Konvertieren?
Da ich ja in den letzten Umfragen sehr viel über das Alevitentum gefragt habe und so auch mehr drüber erfahren und recherchieren konnte bin ich mir mittlerweile sehr sicher diesen Schritt zu gehen jedoch wollte ich fragen wie das Ganze Abläuft bzw. Ob das auch durch ein Glaubensbekenntnis wie bspw. Im Islam geht etc. Da ich es gerne für mich selber machen würde da meine Familie christlich ist nicht sehr gläubig leider und ja sie sind aber nicht so unbedingt für andere Glaubensrichtungen und deshalb ist es schwer für mich sie zu fragen ob ich konvertieren darf
Willst du Muslimin oder Alevitin werden?
Alevitin also die eigenständige Glaubensrichtung im Islam soviel ich erklärt bekommen habe
4 Antworten
Friede sei mit dir!
Gerne erkläre ich dir, wie eine Konversion zum Alevitentum abläuft und was du beachten solltest.
1. Glaubensbekenntnis
Im alevitisch-Islamischen Lehre gibt es auch ein Glaubensbekenntnis, das als zentraler Schritt zur Konversion gilt. Es ist vergleichbar mit der Schahada im Islam, aber im Alevitentum wird zusätzlich die tiefe Verbundenheit zur Ahlulbayt (der Familie des Propheten) betont. Das Glaubensbekenntnis lautet:
Arabisch
Ashhadu an la ilaha illa Allah, wa ashhadu anna Muhammadan rasul Allah, wa ashhadu anna Aliyyan waliyy Allah.
Deutsch
„Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad sein Gesandter ist, und ich bezeuge, dass Ali sein Bevollmächtigter ist.“
Mit diesem Bekenntnis anerkennst du Allah als den Einen Gott, den Propheten Muhammad als seinen Gesandten und die besondere Stellung von Imam Ali und der Ahlulbayt.
2. Wie läuft die Konversion ab?
Die Konversion ist im Alevitentum nicht formell reglementiert, da der Glaube sehr individuell gelebt wird. Dennoch gibt es einige Schritte, die dir dabei helfen können
• Absicht (Niyya): Die wichtigste Grundlage ist deine aufrichtige Absicht, diesen Glauben anzunehmen und danach zu leben.
• Anerkennung der Grundwerte: Aleviten legen großen Wert auf die Liebe zu Allah, den Propheten Muhammad (saws), die Ahlulbayt und die universellen Werte wie Gerechtigkeit, Respekt und Mitgefühl.
• Austausch mit der Gemeinschaft: Es ist hilfreich, Kontakt zu einer alevitischen Gemeinde aufzunehmen, um mehr über die spirituellen Praktiken, den Cem (die spirituelle Versammlung) und die Werte zu lernen.
• Einführung in den Glauben: Oftmals begleitet ein Dede (spiritueller Führer) oder eine alevitische Gemeinschaft die Konversion, indem sie dir die zentralen Lehren und Rituale näherbringt.
3. Familie und Umfeld
Du erwähnst, dass deine Familie christlich ist und möglicherweise Schwierigkeiten mit deinem Wunsch hat. Es ist verständlich, dass du dir darüber Gedanken machst. Der Koran sagt jedoch:
„Es gibt keinen Zwang im Glauben.“ (Koran, 2:256)
Das Alevitentum respektiert die Freiheit jedes Einzelnen, seinen Glauben selbst zu wählen. Es ist wichtig, dass du diesen Schritt für dich selbst tust und nicht aus Druck oder äußeren Erwartungen. Du kannst diesen Weg auch zunächst in deinem Herzen gehen und später entscheiden, wie du dies mit deiner Familie teilen möchtest.
4. Praktische Schritte danach
Nach der Konversion geht es darum, die Lehren und Werte des Alevitentums in deinem Alltag zu leben. Hier sind einige grundlegende Elemente:
• Teilnahme an Cem-Versammlungen (wenn möglich).
• Studium der Lehren des Propheten und der Ahlulbayt.
• Praktizieren von Nächstenliebe, Gerechtigkeit und einem moralischen Leben.
5. Abschließende Worte
Du stehst vor einem bedeutenden Schritt, der dein Leben spirituell bereichern wird. Lass dich nicht von äußeren Widerständen entmutigen, sondern suche weiter nach der Wahrheit in deinem Herzen. Wenn du Unterstützung benötigst, scheue dich nicht, alevitische Gemeinden oder Einzelpersonen anzusprechen.
Möge Allah dich auf deinem Weg leiten und dir Kraft und Klarheit schenken. Wenn du Fragen hast, stehen wir dir zur Seite
Du wechselt bei nüchterner Betrachtung von einer Theorie zu einer anderen. Du kannst weiterhin nicht sicher sein, dass die Aussagen der jeweiligen Religion stimmen. Es ist ja - wie der Name schon klarstellt - lediglich Glauben. Da handelst Du nicht mit Wissen, sondern immer nur mit Vermutungen.
Ich hingegen finde es sehr viel gewinnbringender, Gewissheiten zu haben, welche Überprüfungen standhalten.
Trägt die durch Architekten gebaute Brücke sicher meinen Vierzigtonner oder muss sich darauf vertrauen, dass die göttliche Erscheinung, welche den im Brückenbau völlig unbeleckte Agronom dazu geleitet hat, eine Brücke zu errichten, wirklich hält, was sie verspricht?
Ich nehme an, dass Du noch keine 18 Jahr alt bist.
Solchen Menschen rate ich, mit der Konvertierung unbedingt zuzuwarten. Egal ob Christ, Muslim, Atheist, Hindu...
Die Fragen auf GF zeigen, dass sich die wenigsten Leute in der Pubertät klar darüber sind, was so ein Schritt bedeutet. Lebenslanger Streit, Bruch in der Familie und Verwandten, existenzielle Sorgen....
Im Alevitentum gibt es die Lehre von Jesu Lösegeld, wodurch man gerettet wird, nicht. Daher sollte man vor dem Konvertieren darüber nachdenken.