Meine Familie interessiert sich nicht für mich?
Huhu,
ich wohne mit meinen Eltern und die lieben mich und unterstützen mich in allem. Aber da hörts auf: Meine Tanten, Onkels.. interessieren sich einfach nicht für mich.
Ich bin nicht igendwie passiv oder uninteressant oder unhöflich. Ich hab mein Abi super bestanden, einen Platz für eine mega gute Uni im Ausland bekommen, aber mir wurde von denen nie wirklich gratuliert.
Ich hab auch gesagt, wegen corona kann ich wahrscheinlich nicht mehr dahin, keine Nachfragen, nada. Es wird keine einzige Frage über mich gestellt, 0. Und ich übertreibe nicht. Selbstmitleid ist nicht meins, ich meine wirklich KEINE_EINZIGE Frage.
Die haben alle selbst kleine Kinder und sind mit beschäftigt, aber ich frage doch auch die ganze Zeit über deren Leben, die Kinder etc. Ich fühle mich regelrecht gehasst, als wären die eifersüchtig auf mich, weil ihre Kinder nicht so Dinge schaffen wie ich.
Aber das ist doch nicht normal oder? Die haben bis jetzt nicht verstanden, wo ich studiere oder wie ich mein Abi abgeschlossen habe
5 Antworten
Ich glaube, das Desinteresse kommt ein wenig davon, dass deine Verwandten kleine Kinder haben und du schon erwachsen bist. Man interessiert sich für andere Kinder, die in etwa das Alter der eigenen haben. Ich hab es an mir gemerkt, um wieviel aufmerksamer ich für Kinder von Verwandten oder Nachbarn war, wenn sie annähernd so alt waren wie meine, oder ein klein wenig älter. Nicht so sehr um zu vergleichen, sondern sie waren einfach interessant. Und für größere Kinder als meine hatte ich noch keinen Blick, sie waren mir irgendwie fremd, mir fehlte die Erfahrung. Ich bin mitgewachsen mit meinen Kindern und jetzt sind mir kleine und größere Kinder im Wesen vertraut.
Ich kann es dir aber gut nachfühlen, wie sehr du das Interesse deiner Onkel und Tanten vermisst. Ein Kind entwickelt schnell ein Zugehörigkeitsgefühl und die eigene Identität entsteht ja dadurch, dass es sich selber sieht im Spiegel der Familie, der Reaktionen der Familie. Mir ging es ein wenig ähnlich wie dir, nur dass ich die Jüngste in der Familie war, mit großem Abstand zu den anderen. Von meinen Eltern fühlte ich mich geliebt, aber den anderen fehlte jegliches Verständnis für ein Kind. Und irgendwann hatte ich die Rolle des schwarzen Schafes aufgestülpt bekommen. Die Sehnsucht nach Angenommenwerden, nach Zugehörigkeit blieb und das nagte an mir. Bis ich ein paar Menschen kennenlernte, die zwar nicht Familie waren, aber einfach nur Menschen und das Verbindende war nicht eine Aufgabe, ein Hobby, die Arbeit oder was ähnliches, sondern wir waren zufällig für eine Weile zusammengewürfelt. Da hab ich all das erlebt, was ich mir von meiner Familie gewünscht hätte, Solidarität, Wahrgenommenwerden, Geschätztwerden, ungehemmt albern sein können ... Das waren heilsame Wochen, sie haben mich auch immun gemacht gegen blöde gedankenlose Angriffe von anderen. Ich hab das später auch nochmal erlebt, diese spontane Solidarität. Das ist nämlich das Natürliche, nicht das Normale, das ja nur der Norm einer bestimmten Zeit entspricht. Und Zeiten können manchmal bescheuert sein. :-)
Du wirst mit Sicherheit auch solchen Menschen begegnen, vor allem wenn du im Ausland studierst. Und die Onkel und Tanten haben was verpasst, eine Nichte, die auch ihr Leben bereichert hätte. Darf ich fragen, in welchem Land du studierst?
Hallo habe das hier erst jetzt gelesen ,aber wir kennen das ,wenn wir mal geld leihen wollen von Verwandten weil es knapp ist ,nur mal 50 euro oder so keiner gibt was .Wenn man sie einlädt kommen sie weil's kostenloses essen gibt, aber wirkliches Interesse besteht nicht .Das meiste kommt eh nur aus pflichtgefühl gerade Paten oder so als kind aber irgendwann würden sie einen auf der Strasse sterben lassen als nur 100 euro zu geben soviel zum Thema verwandschaft ein Hund ist treuer.
Ich fühle mich regelrecht gehasst, als wären die eifersüchtig auf mich, weil ihre Kinder nicht so Dinge schaffen wie ich.
Einbildung trifft es ganz gut, denn bei so einer Denkweise kann man nicht viel erwarten.🤦♂️
In vielen Familien ist es mittlerweile Standard das man zu Tanten/Onkels, Cousinen etc. wenig bis gar keinen Kontakt hat. Oftmals kommt es darauf an, wie das Verhältnis deiner Eltern zu ihren Geschwistern ist. Mein Vater sieht seinen Bruder einmal im Jahr, wenn es hochkommt, da haben auch wir als Kinder kaum Kontakt. Mein Onkel ist ein lieber und lustiger Mensch aber er weiß auch nicht wirklich, was ich so im Leben mache und ich auch nicht wirklich, was er so beruflich macht. Interessiert mich auch nicht so brennend. In manchen Familien ist man da halt nicht so dicke.
Das ist sehr schade. ☹ Als junger Mensch sehnt man sich nach Aufmerksamkeit anderer, besonders von Familienmitgliedern. Ändern wirst du daran nichts können. Ist leider so.
Freunde kann man sich aussuchen, Familie leider nicht.