Krankmeldung vor dem Urlaub im 3. Ausbildungsjahr zur prüfungsvorbereitung vertretbar?
Hallo zusammen,
ich befinde mich im dritten Ausbildungsjahr zur Einzelhandelskauffrau und habe Anfang Mai meine Abschlussprüfung. In den letzten Wochen fühle ich mich schon sehr überlastet, sowohl körperlich als auch mental, und bin sehr ausgebrannt.
Meine aktuellen Symptome:
• Schlafprobleme: Ich kann nicht richtig abschalten und wache häufig auf.
• Konzentrationsprobleme: Ich mache viele Fehler, besonders an der Kasse, was meine Angst vor Abmahnungen erhöht. (Es kam zur Sprache)
• Körperliche Beschwerden: häufiger Kopfschmerzen, Bauchschmerzen sowie Nacken- und Rückenschmerzen, besonders beim Sitzen.
• Emotionale Belastung zu Hause: Mein Vater manipuliert mich emotional, was mir zusätzlich Energie raubt, da er toxisch etc. ist.
Seit einigen Tagen weine ich fast ununterbrochen und ich weiß nicht mehr, wie lange ich das noch kann. Würde wenigstens das lernen wegfallen, dann würde ich halt zur Arbeit kommen und es hinter mich bringen aber in dem Zustand kann ich nicht vernünftig lernen. Mein bevorstehender Urlaub ist vom 26. März bis 15. April und erneut vom 25. April bis 3. Mai geplant. ( Heute bekommen) Dennoch überlege ich, mich bereits ab Montag für zwei Wochen krankzumelden, um diese Zeit für intensive Prüfungsvorbereitung zu nutzen und dem Arbeitsstress zu entkommen.
Meine Fragen:
• Ist es moralisch vertretbar, mich kurz vor meinem geplanten Urlaub krankzumelden, um mich auf die Prüfung vorzubereiten? ( grade wegen der kassendifferenz und der Fehler habe ich Angst, die Krankmeldung könnte das “Fass zum überlaufen bringen” und ich habe das Gefühl das mein Respekt davon abhängig ist, das ich wie fast immer zur Arbeit gehe) Ich hatte auch davon geträumt leider
• Wie könnte mein Arbeitgeber darauf reagieren, insbesondere in Bezug auf meine bevorstehende Abschlussprüfung? (Besonders da ich während der Krankmeldung 2 mal auf der Arbeit im Unterricht sitzen würde, weil ich jede prüfungsvorbereitung nutzen möchte. Wie muss das denn aussehen??)
• Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Ratschläge geben, wie ich mit dieser Situation umgehen soll?
Ich möchte meine Prüfung unbedingt bestehen, da sie meine einzige Chance ist, von zu Hause wegzukommen und ein eigenständiges Leben zu beginnen. Bisher habe ich immer „durchgezogen“, aber ich weiß nicht, ob ich das noch länger schaffe.
ich weis ich habe schon eine ähnliche Frage gestellt aber da stand das mit dem Urlaub noch nicht fest.
Sind denn psychische Erkrankungen bei dir diagnostiziert worden?
Nein. Es ist einfach ausgebranntheit, was jeder mit etwas stress bekommen kann?!
3 Antworten
Ist es moralisch vertretbar, mich kurz vor meinem geplanten Urlaub krankzumelden, um mich auf die Prüfung vorzubereiten?
Wenn es dir psychisch so schlecht geht, dass du deiner Arbeit nicht nachgehen kannst, dann wird dich auch ein Arzt krankschreiben.
Wenn du aber krankmachen möchtest, nur um mehr Zeit zum lernen zu haben, dann wäre das sicherlich schwierig und auch nicht ganz richtig. Wer lernt, dürfte auch arbeiten können.
Besonders da ich während der Krankmeldung 2 mal auf der Arbeit im Unterricht sitzen würde, weil ich jede prüfungsvorbereitung nutzen möchte. Wie muss das denn aussehen??
Ganz ehrlich? Ich würde mich als Chef verarscht fühlen und ein Personalgespräch mit dir führen. Wer krankgeschrieben ist, der kann auch nicht am Unterricht teilnehmen.
Mein bevorstehender Urlaub ist vom 26. März bis 15. April und erneut vom 25. April bis 3. Mai geplant.
Außerdem hast du auch hier, auch wenn es dein Urlaub ist, ausreichend Zeit um dich auf die Prüfungen vorzubereiten. Krank machen, nur damit du lernen kannst, finde ich persönlich schwierig.
Nein… es geht nicht ausschließlich darum, krank zu machen, um zu lernen… es geht darum ein bisschen zur Ruhe zu kommen, damit ich lernen kann. Ich habe konzentrationsprobleme und fange häufig an zu weinen, weil mich einfach total überfordert bin. Nicht der Beruf an sich, sondern alles. Mein Vater, meine Mutter, gehören dazu. Und ich denke trotzdem nicht, das es ausreichend Zeit ist. Man sollte jeden Tag mindestens 1 Stunde lernen und schon 1-2 Monate Minimum früher angefangen haben, um da gut durchzukommen..
Dann würde ich erst einmal zu Arzt gehen und mich auf die beschriebenen Symptome untersuchen lassen.
Was real ist und was gefühlt ist, sollte man damit klären können.
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber es ist in den letzten Jahren in Mode gekommen für jede Befindlichkeit gleiche die dicke Burnout Keule auszupacken und an sich selbst irgendeine stressbedingte Krankheit zu diagnostizieren.
Wäre wichtig das abzuklären, wenn eine eigentlich doch einfache Ausbildung schon solchen Stress auslöst.
Und dennoch hast du wegen dieser Thematik bisher noch nie einen Arzt konsultiert und stellst eine Eigendiagnose.
Rede mit dem Arzt, der wird dich zu den entsprechenden Fachärzten überweisen, da braucht man hier wegen einer Krankschreibung nachfragen.
Wenn es so problematisch ist, wirst du die notwendige Krankschreibung bekommen, keine Frage.
Zudem hatte ich dich zu keinem Zeitpunkt persönlich angegriffen, sondern auf den Umstand hingewiesen die Burnoutkarte mittlerweile Recht gerne gezogen wird, ohne wirklich zu wissen was das ist.
Auch ein interessanter Aspekt, so wie du reagierst könnte man schon den Eindruck haben das da ein empfindlicher Punkt getroffen wurde.
Zudem du dich bisher nur auf die Ausbildung bezogen hast und erst jetzt auf einmal auch private Probleme auspackst.
Nebenbei, bisher gehen viele deiner Fragen zum Thema Krankenmeldung nicht um psychische Probleme, sondern eher um Krank vor, während und nach dem Urlaub.
Es ist erstaunlich, wie schnell du dir ein Urteil über meine Situation erlaubst, ohne auch nur ansatzweise über meine Belastung oder meine Erschöpfung nachzudenken. Statt auf meine Argumente einzugehen, reduzierst du mein Anliegen auf eine angebliche Modeerscheinung und versuchst, meine Entscheidung als impulsive Eigendiagnose abzutun.
Der Fakt, dass Burnout oder psychische Erschöpfung heutzutage mehr thematisiert werden, macht sie nicht weniger real, im Gegenteil, es zeigt nur, dass Menschen endlich den Mut haben, über ihre Grenzen zu sprechen. Dass du das abwertest, sagt mehr über dein Verständnis für psychische Gesundheit aus als über meine Entscheidung.
Zudem ist es völlig irrelevant, ob ich erst jetzt über mein privates Umfeld spreche, denn es gibt keinen ärztlichen Zeitpunkt, um persönliche Belastungen zu äußern. Dein Versuch, das als Widerspruch hinzustellen, ist nichts weiter als eine Ablenkung davon, dass du meine Situation nicht ernst nehmen willst.
Und wenn du behauptest, meine Fragen hätten nichts mit psychischer Gesundheit zu tun, sondern nur mit einer strategischen Krankmeldung, zeigt das nur, dass du meinen gesamten Hintergrund ignorierst. Meine Entscheidung, eine Krankschreibung in Anspruch zu nehmen, basiert nicht auf Bequemlichkeit, sondern darauf, dass ich an einem Punkt bin, wo es nicht mehr geht. Ich könnte monoton weiter arbeiten aber ich kann so nicht vernünftig lernen, es ist mir zu viel.
Statt vorschnelle Urteile zu fällen und Begriffe wie ” Burnout-Karte ziehen “ in den Raum zu werfen, solltest du vielleicht darüber nachdenken, warum so viele Menschen psychische Erkrankungen nicht ernst nehmen, nämlich genau wegen solcher unsensiblen Kommentare wie deinen. Damit ist die Diskussion für mich beendet.
Noch einmal, du fühlst dich hier angegriffen, ich habe lediglich wissen wollen ob du dich deswegen bisher behandeln lassen hast, was nicht der Fall ist.
Du fragst hier wegen der Krankschreibung, ich interpretiere das einfach mal so, dass du dir nicht sicher bist ob deine Eigendiagnose zutrifft, denn sonst würdest du nicht sowas fragen.
Von einer strategischen Krankmeldung habe ich nichts geschrieben oder dir etwas unterstellt.
Um was geht es dir denn nun wirklich, eine Runde Mitleid??? Kannst du haben, sowas gibt es gratis.
Gehe zum Arzt, hole dir die Überweisungen und lasse dich behandeln, was willst du sonst hören.
Du weißt hoffentlich das Burnout keine medizinische Diagnose, sondern ein Faktor ist, daher ist es sportlich ohne eine fundierte Diagnose von sowas zu reden.
So wie ich das lese, macht dir alles Stress, nur die Arbeit nicht. Natürlich kannst du dich krankschreiben lassen, aber dann dennoch im Unterricht sitzen, das geht gar nicht und das wird dein AG genau so sehen.
Ich persönlich finde, dass man auch trotz Arbeit lernen kann. Tausende Auszubildende mussten das schon vor dir.
Auch Urlaub hast du genug, um zu lernen und auch um dich auszuruhen.
Aber letztendlich musst du selber entscheiden, wie weit du das moralisch vertreten kannst.
Meine Arbeit ist ein großer Stressfaktor, da ich unter Konzentrationsproblemen, Angst vor Abmahnungen, Kassendifferenzen und ständiger Erschöpfung leide – psychische und körperliche Belastung sind reale Gründe für eine Krankschreibung, und krank sein bedeutet nicht automatisch, bettlägerig zu sein, denn 8 Stunden Arbeiten mit Stress, Verantwortung & Kundenkontakt sind nicht dasselbe wie 2 Stunden Unterricht im Sitzen ohne Druck; außerdem kann nicht jeder Azubi mit Tausenden anderen verglichen werden, da individuelle Belastungen, private Umstände und gesundheitliche Faktoren unterschiedlich sind – und wenn ich schon völlig ausgelaugt in den Urlaub gehe, bringt mir die Erholung dort nichts mehr, denn mein Körper braucht die Pause jetzt, nicht erst in drei Wochen, weshalb es kein moralisches Problem ist, wenn mein Arzt meine Symptome als ernsthaft einstuft und eine Krankschreibung für notwendig hält.
Ich weiß ja wohl am Besten wie ich mich fühle, deine Antwort ist ganz schön unsensibel. Modeerscheinung? Wenn mein Körper und Geist nicht mehr mitmacht, ist das ein ernstes Problem, und es ist “real” .. oh glaub mir, ich habe während meiner gesamten Ausbildungszeit viel Scheiße erlebt und da oben steht nicht umsonst ” durchgezogen“ Ich war beinahe immer da, und bin eben nicht wegen jeder Befindlichkeit zuhause geblieben. Aber weist du was? Es ist mir egal was du davon halten magst. Diesmal werde ich egoistisch sein und an mich denken, zur Ruhe kommen und die Zeit für die Prüfung nehmen, um es zu beenden.
ach übrigens: eigentlich doch einfache Ausbildung? Erstmal hast du nicht zu entscheiden ob einfach oder nicht, das empfindet jeder anders und zweitens geht es nicht rein um die Ausbildung, sondern um die gesamt Situation mit meinem privat Umfeld, mit dem Zusammenleben meines Vaters. Ich will mal sehen wie deine Mutter Alkohol/Drogen abhängig von 12 Uhr Mitternacht bis 4-5 Uhr morgens draußen vor der Tür steht und beleidigt, rumbrüllt mit den dreckigsten Beleidigungen, da kann man nur hoffen das die Nachbarn den eigenen Namen nicht kennen.