Mit Chefin "per du" sein und sie stelle neugierige, private Fragen?
Ich hatte gestern in der Firma wo ich arbeite das erste Mal ein Zweier-Gespräch mit meiner Chefin. Es war okay, aber was mich so gestört hat war, dass wir nun "per du" sind und dass sie mir so private Fragen gestellt hat, die sie nichts angehen. Ob ich liiert oder ledig sei, was ich an der Stadt mag, Hobbies, so ziemlich viele Sachen, die mich noch nie ein Chef gefragt hat. Die Chefin meinte auch, wenn man per du sei, lässt es sich leider die Meinung sagen... Ich fühle mich echt unwohl auch jetzt noch und finde das nicht gut, mit der Vorgesetzten per du zu sein, da es eine Nähe suggeriert, die nicht da ist. Habt ihr Tipps für mich? Wie kann ich sowas in Zukunft abwehren oder mich verhalten,wenn ich das eigentlich nicht möchte?
1 Antwort
In welcher Branche, welchem Beruf bist Du denn?
Ich selbst bin Vorgesetzter von Mitarbeitern in einem IT-Unternehmen. Dort ist man per "du" - von der Reinigungskraft bis zum Vorstand / CIO. Private Fragen stelle ich auch, aber nie direkt, sondern stelle offene Fragen und hoffe, dass sich meine Mitarbeiter öffnen. Die Idee hinter diesem Führungsstil ist, dass man damit eine Offenheit schafft, welche ins Team hineinwirkt. Damit Ideen befördert, blockaden im Team löst - was helfen kann, gemeinsam Effektiver zu sein - während alle mehr Spaß haben.
Dabei ist klar, dass ich auch selbst Dinge von mir Teile. Am Ende will ich einfach wissen, wenn es Mitarbeitern schlecht geht und warum. Gerade in Trennung/Scheidung? Todesfall in der Familie? Sowas passiert uns allen. Wenn ich davon nichts weis, sondern den MItarbeiter nur schlechte Arbeit machen sehe, werde ich den Druck auf Qualität und Quantität evt. steigern. Das in einer Situation, wo ich den Druck aber eher rausnehmen sollte, verständnis zeigen möchte und hilfe anbieten würde. Schließlich will ich ja, dass es meinem Mitarbeiter bald wieder gut geht (und ich gute Arbeit sehen kann).