhandenen Daten über z. B. den letzten Jahresverbrauch eines Gebäudes in kwh durch entsprechende Programme durchaus monatlich eine Abrechnung erstellen. Allerdings habe ich eine solche Abrechnung noch nicht gesehen. Was auf keinen Fall geht: Die Umrechnung des Verbrauchs in korrekte Euro-Beträge, denn zu diesem Zweck müssten die Abrechnungsfirmen über die aktuell in jedem Einzelfall zu bezahlenden Einkaufspreise für die Energie informiert sein und das geht faktisch nicht.

bräuchte es dafür eines zusätzlichen Buchhalters.

Richtig und genau deswegen kann es nur mit Hilfe des Service der Abrechnungsfirmen gehen, die per email informieren. Jede andere Art der Information wäre speziell für private Vermieter gar nicht machbar.

Hier haben Leute ein Gesetz gebaut, dass eigentlich deren Inkompetenz offenbart

Ich würde es anders formulieren: Hier haben Leute ein Gesetz gemacht, die sich von der Lobby der Abrechnungsfirmen zu einer zusätzlichen Gelddruckmaschine überzeugen ließen. Teurere Messgeräte bei insgesamt weniger Personalaufwand + zusätzlichen Einnahmen für Service, den letztlich ein Computerprogramm im Hintergrund erledigt. Mag sein, dass zusätzliche Rechnerleistung und Datenspeicherung auch enorm Geld kostet, aber wer die Firmen kennt, weiß, dass sie mit dem neuen Service viel mehr Umsatz für wenig Aufwand erzielen werden.

Der Nutzen dürfte fraglich sein: Wer als Mieter bisher nicht auf Energieeinsparung geachtet hat, wird es auch künftig nicht tun. Wer bisher schon gespart hat, bekommt zwar etwas mehr Informationen, die ihm aber auch kaum weiter helfen, um noch mehr zu sparen.

So, wie ich die Mieter kenne, die bei uns schon in den Genuss der Auswertungen kommen, werden diese das kaum nutzen, nicht profitieren, aber sich über die zusätzlichen Kosten in Zeiten stark steigender Energiepreise ziemlich aufregen.

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