Meditation Fragen
Hallo, ich plane mit der Meditation anzufangen aber habe ein paar Fragen.
Ist es kontraproduktiv mit Musik ( Goa ) zu meditieren?
Gedanken möchte man beim Meditieren loswerden, doch wie verhält es sich mit Bildern? Sind diese Bilder, welche sich bei geschlossenen Augen einstellen eine Nebenerscheinung der Meditation oder eine Ablenkung?
Schonmal vielen dank für alle Ratschläge.
4 Antworten
Bilder erzeugen Gedanken, Gedanken erzeugen Bilder. Meditation ist ja praktisch nur eine Konzentration auf eine bestimmte Sache, zum Beispiel auf temporäre Gedankenlosigkeit. Frei werden im Kopf. Andere wiederum wollen in der Meditationsphase Kreativität erlangen, was bedingt, dass sie denken. Meditation ist individuell und jeder hat eine eigene Vorstellung von dem, was er damit erreichen will. Um sich im Meditieren zu üben, ist es allerdings zunächst tatsächlich sinnvoll, zu versuchen, alle Gedanken loszuwerden, auch Bilder. Dazu gibt es verschiedene Techniken. Bei mir hat es funktioniert, dass ich mir einen riesigen Fernseher vorgestellt habe, auf dem alle meine Gedanken als Filme ablaufen. Der Fernseher hat mein gesamtes Sichtfeld eingenommen, ich konnte gerade noch den Rand erkennen. Mit der Fernbedienung habe ich Film für Film, also Gedanken für Gedanken abgeschaltet. Manche kamen immer wieder, also habe ich sie immer wieder weggezappt, bis endlich Ruhe war. Und plötzlich stellten sich ganz andere Gedanken ein, die ich weder erwartet habe, noch habe ich so etwas je zuvor gedacht, noch kann ich mir erklären, woher diese Gedanken kamen. Sie hatten keinerlei Zusammenhang mit irgendwas in meinem Leben, das mir bewusst wäre.
Um eine solche Gedankenlosigkeit zu erzeugen, begeben sich manche Menschen in möglichst vollständige Ruhe, andere hören sich Naturgeräusche an, wieder andere arbeiten mit ruhiger Musik, bevorzugt Gitarren- oder Klavier-Klänge.
Goa ist da eher ungeeignet, weil es erstens nicht natürlich (also elektronisch) erzeugt wird und zweitens ist es nicht ruhig genug. Es mag Deine Lieblingsmusik sein, aber ich behaupte, dass Du mit ein wenig Übung mit klassischer Meditationsmusik oder mit Geräuschen besser bedient bist. Schon alleine, weil Du heute ein Lied hört, wo bei dem Du Deinen Partner zum ersten mal geküsst hast, morgen eins, was Dich an die letzte Party erinnert und dann auch noch Dein Lieblingslied, bei dem Du immer mitwippst - damit wirst Du nicht ruhig, das erzeugt ja gerade Gedanken.
Auf Youtube findest Du einen ganzen Haufen Meditationszeug, such Dir was raus, mit dem Du klarkommst, experimentiere mit ein paar verschiedenen Richtungen. Meditation zu erlernen dauert eine ganze Weile, das geht ohnehin nicht in ein paar Tagen und schon gar nicht ohne Lehrer. Natürlich hast Du nach ein paar Tagen die ersten Erfolge, aber je nachdem, was Du Dir davon versprichst, musst Du mehr tun, als ruhig sitzen, Musik hören und Ommmmm sagen.
Meditieren mit Goa - eher nicht, wie DeinEllie schon erläutert hat. Besser ist tatsächlich entweder Meditationsmusik oder gar keine Musik. Man kann natürlich auch zu Musik tanzend meditieren (Fortgeschrittene können das auch zu jeder beliebigen Musik machen) - für manchen ist das leichter als still zu sitzen. Aber auch das stille Sitzen hat seinen Zweck - deshalb würde ich empfehlen, wenn Du auf die Meditation mit Musik nicht verzichten magst, beides zu üben und die unterschiedlichen Qualitäten von Meditation kennen zu lernen.
Gedanken loswerden und Bilder in der Meditation... Gedanken sind genauso in Ordnung wie Bilder. Vor allem am Anfang. Da man sie nicht wirklich abstellen kann - sie werden immer wieder kommen - ist man als Anfänger gut beraten, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, z.B. indem man den Atem beobachtet. Das ist aktiv genug für das Hirn, um die Aufmerksamkeit bei einer Sache zu halten und nicht ständig den Gedanken und Bildern, die gerade durchziehen, zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Also der Tipp für den Anfang: mach Dir keinen Stress, wenn Gedanken und Bilder kommen. Sei einfach wach, beobachte, lass sie vorbei ziehen und wenn es Dir hilft, konzentrierst Du Dich auf Deinen Atem, wie er gerade fließt (ohne etwas mit dem Atem zu machen - nur beobachten) oder auf irgendein Objekt wie z.B. eine Kerze, eine Blume, ein Symobl, wenn Du Dich leichter auf etwas konzentrieren kannst, das Du anschauen kannst.
beim meditieren geht es nicht darum, etwas loszuwerden, sondern gewahr zu sein, bewußt zu sein. Dann können alle Gedanken und Bilder kommen, sie werden wieder gehen. Denn du bist dann im Fluß!
Äußere absichtliche Berieselung lasse ich weg(z.b. Musik). Bin nur mit dem was ist.
In den Klöstern und Tempeln läuft auch keine Musik, es herrscht fast immer Stille vor.