Könnte mir einer die psychologischen begriffe kontiguität, kontingenz, generalisierung, differenzierung, gewöhnung, extinktion, und spontane erholung erklären?

3 Antworten

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Hier Deine gesuchten Begriffe:

Kontiguität

bezeichnet in der Psychologie das Aneinandergrenzen, das Angrenzen, das Zusammensein bzw. die räumlich-zeitliche Nachbarschaft von Reizen und Reaktionen, wodurch diese unter bestimmten günstigen Bedingungen miteinander verknüpft werden, sodass dadurch eine neue Verbindung zwischen ihnen entsteht, die etwa im Zusammenhang mit Lernen von Bedeutung sein kann.

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/9978/kontiguitaet/
© Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Kontingenz ist die allgemeine Bezeichnung für das gemeinsame Auftreten zweier Merkmale bzw. die Verbundenheit zweier Ereignisse. In der Psychologie wird der Begriff Kontingenz im Sinne von Übereinstimmung oder wenigstens starker Verbundenheit verwendet.

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/12777/kontingenz/
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Generalisierung bezeichnet in der Lernpsychologie die Tatsache, dass gelernte Verhaltensweisen nicht nur durch die im Lernprozess gekoppelten Reize ausgelöst werden können, sondern auch durch ähnliche Reizsituationen. Die Generalisierung spielt in der Psychotherapie eine große Rolle bei der Entstehung von Angststörungen, denn wurde z.B. ein Mensch etwa einmal von einem Hund angegriffen, so generalisiert er diese Erfahrung auf sämtliche Hunde und meidet in Zukunft Hunde generell. 1. Definition „Generalisierung bezeichnet den Vorgang der Verallgemeinerung von Aussagen, die in der Regel auf einer geringen Anzahl gleichlautender Erfahrungen beruhen. Bei den Lerntheoretikern bedeutet Generalisierung (Generalisation) die Tatsache, daß → Reaktionen, die sich auf bestimmte → Reize hin als erfolgreich erwiesen haben, auch auf ähnliche Reize hin vorrangig auftreten (Reaktionsgeneralisierung). Ein Schüler wird in diesem Sinne z.B. eine Mathematikaufgabe, die einer erfolgreich bewältigten ähnelt, mit derselben Lösungsstrategie angehen wie jene. Von Reizgeneralisierung ist die Rede, wenn der Reiz selbst auf ähnliche Reize ausgeweitet wird, z.B. die mit Angst verbundene Begegnung mit einer Spinne auch angstbesetzte Reaktionen vor ähnlichen Krabbeltieren auslöst“ (Köck & Ott, 1994, S. 252). 2. Definition Generalisierung in allgemeiner Bedeutung bezeichnet einen Denkprozeß, bei welchem der Geltungsbereich eines Urteils, welches an einem oder mehreren Fällen gewonnen wurde, auf die ganze Klasse entsprechender Fälle ausgeweitet wird. Die Übertragung von einem oder mehreren Fällen auf eine Klasse entsprechender Fälle erfordert im allgemeinen begrifflich-abstraktes Denken und findet sich im Verlauf der menschlichen Entwicklung erst zu einem relativ späten Zeitpunkt (vgl. Dietrich & Walter, 1970, S. 111). 3. Definition „[…] Generalisierungen können als Verallgemeinerungen, d.h. als kulturelle Überformung der individuellen Triebwünsche verstanden werden. So wird aus dem anfänglichen Saugreflex mehr und mehr ein sich in selbständigem Handlen manifestierendes Suchen der Milchquelle und schließlich das ‚gekonnte’ Absaugen derselben als ‚erster’ kultureller Leistung des Babys. […]“ (Kron, 1991, S. 115). 4. Definition Generalisierung ist die Verallgemeinerung, Übergang von Einzelfällen zum Allgemeinbegriff oder zum allgemeinen Gesetz. Kartographie: Generalisierung bedeutet hier die Umgestaltung und der Übergang vom größeren zum kleineren Maßstab einer Karte für den Entwurf einer neuen Karte. Logik: Eine Allaussage zu generalisieren heißt, den ursprünglichen Subjektbegriff durch einen generellen Subjektbegriff zu ersetzten. Psychologie: Wenn bedingte Reaktionen (Reflexe) nicht nur auf den ursprünglichen, die Reaktion auslösenden Reiz entstehen, sondern auch durch Auslöser, die diesem ähnlich sind, spricht man von Generalisierung (vgl. Brockhaus Enzyklopädie, 1969, S. 92). 5. Definition „1. Schluß von einem Teil auf das Ganze, von einem Element auf eine Elementenklasse. Die G. stellt eine Vorgehensweise innerhalb der → Induktion dar. 2. Ausweitung, Verallgemeinerung von Erscheinungen. Gegensatz: → Differenzierung. Man unterscheidet Reizgeneralisierung (Stimulusgeneralisierung) und → Reaktionsgeneralisierung. G. tritt häufig spontan auf (indem z.B. in der Therapie gelerntes neues Verhalten auch in der Realität gezeigt wird); noch häufiger allerdings muß die G. geplant unterstützt werden, damit die Therapie erfolgreich ist“ (Brunner & Zeltner, 1980, S. 83)

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/1039/generalisierung/
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Differenzierung ist die Anpassung des Schwierigkeitsgrades von Inhalten oder Aufgaben an die Fähigkeiten von einzelnen Lernenden. Gelegentlich wird eine innere Differenzierung und äußere unterschieden, wobei die Lernenden eines Jahrgangs für ein bestimmtes Fach z.B. in Leistungsgruppen oder Interessensgruppen, soziale Gruppen,Altersgruppen oder Schultypen zusammengefasst werden. Definitionen Differenzierung ist die Ausbildung einer immer größeren Mannigfaltigkeit im Verlauf einer Entwicklung, verbunden mi einer Entfaltung von Funktionen, Organen oder Organsystemen für besondere Aufgaben. Aus ganzheitlich-plastischen Anlagen entstehende bei Menschen einzelne Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigentümlichkeiten und, Angepasstheiten, funktionale Qualitäten, Triebfedern, Motivationen u. v. a., die ihn zur Lösung von spezifischen Aufgaben befähigen (vgl. Helmann, 1965, S. 92). „Die Differenziertheit individueller Lernbedürfnisse und die Differenziertheit gesellschaftlicher Anforderungen machen ein differenziertes Bildungswesen erforderlich Bildungswesen.“ (Strukturplan für Bildungswesen, S. 70). Eine Differenzierung des Unterrichts kann erforderlich sein durch individuelle Unterschiede der Schüler in bezug auf Lernfähigkeit, Lernmotivierbarkeit, Interessen, Lerngeschwindigkeit usw. und erfordert also zunächst Kenntnis um Faktoren wie schichtenspezifische Herkunft (Sprachbarrieren), Anlagen, Begabung, Entwicklungsphase usw. Sie kann erfolgen durch Differenzierung von organisatorischen Strukturen, Lernbereichen, Lernzielen, Lehr u. Lernmitteln, Lehr und Lernmethode. Man unterscheidet eine äußere und eine innere Differenzierung. Die äußere Differenzierung meint die verschiedenen Schularten, Schulzweige, Klassen und Kursgruppen, die innere Differenzierung die der Inhalte, Medien und Methoden des Unterrichts innerhalb einer Lerngruppe ( Zöpfl, Bittner, Mühlbauer und Tschamler 1975, S. 51ff). Differenzierung bedeut die Ausgliederung nach Können, Begabung, Interessen, bes. gefördert durch Berufswahl, unterschiedlichen Schulbesuch, differenzierenden Mittelbau, Gesamtschule (vgl. (Hehlmann, 1967, S. 109). Allgmeiner der Prozess der Teilung, Verselbständigung, Spezialisierung; Entstehung ungleichartiger Gebilde aus einheitlich erscheinenden Strukturen; in der Entwicklungspsychologie bezeichnet D. den ontogenetischen Prozess des Ausbildens immer größerer Verfeinerung, Erweiterung, Spezialisierung und Verselbständigung des Wahrnehmens, Verhaltens und Erlebens (vgl. Gudemann, Wolf-Eckhard, 1995).

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/210/differenzierung/
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Die Habituation beschreibt im Rahmen der Lernpsychologie die Abnahme der Reaktionsbereitschaft bei wiederholter Stimulusdarbietung. Der Begriff Habituation geht auf William Thorpe zurück und charakterisiert eine Verhaltensunterdrückung, bei der gelernt wurde, keine Reaktion auf bestimmte Reize zu zeigen, wodurch diese Reizmuster ausgeblendet und mögliche negative Reaktionen vermieden werden. Bei der Habituation oder auch Habituierung handelt es sich also um eine frühe Form des Lernens, denn schon Säuglinge zeigen am Anfang ihrer Entwicklung eine Gewöhnung an Reize und lassen damit erkennen, dass sie diese wiedererkennen, d.h., die Aufmerksamkeit, die auf einen wiederholt dargebotenen Reiz gerichtet wird, nimmt im Laufe der Zeit ab. Ein Beispiel ist etwa ein Kleinkind, der durch wiederholte Darbietung mit einem visuellen Stimulus (z.B. einem Spielzeug) allmählich damit vertraut wird, sodass sein Interesse an dem Gegenstand schwindet, d.h., er fixiert diesen Stimulus immer kürzer und wendet früher den Blick ab. Mit dem Habituations-Dishabituations-Paradigma kann also in entwicklungspsychologischen Experimenten geprüft werden, ob ein Säugling Reize voneinander unterscheiden kann. Folgt nach der Gewöhnung an eine Reihe gleichartiger Reize ein neuer Reiz und der Säugling dishabituiert, folgt daraus, dass er den neuen Reiz als abweichend wahrgenommen hat. Habituation hat nichts mit Ermüdung zu tun, denn wenn ein Organismus müde ist, so treten Reaktionen generell in verminderter Stärke auf, während bei einer Habituation die Reaktion nur im Zusammenhang mit einem bestimmten Reiz auftritt. Bei anderer Reizen reagiert der Organismus hingegen unvermindert stark. . 1. Definition Um Habituation verständlich erklären zu können, ist es ratsam erst grundsätzlich über menschliche Verhaltensweisen zu sprechen. Diese werden durch Veränderungen der Umwelt, also Reize oder Stimuli, beeinflusst. Die zugrunde liegende Literatur unterscheidet zwei Varianten der Reaktion, nämlich erlerntes Verhalten und reflexartiges Verhalten. Letzteres ist für Habituation relevant. Reflexe sind angeboren und müssen nicht erlernt werden, sie werden von Sinnesorganen wahrgenommen und über das zentrale Nervensystem zum Beispiel zu einem Muskel geleitet und führen zu einer schnellen Reaktion. Nimmt nun das Ausmaß der Reaktion ab, je öfter der Reiz auftritt, dann spricht man von Habituation, nimmt die Reaktion zu, dann spricht man von Sensitivierung. Abschließend soll auch das Verhältnis von Habituation zu anderen Phänomenen abgegrenzt werden. Habituation soll nicht verwechselt werden mit Adaption beziehungsweise Ermüdung. Adaptionen betreffen mehrere Reize, während Habituation nur jeweils einen Reiz betrifft. Ermüdung ist im Unterschied zu Habituation dauerhaft. Bei Habituation stellt sich daher die ursprüngliche Reaktion wieder ein, wenn ein Reizwechsel durchgeführt wird (vgl. Tewes & Wildgrube, 1992, S. 162f). 2. Definition Habituation stellt eine abnehmende Bereitschaft dar, auf einen Reiz zu reagieren, der wiederholt dargeboten wird. Bei Habituation handelt es sich nicht um eine Ermüdung der Muskulatur und auch nicht um eine Abstumpfung der Sinnesorgane, sondern tatsächlich um eine Gewöhnung an zentral-nervöser Stelle (vgl. Gudemann, 1995). 3. Definition „Gewöhnung, die dann Eintritt, wenn ein Reiz wiederholt dargeboten wird […] Diese besteht in einer Abschwächung bis zum völligen Verschwinden der Reaktion nach einer zentralen Verarbeitung des ankommenden Reizes […]“ (Städtler, 2003, S. 147). 4. Definition Habituation tritt auf, wenn unbedingte Reize unter gleichen Bedingungen wiederholt ausgelöst werden. Es kommt zu einer Gewöhnung an den Reiz und die angeborene Reaktion nimmt immer weiter ab, bis sie schließlich ganz ausbleibt. Habituation kann keine neuen Reaktionen aufbauen, sie führt ausschließlich zum Nachlassen instinktiver Antwortreaktionen. Habituation ist bei allen Organismen nachzuweisen. Die verwendete Literatur führt das Beispiel einer jungen Katze an, welche durch das auf Tonband aufgezeichnete Piepsen einer Maus in Jagdstimmung versetzt werden kann. Der oben angeführten Theorie folgend nimmt die Reaktion der Katze immer weiter ab, je öfter man ihr das Tonband vorspielt (vgl. Clauß, 1976, S. 220). 5. Definition „Eine Habituation (Gewöhnung) der Orientierungsreaktion findet statt, wenn ein spezifischer Reiz wiederholt dargeboten und dadurch bekannt wird“ (Margraf, 1996, S. 92).

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/35/habituation/

Löschung oder Extinktion bezeichnet in der Lernpschologie das kontinuierliche Schwächerwerden der konditionierten Reaktion. In der klassischen Konditionierung tritt Löschung dann ein, wenn dem konditionierten Reiz kein unkonditionierter Reiz mehr folgt, während in der operanten Konditionierung dies eintritt, wenn eine Reaktion nicht mehr belohnt bzw. verstärkt wird. So werden bei einem Unfall bestimmte Bilder oder Geräusche im Gehirn mit der Erfahrung von Schmerz oder Furcht sehr stark verknüpft, sodass man danach erst allmählich lernen muss, dass nicht jeder quietschende Reifen Gefahr bedeutet. Dieses aktive Überschreiben im Gedächtnis wird als Extinktion bezeichnet, wobei die ursprünglichen Gedächtnisinhalte dabei aber nicht ausradiert werden, sondern nur durch positivere Erfahrungen überlagert. Kommt es erneut zu gefährlichen Situationen, flammt die schon überwunden geglaubte Angst häufig wieder auf (Flashback). Extinktion wird häufig in der Therapie von Angststörungen angewendet, denn wenn jemand unter einer Spinnenphobie leidet, wird er schrittweise mehr und mehr mit Spinnen konfrontiert. Zuerst muss der Klient etwa Fotos von Spinnen betrachten, dann lebende Exemplare ansehen bis er schließlich eine Spinne auf die Hand nimmt. Wenn Menschen mit einer Angststörung möglichst häufig die Erfahrung machen, dass sie keine Angst vor dem Auslöser haben müssen, reduziert sich ihre Furcht, wobei dies aber sehr lange dauern kann, weil diese Konfrontation mit der Angstsituation häufig erlebt werden muss. Außerdem kann es zu Rückfällen kommen, weil die ursprüngliche Angstspur noch im Gedächtnis verankert ist.

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/4028/loeschung-extinktion/
© Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Als spontane Erholung bezeichnet man in der Lernpsychologie das erneute Auftreten einer bereits gelöschten konditionierten Antwort nach einer Pause.

Quelle: http://lexikon.stangl.eu/4841/spontane-erholung/

hmm.. so spontan kann ich dir nur Differenzierung erklären.

mit Differenzierung ist gemeint, dass jemand sich abgrenzen kann bzw. Unterschiede sucht/ wahrnimmt

Du schreibst morgen eine Klausur und hast eben gemerkt, dass du nichtmal ein Buch oder Kopien hast, auf dem die Begriffe erklärt sind? Ich wünsch' dir viel Glück morgen, du wirst es brauchen ;)