Kohlenwasserstoffe als Kältemittel (R600a, R290,...)?
Warum verwendet man nicht überall Kohlenwasserstoffe als Kältemittel? Sie sind ungiftig und schaden weder Klima noch Ozonschicht. Aber Kohlenwasserstoffe sind natürlich brennbar, was aber bei einer dichten Anlage kein Problem sein sollte. Gibt es andere Nachteile abgesehen von der Brennbarkeit? R600a wird in Kühlschränken ja schon standardmäßig eingesetzt.
1 Antwort
Einer der Gründe ist, dass, wenn die Anlage schleichend undicht wird, sich brennbares Gas in der Luft anreichert und ggf. die untere Explosionsgrenze erreicht werden könnte.
Ein anderer Grund, den ich pers. für viel wahrscheinlicher halte, ist, dass die chemische Industrie, die Kältemittel herstellt, an den natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) und Butan (R600) nur einen Bruchteil der Gewinne macht wie an R32, R410A, R1234f und was es sonst noch gibt, und deshalb seit Jahre eine (wirksame) Lobbyarbeit macht, die immer wieder die "Gefährlichkeit" von R600 und R290 herauskehrt und es inzwischen erreicht hat, dass Anlagen die diese Kältemittel nicht nur in Kleinstmengen, wie Kühlschränke (<100gr) verwenden, inzwischen komplett EEx-geschützt sein müssen. Besonders abschreckend und für den Betreiber kostenintensiv ist es, das der geforderte Explosionsschutz auch für die Aufstellräume gilt! Das ist reine Lobbyarbeit um die Gewinne der Industrie abzusichern. Jeder Depp darf sich eine 11kg Flasche Propangas im Baumarkt kaufen und selber an seinen Gaskocher anschließen. Keine Sau fragt danach, ob der Verwender überhaupt weiß an welchen Ende man den Schraubenschlüssel anfasst. Trotzdem sind die, durch Flaschengas verursachten Explosionen so selten, dass darüber landesweit im TV berichtet wird!