Minijob kündigen wegen Studium?
Hallo,
ich habe folgendes Problem: Seit Dezember 2021 arbeite ich bei einem lokalen Supermarkt als Aushilfe. Ich habe direkt in die Bewerbung und auch in die Zustimmung der Arbeitsanleitung reingeschrieben, dass ich eine "Studienbewerberin" bin, damit gerade die Chefin auch weiß, wo ich stehe.
Nun ist es so, dass ich zum Sommersemester angenommen wurde, als die Chefin 3 Wochen im Urlaub war. Darüber habe ich dann direkt einige meiner Vorgesetzten, die einen guten Draht zu ihr haben, in Kenntniss gesetzt und auch mehrfach betont, dass ich nicht weiß, wie und ob ich weiter arbeiten kann, da ich meinen "Stundenplan" noch nicht hatte.
Auf Absprache mit einer Vorgesetzten habe ich mir dann für die ersten beiden Wochen des Studiums Urlaub genommen und auch extra nochmal in den Urlaubstext reingeschrieben, warum ich nicht kommen kann, damit die Chefin auch von meiner Situation erfährt, wenn sie wiederkommt. In der Hoffnung nicht direkt nach meinem Urlaub wieder so eingeteilt zu werden, wie ich normalerweise arbeite, weil ich zu den Zeiten dann nicht einmal in meiner Stadt wäre.
Heute habe ich dann meinen Plan bekommen und gemerkt, dass ich bei den Vorlesungen und dem Aufwand für Hausarbeiten und Klausuren nicht mehr viel Zeit übrig haben werde, gerade auch, weil ich pendle und eine relativ lange Anfahrt habe, ist es mir kaum mehr möglich um 16 Uhr auf der Matte zu stehen.
Jetzt möchte ich kündigen aber ich bin mir unsicher, wie sich das mit der Frist gestaltet... Einen schriftlichen Arbeitsvertrag habe ich nie gesehen oder unterschrieben, obwohl mir einer zugesichert worden ist und ich deshalb fast jede Woche bei der Chefin nachfrage und sie sich immer "drum kümmern" will (SEIT 4 MONATEN).
Gerade wegen einigen Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz wollte ich den Vertrag, da uns jetzt zum Beispiel jegliche Urlaubsansprüche untersagt worden sind. Mich hat das von vornerein stutzig gemacht, dass wir "keinen Anspruch auf bezahlten Urlaub haben" obwohl überall steht, dass einem mindestens 4 Wochen zustehen, aber jetzt dürfen wir nicht mal mehr unbezahlten Urlaub nehmen.
Außerdem wird uns die Zeit, die wir oftmals länger arbeiten nicht angerechnet und nicht bezahlt, aber wenn wir nur 5 minuten früher gehen können weil wir fertig sind, wird das direkt von unserem Lohn abgezogen weil wir "Nur für die Zeit bezahlt werden, die wir da sind". (logik left the chat)
Jedenfalls wird unser Arbeitsplan immer 4 Wochen im Vorraus erstellt und natürlich wurde ich jetzt wieder so eingeteilt wie ich vorher gearbeitet hab, obwohl ich da nicht arbeiten kann.
Eigentlich wollte ich fristlos kündigen, da ich jetzt einfach keine Zeit mehr hab, aber jetzt habe ich gelesen, dass auch schon ein mündlicher Vertrag zu Stande gekommen sein kann?
Was soll ich jetzt machen? Zu welchen frühstmöglichem Termin kann ich kündigen?
Kann mir das Irgendjemand sagen? ;(
2 Antworten
Der Grundsatz wäre, dass ein Arbeitsvertrag auch mündlich oder durch schlüssiges Verhalten abgeschlossen werden kann. Davon gibt es allerdings Ausnahmen, ich persönlich bin für diesen Bereich überfragt. Beispielhaft wäre meiner Erinnerung nach das nicht möglich, wenn eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaft und Firma über die Form des Arbeitsvertrages besteht.
Wenn du keinen solchen Arbeitsvertrag hast, lies dir den ersten Satz des Links richtig durch. -derjenige, der die Kündigung des Arbeitnehmers beinhaltet-.
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__622.html
Beachte aber, dass der 15zehnte für den laufenden Monat bereits vorüber ist.
Zum Urlaub: Du arbeitest gerade mal 3 Monate. Es ist möglich, dass ein Vertrag für die Probezeit eine Urlaubssperre enthält. (Wenn das jemand hier weiß, mir ist nicht klar ob dies auch mündlich gilt) Das ist kein Urlaubsverbot oder gar "überhaupt kein Urlaub". Die angesammelten Tage kann man je nach Vereinbarung nehmen. Auch darüber gibt dir dein Arbeitsvertrag Auskunft.
Lies mal hier, dein Thema ist ab Punkt 3:
https://www.finanztip.de/urlaubsrecht/
Ach ja, für mich ist etwas komisch, dass du nach den 3 Monaten noch immer keinen schriftlichen Vertrag hast. Wie läuft das mit deiner Krankenkasse. Hast du schon gesehen, dass du gemeldet bist? Wie läuft das mit dem Gehalt ab, werden die Beiträge an die Kasse abgezogen? Hast du das bei deiner Krankenkasse mal geprüft?
Ja... also erst zum 31.4.22 :/ Naja hab meine Verfügbarkeit jetzt erstmal aufs Wochenende beschränkt, da ich halt wirklich höchstens da arbeiten kann und es, soweit ich weiß, kein Minimum von Arbeitsstunden gibt, die ich leisten muss... Es sei den das steht in dem Vertrag den ich nie bekommen habe.
Von der Form und der Vereinbarung weiß ich nichts genaues, ich weiß nur, dass mir ein schriftlicher Arbeitsvertrag zugesichert worden ist und dass die anderen Aushilfen, die vor mir angefangen haben, auch alle einen bekommen haben und sich wundern, warum ich und ein anderer der im Dezember angefangen hat, immernoch keine haben, obwohl wir öfter nachfragen.
Grundsätzlich wurde uns allen mehrfach versichert, dass wir "soviel Urlaub haben wie wir wollen, aber uns das eben nicht bezahlt wird". Das ist der Grundsatz da, wie wir ihn alle kennen, auch die, die schon seit mehr als 6 Monaten da arbeiten. Das wir gar keinen Anspruch auf Urlaub haben, wurde dann letztens einer anderen Aushilfe gesagt, die uns das dann erzählt hat. Das ist für uns alle aber nicht tragbar, weil viele Minderjährig sind und wir ALLE Schüler und Studenten sind und eben nicht immer neben unserer Hauptbeschäftigung Zeit haben. Also wenn die das jetzt wirklich so durchziehen wollen, werden wohl alle früher oder später kündigen müssen.
Bei dem Thema Krankenkasse bin ich mir auch nicht ganz sicher, ich bin jetzt halt wieder Familienversichert und soweit ich das in den Abrechnungen sehe, wird nur etwas an die Rentenversicherung gezahlt.
Vermutlich hast Du 4 Wochen Kündigungsfrist. Warum hast Du nicht eine Kündigung geschrieben, auch wenn die Chefin im Urlaub ist?
Der Urlaub steht Dir zu, auch wenn Du einen Minijob hast. Das spielt keine Rolle.
Gibt es einen Betriebsrat? Ansonsten kannst zum Arbeitsgericht gehen.
Wüsste ich nichts von, obwohl der Betrieb über 28 Mitarbeiter hat und einen haben müsste... Die sehen das irgendwie nicht so "eng"
Das mit dem Arbeitsgericht müsste ich mal nachschauen, danke.
Weil ich noch nicht wusste ob ich kündigen will :/ wäre mein "Stundenplan" nicht so vollgepackt gewesen, hätte ich meine Verfügbarkeit geändert und hätte da weiter, aber eben weniger, gearbeitet.
Aber es wird halt nichts bezahlt obwohl uns das zusteht :(