Meinung zu Männern die nicht arbeiten und den ganzen Tag zocken?
10 Antworten
Hey du,
da hast duja 'ne echt interessante Frage aufgeworfen, die ganz schön viel Zündstoff birgt und wo die Meinungen wahrscheinlich mega auseinandergehen. Ich versuch mal, das Ganze ein bisschen von verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, ohne gleich mit dem Holzhammer zu urteilen.
Klar, die erste Reaktion vieler ist wahrscheinlich: "Was für 'n fauler Sack!" Da kommt direkt das Bild vom Mann auf, der den ganzen Tag im verdunkelten Zimmer hockt, sich von Mama oder der Partnerin durchfüttern lässt und nix Produktives auf die Kette kriegt. In so einer Sichtweise ist das natürlich total verwerflich. Da schwingt mit, dass jeder gefälligst seinen Beitrag zur Gesellschaft leisten soll, arbeiten gehen und eben nicht auf Kosten anderer leben soll. Dieses Bild ist oft negativ behaftet mit Begriffen wie "Schmarotzer", "Loser" oder "ewiger Junggeselle, der nie erwachsen wird". Man kann auch argumentieren, dass so ein Lebensstil auf Dauer unglücklich macht. Keine Herausforderungen, keine Erfolgserlebnisse im Job, vielleicht soziale Isolation – das kann schon ganz schön aufs Gemüt schlagen. Und natürlich ist da auch die finanzielle Abhängigkeit, die einen in 'ne blöde Lage bringen kann, wenn die "Versorgung" mal wegfällt.
Aber ganz so einfach ist die Sache eben nicht immer. Es gibt zig Gründe, warum ein Mann (oder natürlich auch jede andere Person) nicht arbeitet und viel Zeit mit Zocken verbringt. Das ist vielleicht der offensichtlichste Grund: Arbeitslosigkeit. Jemand hat seinen Job verloren und findet gerade nichts Neues. Der Bewerbungsprozess kann zermürbend sein, und in der Zwischenzeit kann Zocken ein Ventil sein, um Frust abzubauen oder sich einfach die Zeit zu vertreiben. Natürlich sollte das nicht zur Dauerlösung werden, aber in einer Übergangsphase ist es vielleicht verständlicher. Auch psychische Probleme wie Depressionen oder Angststörungen können dazu führen, dass jemand sich nicht in der Lage fühlt zu arbeiten. Da kann Zocken eine Art Rückzugsort sein, eine Möglichkeit, dem tristen Alltag zu entfliehen oder zumindest für eine Weile etwas anderes zu fühlen. Hier ist es super wichtig, dass die Person professionelle Hilfe bekommt und das Zocken nicht zur Vermeidungsstrategie wird. Körperliche Einschränkungen oder Krankheit können jemanden ebenfalls daran hindern zu arbeiten. Chronische Schmerzen oder schwere Erkrankungen können den Alltag massiv einschränken. Wenn Zocken in so einer Situation eine der wenigen verbleibenden Freuden ist oder eine Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu bleiben, dann sollte man das vielleicht nicht gleich verteufeln. Es gibt vielleicht auch Männer, die sich bewusst dafür entscheiden, nicht zu arbeiten und stattdessen zu zocken. Das kann verschiedene Gründe haben: Vielleicht haben sie ausgesorgt, vielleicht haben sie andere Prioritäten im Leben, die nicht mit klassischer Erwerbsarbeit zusammenhängen. Hier wird's dann aber schon kritischer. Wenn das auf Kosten anderer geht oder in eine totale soziale Isolation mündet, dann ist das sicher nicht ideal. Und schließlich ist Zocken für viele ein Hobby, wie Fußball oder Lesen. Es gibt riesige Communities, E-Sports-Karrieren und komplexe Spiele, die viel Können und Strategie erfordern. Wenn jemand viel Zeit damit verbringt, muss das nicht heißen, dass er faul ist. Die Frage ist halt, wo die Grenzen liegen und ob noch andere Lebensbereiche ausreichend Beachtung finden.
Was bedeutet "leisten" eigentlich? Ist nur bezahlte Arbeit eine wertvolle Leistung? Was ist mit jemandem, der sich um kranke Angehörige kümmert oder ehrenamtlich tätig ist? Diese Tätigkeiten werden oft nicht bezahlt, sind aber unheimlich wichtig für unsere Gesellschaft. Vielleicht gibt es Männer, die nicht im klassischen Sinne arbeiten, aber auf andere Weise einen Beitrag leisten. Das ist natürlich eher die Ausnahme, aber man sollte es nicht komplett ausschließen.
Ganz ehrlich, pauschal zu sagen, dass Männer, die nicht arbeiten und zocken, faul und unnütz sind, ist mir zu einfach und wird der Komplexität der Situation oft nicht gerecht. Es gibt Umstände, in denen so ein Verhalten verständlich oder zumindest eine Begleiterscheinung von tieferliegenden Problemen sein kann. Trotzdem finde ich persönlich, dass ein Leben ohne irgendeine Form von produktiver Tätigkeit auf Dauer schwierig und wenig erfüllend sein dürfte. Arbeit gibt vielen Menschen Struktur, soziale Kontakte, ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und natürlich finanzielle Unabhängigkeit. Wenn das Zocken zum Dauerzustand wird und andere wichtige Lebensbereiche komplett verdrängt, dann sehe ich das schon kritisch. Vor allem, wenn das auf Kosten anderer geht und keine Anstrengungen unternommen werden, die Situation zu ändern. Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an. Man sollte versuchen, die Hintergründe zu verstehen, bevor man ein Urteil fällt. Aber eine gesunde Balance zwischen Hobby und "Real Life" ist wahrscheinlich für die meisten Menschen erstrebenswert. Und dazu gehört für die meisten eben auch irgendeine Form von Arbeit oder sinnvoller Beschäftigung.
Viele Grüße!
Ja, das war schon immer so bei mir ( auch in der Schule)😂. Wenn ich mich mit einem Thema beschäftige, dann auch richtig und dann will ich auch so viel, wie möglich von meinen Gedanken preisgeben😂
Geht für mich gar nicht.
Ich bin SELBST Gamerin. Aber für mich stehen Pflichten immer an erster Stelle und mir ist ein normales Leben trotzdem wichtig. Gegen Gaming habe ich absolut gar nichts. Aber man muss die Kontrolle über sein Leben behalten. Ausnahme sind richtige, psychische Erkrankungen, das ist nochmal ein neues Thema.
Ist mir echt egal. Vermutlich, wenn ich eine Frau wäre und grundsätzlich Interesse an einem Mann hätte, dann würde mich interessieren, ob er wirklich den ganzen Tag nur zockt, oder auch andere Ambitionen hat. Würde er wirklich nie sportlich, kreativ oder urlaubstechnisch tätig, wäre mir das zu öde mit dem.
Aber ich selbst als heterosexueller Kerl, der wird den Typen nicht vorschreiben wollen, was sie zu tun haben. Es interessiert mich auch nicht die Bohne. Wenn jemand zockt, gäbe es bereits ein gemeinsames Interesse. Wenn jemand NUR zockt, wäre mir diese Person wahrscheinlich einfach zu langweilig und eine Freundschaft wäre eher unwahrscheinlich. Ich bin einfach selbst ein sehr vielseitiger Mensch und mag entsprechend auch eher Menschen mit MEHREREN Interessen.
Das sind so Männer die dann meinen die Frauen müssen Kochen und Putzen. Ich bin selbst gamerin, aber ich kann trotzdem noch meine Sachen erledigen (Kochen, Aufräumen, Lernen,...) Wenn er das nicht kann sollte er den PC mal weglassen. Man muss ja trotzdem noch Kontrolle über sein Leben haben. Zocken ist auf Dauer ja auch nicht gut, körperlich und psychisch. Bei psychischen Erkrankungen ist das ja nochmal was anderes, aber wenn man keine hat sollte man seine körperlichen Bedürfnisse auf jeden Fall übers zocken stellen.
Solange der Mann für seinen Unterhalt aufkommen kann ist es ihm überlassen was er mit seiner Freizeit anstellt.
Wenn er jetzt anderen auf der Tasche sitzt wäre es aber auch egal ob er jetzt stattdessen zockt, häkelt oder töpfert. Er sollte sich darum bemühen auf eigenen Beinen stehen zu können.
Bro schreibt halbes Buch