Migräneanfälle Kündigungsgrund?

4 Antworten

bin ich gezwungen, hin+wieder deshalb Zuhause zu bleiben

Wie viel ist "hin und wieder"? Wie lange bist Du schon im Betrieb? Wie viele Mitarbeiter hat der Betrieb?

Ob Du wegen Migräne, Erkältung, Gelenkschmerzen oder sonstigen Erkrankungen fehlst, spielt für eine personenbedingte (krankheitsbedingte) Kündigung keine Rolle. Maßgebend ist die Dauer/Häufigkeit der Ausfallzeiten.

Wie lange Dein AG "das mitmacht", kann ich Dir nicht beantworten, ich kenne Deinen AG nicht.

Ob die Möglichkeit einer personenbedingten Kündigung besteht, schreibe ich Dir, wenn Du meine Fragen beantwortet hast.

Was die Migräne angeht, hatte ich mehr als 10 Jahre damit zu kämpfen.

Hallo betty480,

leider kann der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer kündigen, wenn dieser öfter krank ist. Das ist dann eine „personenbedingte Kündigung“, die zulässig ist.

Wie lange ein AG die Krankentage eines AN "mitmacht", ist verschieden. Das kommt auf den jeweiligen AG an. In größeren Firmen werden die Fehltage wegen Krankheit eines AN meist eher toleriert, als in kleinen Unternehmen.

Ich leide seit über 40 Jahren unter Migräne und ich habe deshalb noch nie meine Arbeitsstelle verloren. Das kann aber auch daran liegen, dass ich die Migräneanfälle meistens am Wochenende habe.

Bist du bei einem Neurologen in Behandlung? Der ist der zuständige Facharzt für Migräne. Er kann dir spezielle Migräneschmerzmittel verschreiben: Triptane, z. B. Sumatriptan.

Eine entscheidende Wirkung der Triptane: Sie blockieren die Freisetzung von Nervenbotenstoffen (Neuropeptiden und Neurotransmittern), die eine lokale neurogene Entzündung an den Blutgefäßen des Gehirns auslösen können. Zudem können Triptane während der Migräneattacke die erhöhte Nervenaktivität in verschiedenen Gehirnzentren normalisieren und erweiterte Kurzschlüsse zwischen den Arterien und Venen des Gehirns (Anastomosen) wieder verengen, wodurch eine Normalisierung der Sauerstoffversorgung des Gehirns erreicht wird.
Während Schmerzmedikamente überall im Körper wirken, binden die Triptane im wesentlichen gezielt und selektiv an den Schaltstellen (5-HT1B und 1D-Rezeptoren), die an genau den Stellen des Gehirns lokalisiert sind, an denen die Krankheitsvorgänge der Migräne ablaufen.

https://schmerzklinik.de/service-fuer-patienten/migraene-wissen/anfallsbehandlung/grundsaetzliches/

Mir hilft auch die Migränevorbeugung, indem ich die (möglichen) Migräneauslöser (Trigger) vermeide.

  • Trinken: Zu wenig zu trinken kann eine Migräneattacke auslösen. Deshalb soll man täglich mindestens 2 Liter (am besten Wasser oder Tee) trinken. Bei sportlicher Tätigkeit mehr.
  • Essen: Ein Absinken des Blutzuckerspiegels kann eine Attacke auslösen. Deshalb soll man darauf achten, regelmäßig, über den Tag verteilt, zu essen (keine Mahlzeit auslassen). Für Migränepatienten ist es besonders wichtig, dass sie Kohlenhydrate zu sich nehmen (Kartoffeln, Reis, Nudeln, Vollkornprodukte, Müsli mit Haferflocken,…). Keinen Zucker, keine Fertigprodukte mit Geschmacksverstärkern!
  • Schlafen: Ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus (und ausreichend Schlaf) kann Migräneattacken vorbeugen. Man sollte möglichst immer zur gleichen Zeit abends schlafen gehen und morgens aufstehen (auch am Wochenende).
  • Stress: Stress kann ein Migräneauslöser sein – oft beginnt eine Attacke erst nach dem Stress, in der Entspannungsphase. Regelmäßige Entspannungsübungen und regelmäßiger, leichter Ausdauersport (Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren) beugen Stress vor.
  • Sport: Bei jeder Sportart soll man eine Überanstrengung vermeiden, denn die kann eine Attacke triggern.
  • Alkohol und Nikotin: Bei Migränepatienten können auch schon geringe Mengen einen Migräneanfall auslösen, wenn sie nicht daran gewöhnt sind.
  • Bei Frauen Hormonschwankungen: Menstruation oder eine Pille mit Pillenpause.
  • Wetterumschwung/Luftdruckveränderungen: Das kann man leider nicht beeinflussen.

 LG Emelina

http://www.schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2009/02/Die-10-wichtigsten-Tipps-gegen-Migr%C3%A4ne-und-Kopfschmerzen-Schmerzklinik-Kiel1.pdf

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
betty480 
Fragesteller
 08.11.2021, 08:22

Ich danke dir sehr für die ausführliche Antwort. Stress habe ich viel in meinem Job. Allgemein ist die Krankheitsrate dort hoch.

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Das kommt auf deinen Arbeitgeber drauf an, wieviel Verständnis er dafür hat. Wenn du häufiger wegen Migräne fehlst, kann das ein Kündigungsgrund sein.

betty480 
Fragesteller
 08.11.2021, 07:19

Leider habe ich einen Teamleiter, der mich "triggert". Er steht quasi immer mit der Stoppuhr hinter mir und fordert mehr Schnelligkeit. Das löst wiederum Migräneattacken bei mir aus.

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Ich leide an Endometriose und bin deswegen in die Selbständigkeit gegangen.

Dieser ständige Druck hat es mir nur noch schlimmer gemacht.

Jetzt arbeite wie und wann ich will..

Ich hoffe du findest einen Arbeitgeber der das akzeptiert. Wird aber sicherlich extrem schwer

betty480 
Fragesteller
 08.11.2021, 07:16

Ich stehe kurz vor der Rente. Ich bin/werde 64. Bis 2024 müsste ich es noch schaffen.

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