Liebe ich sie wirklich?
Hallo,
Ich habe momentan ein ziemliches Problem was meine Freundin angeht.
Sie wurde in ihrer Kindheit komplett missbraucht von ihrem Vater und die Mutter behauptet sie hätte nie was davon gewusst, was ich ihr aber nicht glaube. Aber darum geht es jetzt nicht.
Mein Problem ist, da sie missbraucht wurde, und oft nur benutzt wurde, z.B. von ihrem Ex, hat sie ziemliche Psychische Probleme. Sie verhält sich oft wie ein kleines Kind, denkt offensichtlich extrem über irgendwas nach, aber wenn ich Nachfrage kommt immer nur "Es ist Nichts, alles gut".
Nur das Problem, das ich durch meine Schulzeit auch nicht gerade Gesund bin was meinen Kopf betrifft. Deshalb zieht es mich enorm runter wenn sie wieder solche Phasen hat.
In den Ersten paar Monaten der Beziehung war alles perfekt, und ich dachte ich schaffe das alles. Das ich es schaffe sie zu "Reparieren". Aber ich wurde immer Unglücklicher und es fühlte sich so an, als wäre es nur noch alles Gewohnheit, und das nach gerade mal 9 Monaten. Doch Letztes Wochenende hab ich gemerkt das ich das auf Dauer so nicht aushalte, und wieder Extrem Depressiv werde.
Also hab ich am Freitag mit ihr Schluss gemacht, es aber dann doch eher zu einer Pause gemacht. Am selben Abend habe ich mich auf einem Stadtfest echt zugelötet, und mich gefragt ob es nicht doch ein Fehler war, das zu tun. Immerhin hat sie gesagt, das sie wenn möglich eine Therapie machen möchte.
Nun habe ich etwas mehr nachgedacht, und merke, das ich jetzt gerade WIRKLICH Unglücklich bin, und sie gerne wieder neben mir im Bett liegen haben möchte. Ich will ihr eigentlich Helfen mit ihren Problemen klar zu Kommen. Ich glaube ich brauche sie einfach. Denn hätte sie diese Probleme nicht, die mich Runterziehen, wäre sie perfekt für mich. Wir passen zusammen wie Arsch auf Eimer.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Muss ich etwas an mir ändern?
Danke schonmal für die Hilfe.
Bin übrigens 17 und sie 19.
2 Antworten
Hallo Anonym0815315,
Du fühlst Dich für sie verantwortlich, weil sie psychische Probleme hat. Nur, bist Du selber nicht gesund und zu versuchen, Deiner Ex-Partnerin zu helfen, machen Deinen eignen Gesundheitszustand nicht besser, ganz im Gegenteil.
Du merkst selber, dass Du wieder massiv depressiv wirst und hast Dich deshalb auch getrennt bzw. eine Beziehungspause "eingeleitet", weil Du dies so nicht "aushältst".
Ihr seid erst 9 Monate zusammen gewesen und da sollte doch gefühlsmäßig alles anders sein, als voller "Probleme". Da Ihr aber Beide psychisch krank seid, ist das nicht möglich.
Ein depressiver Mensch braucht einen Partner, der positiv im Leben steht, diesen ermutigen kann, zeigen wie schön das Leben ist, ..... Für diesen Partner ist das schon sehr schwer, den anderen aus dem "Loch" zu ziehen-zumindest zeitweise. Wenn aber Beide krankheitsbedingt auf der selben Ebene sind, scheint dies nicht möglich zu sein.
Durch eine psychische Erkrankung ist der Mensch eh sehr "mitgenommen", mit sich selber beschäftigt-der Partner mit der selben Erkrankung zieht diesen noch mehr nach unten. Das merkst Du ja selber.
Du schreibst auch von, Du willst ihr helfen. Das kannst Du aber derzeit nicht, da es Dir selber schlecht geht. Es ist ein zusätzliche Belastung für Deinen Gemütszustand.
Du denkst jetzt an die schönen Zeiten zwischen Euch, was auch verständlich ist. Du siehst Eure Beziehung als ideal, wenn nicht diese Erkrankung zwischen Euch wäre, ihre Probleme, die Dich "runter ziehen". Das dies das einzige ist, was "stört".
Das ist aber der springende Punkt-dies ist keine Kleinigkeit, sondern ein gravierender Teil der Eure Beziehung ausmacht und belastet.
Sie möchte, wenn möglich eine Therapie machen-diese hätte sie doch bereits längst "anstreben" können, hat sie aber nicht.
Du meinst, Ihr bei ihren Problemen helfen zu müssen. Wenn Du dies weiterhin versuchst, wird es Dir immer schlechter gehen, denn Du nimmst ihre seelischen Probleme noch zu Deinen dazu.
Du musst erst selber gesund werden, wieder "zurecht kommen"- das wirst Du aber so nicht. Du selber musst Dir jetzt wichtig sein, damit Du die Chance hast, wieder gesund und glücklich zu werden. Es ist zu hoffen, dass Du in einer Therapie bist.
Bitte nicht falsch verstehen, aber Dir ging es gesundheitlich schon besser und jetzt geht es wieder nach "unten" und das solltest Du sofort "stoppen".
Du musst nichts an Dir ändern. Die ganze Situation macht Dir sehr zu schaffen. Du wärst gerne mit ihr zusammen, was sehr gut zu verstehen ist. Trotzdem solltest Du nicht voreilig handeln und wieder zu ihr "gehen", denn Du hast erst vor kurzem festgestellt, dass Du Eure Beziehung so nicht "aushältst" und hast Dich deshalb auch getrennt- dass solltest Du nicht vergessen.
Du wirst wieder in die selber Lage kommen, dass Dich alles "runterzieht" und Du wirst Dich wieder abwenden, weil es Deine derzeitige Gemütslage nicht zulässt. Schon für einen gesunden Menschen wäre dies eine große Belastung.
Ein hin und her ist auf keinen Fall anzuraten, denn es ist auch sehr unfair ihr gegenüber.
Ihr solltet Beide erst mal den Weg einer Therapie anstreben, um wieder gesund zu werden. Vorher wird immer wieder jeder den anderen mit nach "unten" ziehen.
Ein psychisch kranker Mensch braucht eine positive Umgebung. Ihr könnt Euch Beide nicht aus dem "Loch" rausziehen.
Deine psychische Verfassung ist jetzt schon schlechter geworden und es ist zu vermuten, dass diese noch schlechter wird.
Du musst Dich von dem Gedanken lösen, Ihr helfen zu wollen, denn das kannst Du nicht.
Wenn Du es ohne sie tatsächlich nicht aushältst, dann wird es Dir auch ohne sie nicht gut gehen. Jeder von Euch weiß, wie es ihm selber geht und wenn ein extrem schlechter Tag ist, werdet Ihr Euch gegenseitig nicht wirklich wahrnehmen, sogar lieber alleine sein und dann solltet Ihr das auch-um zu verhindern, dass ihr zusammen "unten" seid. Eine Therapie muss aber unbedingt sein.
Ich wünsch Dir nur das Allerbeste und schicke Dir liebe Grüße!
Ihr seid Beide noch sehr jung und jeder hat seine Probleme in der Familie. Es wäre besser, wenn Ihr erst einmal eigene Wege geht, z.B. eigene Interessen und damit eigene Bekannte bzw. Freunde treffen würdet, als Euch aneinander zu klammern.