Menschenleben oder Menschenrecht - was zählt mehr?
Vorfall:
Der Frankfurter Vize-Polizeipräsident D. steht vor einem großen Problem: Mit jeder Stunde schwindet die Chance, Jakob noch leben zu finden. Die Uhr tickt, die Zeit verrinnt. Die Ermittler sind überzeugt, dass Markus G. den Jungen entführt hat -sie haben eindeutige Beweise. Doch Markus G. schweigt bis ihn der Vize-Polizeipräsident mit Folter droht, gesteht er doch den Jungen umgebracht zu haben.
Konzepuenzen:
Markus G. wird für 15 Jahre in Haft gehalten. Außerdem fordert er 10.000€ Schwerzengeld an, worauf er wirklich 3.000€ auf Grund der Drohung mit Folter bekam.
Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen
6 Antworten
Es geht halt offiziell nicht, weil du dann die Grenzen schwer ziehen kannst.
Aber ich finde es supergut, was der Polizist damals getan hatte.
Aber du kannst es halt nicht offiziell machen.
Die Abwägung existiert so nicht.
Jakob ist schon lange tot und die ganze Aktion war nicht nur illegal, sondern auch unnötig.
So funktioniert das nicht.
Wenn wir anfangen Rechte willkürlich zu entziehen, schaffen wir sie damit ab.
ja, sag ich ja auch
du kannst es nicht offiziell machen, man muss dann auf gute menschen hoffen
wie den polizisten, der es, auch bei persönlichen nachteilen, getan hatte
der kannte aber den vater gut, er wird wohl weich gefallen sein
weil der nächste foltert dann den hühnerdieb, wenn das einreißt
deshalb geht es nicht offiziell
Das Recht ist ein menschengemachtes axiomatisches System, das von der Mehrheit beschlossen wurde, in dem nicht alle Konstellationen berücksichtigt sind und das innere Widersprüche enthält. Im Einzelfall muß der jeweils Betroffene entscheiden und hinterher beurteilt dann die menschliche Gemeinschaft (Staatsanwälte, Richter) diese Entscheidung.
Der Sinn des Rechts ist es das Zusammenleben der menschlichen Gemeinschaft so reibungsfrei wie möglich zu gestalten. Das Rechtsempfinden des einzelenen kann dabei durchaus im Widerspruch zur Rechtsauffassung der Repräsentanten dieser Gemeinschaft stehen. Mehrheitsentscheidungen werden üblicherweise akzeptiert. Es kann aber auch durchaus manchmal bezweifelt werden, dass das sinnvoll ist. "Was ist die Mehrheit? Die Mehrheit ist der Unsinn. Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen." (Friedrich Schiller)
Werteabwägungen hängen vom inneren Wertesystem und damit von der Erziehung des einzelnen ab. Und diese sind verschieden. Wenn man die Wertesysteme verschiedener Kulturkreise betrachtet, dann müsste das klar sein. Und in diesem Land leben Menschen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen.
Bist Du tot, nutzt Dir der posthum gewonnene Prozess wegen eines Verstoßes gegen Deine Menschenrechte eher gar nicht.
Lebst Du, kannst Du versuchen, Rechte einzufordern oder klagen, wenn sie verletzt wurden.
Man kann nicht ein Menschenrecht gegen das andere aufwiegen. Deshalb sind die beiden anderen Antwortmöglichkeiten nur Scheinantworten, die sich selbst widersprechen.
Entweder man ist für die Beachtung von Menschenrechten oder dagegen.
Der Vize-Polizeipräsident war dagegen - und hat nicht einmal ein Menschenleben retten können, da der Junge ja ohnehin schon tot war.
Somit hoffe ich, dass er für die Androhung von Folter bestraft wurde.
Sie hätte aber supergummigut sein können.
Und scheiß auf diesen dreckigen Bastard und seine Rechte.