"Lohnt" es sich, bei großer Entfernung freiwilliger Feuerwehr beizutreten?

5 Antworten

Also... 7 Minuten zum Feuerwehrhaus sind nun wirklich nicht viel. Nicht jeder wohnt direkt neben der Feuerwehr.

Was die 3 Jahre angeht: Da spricht meiner Meinung nach nichts dagegen. Nur solltest Du das von Anfang an auch so kommunizieren. So kann die Wehr dann entscheiden, wie viel sie in Deine Ausbildung usw. investieren möchte.

Letztendlich bist Du ein ausgebildeter Feuerwehrmann... und ich denke, so ziemlich jede Feuerwehr wird sich freuen, eine ausgebildete Kraft hinzuzugewinnen - auch wenn es nur für ein paar Jahre ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr
Moin! Ich bin mein Leben lang in der Feuerwehr in meinem Dorf aufgewachsen und kenne alle gut. Bin jetzt seit über einem halben Jahr in der aktiven Einsatzabteilung, werde allerdings vermutlich im Sommer Richtung Großstadt ziehen. Ich bleibe allerdings in meinem Dorf als Erstmitglied gemeldet, da es meine Heimat ist und ich am Wochenende dort sein werde.

Verständlich, machen viele.

Jedenfalls, ich möchte schauen, ob es später in meiner Umgebung auch eine freiwillige Feuerwehr gibt, in die ich eintreten könnte.

Selbst Metropolen wie HH oder Berlin haben FFs, ohne wäre es selbst dort gar nicht denkbar!

Nun könnte es aber auch sein, dass ich in eine Mittelstadt ohne Berufsfeuerwehr und ohne hauptamtliche Abteilung ziehe.

Was wiederum weiterhin kein Problem darstellen sollte, denn du willst zur FF

Jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, wie das ist, wenn ich nicht in unmittelbarer Nähe des Feuerwehrhauses wohne. Bei uns im Dorf sind im Normalfall nach 5min alle drei Fahrzeuge raus. Wenn man also von weiter weg kommt, kommt man häufig nicht mit. Wie ist das bei größeren Feuerwehren?

Also ich selber bin in einer solchen Dorfwehr wie du. Auch dort gibt es Kameraden mit längerer Anfahrt.

Die nächst größere Nachbarwehr fährt knapp 500 Einsätze im Jahr und selbst da gibt es Kameraden die lange Anfahrten haben. Das ist aber vollkommen in Ordnung, grade dort wird in der Regel ja nicht immer alles alarmiert. In meiner ersten Wehr , in der ich groß geworden bin, war dies der Fall. Dort kam ich denn bei Vollalarm halt nicht aufs erste Auto.
Zudem haben größere Wehren oft auch auf jeweilige Stadtgebiet verteilte Wachen, so dass du am Ende nicht erst noch durch die halbe Stadt eiern musst.

Die Mitgliedschaft in der FF sollte grundsätzlich nicht nur davon abhängen ob ich immer auf dem ersten Auto sitze, ich persönlich kann auf solche Heisdüsen dann auch gerne verzichten. Motiviert ja, übermotiviert hilft keinem!
Stell dir lieber die Frage warum du in der FF bist und ob du dies auch in deiner neuen Heimat machen willst. Denn das solltest du auch bedenken Dorfwehr und Stadtwehr sind zwei ganz verschiedene Dinge....auch wenn es natürlich Feuerwehr ist.

Würde es sich "lohnen", wenn man sowieso nur plant, für 3 Jahre dort zu sein und wenn man 7min zum Gerätebau braucht?

7 Minuten sind, gerade in einer Stadt, vollkommen in Ordnung. Denn sitzt du halt nicht auf dem ersten Auto.

Ob es sich jedoch lohnt für 3 Jahre in der FF zu sein muss jeder für sich selbst entscheiden. Besonders bei Personalnot wird dir die FF am neuen Wohnort nicht sagen "geh weg" sondern sich trotzdem freuen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gruppenführer einer Freiwilligen Feuerwehr

Die Frage ist, wie man persönlich " lohnt " definiert....

Wir haben in unserer Wehr auch mehrere Mitglieder, die zu weit weg wohnen um im normalen Einsatzfall rechtzeitig vor Ort zu sein.

Sie sind aber trotzdem geschätzt, weil sie z.B. bei Einsätzen die in die normalen Tages-Arbeitszeiten anderer Kameraden hineinreichen diese ablösen können, weil die vielleicht leider keinen Arbeitgeber haben der Mitgliedschaft in der FFW mit den entsprechenden Auswirkungen toleriert.

Ich bin z.B. wegen Schichtdienst zu den normalen Tages-Alarmzeiten auch öfter nicht dabei, kann dafür aber Aufgaben übernehmen die anderen Kameraden wegen ihrer anderen Tagesroutine nicht hinbekommen, oder im Einsatzfall in zeitliche Schwierigkeiten bringen würden.

Und in nicht wenigen Fällen bin ich bei länger andauernden Einsätzen als quasi Nachrücker auch dabei, oder übernehme bei Einsätzen die in die späten Abendstunden fallen dann eben danach z.B. den Bekleidungstausch, bringe die benutzten Schläuche zur FTZ, oder tausche die Atemluftflaschen .

Nur weil eine Stadt größer ist, muss sie nicht mit Unmengen an Aktiven gesegnet sein.

Starnberg hat 23k Einwohner und hat bzw hatte ein Problem mit der Personalstärke.

Dann sind die Einsatzzahlen für Kleinkram so hoch, das auch in solchen Städten nicht jeder bei jedem Alarm dem Ruf zum Gerätehaus folgt. Also nur weil man "so weit" vom Gerätehaus weg wohnt, sollte man sich dadurch nicht davon abhalten lassen dort aktiv zu werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Zugführer in einer größeren bayerischen Feuerwehr

Also bei uns in der Stadt ist das so, dass das erste Fahrzeug vorfährt und das zweite mit den Leuten die etwas später kommen nach fährt.

Ich denke schon, dass sich das lonnt. Ist doch besser als nix ;)