Medizin studieren mit schlechtem (?) Schnitt?

7 Antworten

Hallo, ich studiere jetzt im 2. Semester Medizin in Rostock, hatte einen Abischnitt von 1,7 und zwei Wartesemester, in denen ich einen Bundesfreiwillgendienst von 6 Monaten im Krankenhaus und den Rettungssanitäter gemacht habe. In Rostock hat man Chancen bis 1,9 (Zulassungsnote!) zum Auswahlgespräch eingeladen zu werden. Wer zum Auswahlgespräch eingeladen wurde, hat es dann schon fast geschafft. Ich kenne fast niemanden, der dann eine Absage bekam. Deine Zulassungsnote (Abiturnote unter Berücksichtigung der Noten in den Naturwissenschaften und Deutsch), sowie die NC-Werte der letzten Jahre kannst du auf dieser Internetseite herausbekommen: http://www.med.uni-rostock.de/index.php?id=215

Ich wünsche dir viel Erfolg!

IfiWereAbird 
Fragesteller
 02.04.2013, 16:19

Vielen Dank für deine Antwort! kann ich ein freiwilligen Dienst in allen Bereichen machen , damit das angerechnet wird ? - interessiere mich beispielsweie für ein freiwilliges ökologisches Jahr in Frankreich, würde auch Bundesmitten zur Förderung bekommen. Weißt du ob ich sowas auch positiv anrechnen lassen kann ? oder muss das schon stark in den medizinischen Bereich gehen, wie deine Rettungssänitäterausbildung ?

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Hallo IfiWereAbird!

Ich stecke in der selben Situation wie du :)

Mache mein Abi auch in 8Jahren und freue mich schon rießig auf die Prüfungen in 2 wochen *nicht :D

Zurück zu deiner Frage. also ich möchte ebenfalls Medizin studieren und werde aller voraussicht nach ebenfalls einen Schnitt im Bereich von 1,6-1,7 haben.

An den deutschen Unis ist es so, dass 20% der Bewerber sofort einen Platz bekommen, nämlich die die den besten Schnitt haben. In Medizin ist es der 1,0 Schnitt :)

Dann wie du es richtig gesagt hast 20% an die, die am längsten warten. Zurzeit liegt die Wartezeit bei etwa 6 Jahren.

Jetzt bleiben noch 60% übrig, bei denen die Unis ihr Auswahlverfahren selbst gestalten können. In der Regel gehen sie weiter mit dem Schnitt, also die die in den 20% mit dem besten Schnitt keinne Platz bekommen haben, haben nun größere chancen bei den 60% einen Platz zu bekommen.

Zusätzlich werden häufig auch Einzelgespräche geführt und bestimmte Kompetenzen abgefragt. Hier nochmal zum genauem Nachlesen:

http://www.hochschulstart.de/index.php?id=516

Ansonsten kannst du die 6 Jahre überbrücken, indem du eine Ausbildung machst. Manche Unis kennen dir die Ausbildung, die einen medizinischen Hintergund haben(Krankenpflege, Rettungsassistent...) auch an, sodass damit dein Schnitt indirekt angehoben wird.

Derzeit ist es so, dass pro Semester Ausbildung der Schnitt um 0,1 verbessert wird (Leider ist die Anzahl der Unis, die es anerkennt sehr gering).

Des weiteren kannst du den Mediziner test absolvieren (TMS), je nachdem wie du abscheidest, kann der Schnitt wieder bis zu 0,5 verbessert werden ( Leider ist auch hier die Anzahl der Unis relativ gering).

alternativen wären jetzt, dass du zur Bundewehr gehst und dort eine Sanitätsoffiziersausbildung antritst. Dort kannst du auch mit einem Schnitt von 2,4 Medizin studieren, alleerdings beträgt die Verpflichtungszeit ganze 17 Jahre, also 6 jahre Studium und dann 11 Jahre Tägigkeit als Arzt bei der Bundewehr. Dabei sind Auslandseinsätze in Krisengebieten nicht ausgeschlossen.

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen - falls du noch fragen hast melde dich einfach

viel Spaß noch beim Lernen ;)

Liebe Grüße

Kerberus1

Kerberus1  28.03.2013, 19:42

PS: Ich kenne selbst viele die Medizin angefangen haben zu studieren und selbst schon in die Mitte 20 gehen. Sie meinten zu mir, dass sie noch zu der jüngeren Hälfte gehören, also ist es überhaupt nicht schlimm später anzufangen zu studieren, zumal man nach einer Ausbildung schon ein sehr großes Wissen besitzt und einem vieles leichter fällt. Außerdem werden einem viele Praktikas angerechnet, die man dann nicht mehr machen muss, da man sie schon in der Ausbildung absolviert hat.

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beamer05  28.03.2013, 20:24

Gute, fast komplette Antwort! DH!

Kleine Ergänzung noch:

In Österreich sind die Zulassungsvoraussetzungen AFAIK nicht primär an der Abi-Note orientiert, vll. eine Möglichkeit, dort einzusteigen.

In einigen Ländern (Ungarn, Rumänien(?), Tschechien(?)) kann man das Medizinstudium in deutscher Sprache machen. Allerdings nicht ganz billig.

Weitere Möglichkeit: Private Uni in Herdecke, auch dort, soweit ich mich erinnere, besondere Zulassungsbedingungen, die nicht primär an der Note hängen.

Schließlich noch die Möglichkeit der "Studienplatz-Klage" per Anwalt. Über die Erfolgsaussichten kenne ich keine Zahlen, aber gelegentlich klappt das wohl.

Zur Finanzierung: Häufig kann man Stipendien erhalten, das ist offenbar so wenig bekannt, daß "angeblich" die Stipendien mangels Bewerbern oft gar nicht ganz ausgegeben werden.

http://studieren.de/stipendien.0.html

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Mit 1,6 hättest du durchauhs noch Chancen an Unis genommen zu werden.Fall doch nicht, empfehle ich dir den Medizinertest zu machen.Bei dir reicht es wohl schon eine Berufsausbildung zu absolvieren.Dafür bekommst du an manchen Unis Bonuspunkte, und damit sollte es dann eig. klappen ;-)

PS:Was für Naturwissenschaften/Mathe hast du in der Oberstufe gehabt.und welche Noten darin?

ustek  28.03.2013, 20:57

By the way, in Gießen schaffen es manche sogar mit 1,8 reinzukommen...aber die hatten auch TOP Noten in ALLEN Naturwissenschaften.

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Privatuni oder Loosverfahren wären noch eine Möglichkeit ohne Warten! So werde ich es machen. Viel Glück!

Du könntest in den Niederlanden oder Belgien Medizin studieren! Die Zulassung ist nicht von den Noten abhängig! Dort sind die Studiengebühren für europäische Verhältnisse sehr niedrig (ca.1.700€ pro Jahr). Das wäre auf jeden Fall eine Überlegung Wert. In den NL müsstest du allerdings für die Zulassung Bio als LK gehabt haben, soweit ich das weiß. Wenn es wirklich dein Traum ist, wofür du nicht jahrelang warten willst, würde ich mich darüber informieren. Die niederländische Sprache für die NL & Belgien ist auch sehr leicht für Deutsche zu lernen und es gibt auch Sprachkurse vor dem Studium.