Mein Unterbewusstsein spielt nun völlig verrückt - nachdem ich mir Krankheiten eingeredet habe?

2 Antworten

Hallo Individuelle,
was du getan hast, ist so eine Art Krankheitserzeugung durch Imagination.

Das ist etwas das ich aus meiner Studentenzeit auch kenne. Ich habe zwar nicht Medizin studiert, mich aber in der Zeit intensiv mit meiner Herkunft, Kindheitstraumata und anderen für mich prägenden Ereignissen meines Lebens beschäftigt. Da geht man schon einmal mit selbst ergoogelten Diagnosen zum Arzt, der diesen Effekt schon kennt und das Symptom nicht ernst nimmt.
Damals, es gab noch kein Internet, waren die meisten Opfer dieser Krankheiten Medizinstudenten und andere die sich mit dem Thema befassten.

Gerade phantasiebegabte Menschen wie du und ich gehen oft in diese Falle. Irgendwie bauen wir innerlich das Szenario dieser Krankheit nach, damit wir sie uns vorstellen können, identifizieren uns damit und verwechseln sie dann mit unserer eigentlichen Realität. Diese Fähigkeit und eine entsprechende Schulung hätte uns früher vielleicht zu Schamanen gemacht. Ohne Schulung kommt das heraus was du gerade erlebst, eine Durchmischung der Realitäten, der inneren und der äußeren.

Was ich dagegen getan habe?
Ich habe in dieser Zeit ein Philosophiestudium, einen Heilpraktikerkurs eine Psychotherapie und, was mich schließlich gerettet hat, einen Volkshochschulkurs namens "Einführung in die Zen Meditation besucht".

Die Zenmeditation hat das Ziel die Fähigkeit zu entwickeln, unserem Denken eine Pause zu gönnen und das beliebig lang. Wenn erst der Gedankenfluss im Kopf versiegt ist, befindest du dich in einem Zustand der dem Körper (und damit meine ich auch und gerade sogenannte psychosomatische Beschwerden) Heilung verschaffen kann. Dieser Zustand wird im Zen durch eine relativ einfach zu erlernende Atem- und Meditationstechnik erreicht. Das Erlernen ist einfach, das Praktizieren ist schwieriger und braucht deshalb regelmäßige Übung.
Ich bin damals aus meiner quirligen Studenten-WG ausgezogen, habe ein kleines Zimmer irgendwo unter dem Dach gemietet, habe gejobbt und meditiert, meine Magisterarbeit begonnen und nur noch wenige, dafür sehr nahe Freundschaften gepflegt.

Weitere Hilfsmittel waren neben der oben beschriebenen Meditation, regelmäßige Fastenphasen, die ich immer noch praktiziere und das inzwischen über mehrere Wochen und natürlich, ich war ja noch jung, sehr viel Bewegung.
Da mein Zimmer kein Bad hatte war ich 3x wöchentlich im Schwimmbad (damals ging das mit einer ermäßigten Jahreskarte) Viel Bewegung auf dem Fahrrad (einer meiner Studentenjobs war Fahrradschrauber), aber auch lange Spaziergänge in der Natur mit meiner damaligen Freundin (der ich heute noch freundschaftlich verbunden bin) über Stunden bei fast jedem Wetter draußen mit tiefschürfenden Gesprächen und einer Einkehr im Landgasthof.

Heilung kann auch so aussehen....

Guten Morgen, was ich dir raten kann sind Gespräche mit einem Psychologen, lieben Gruß