Könnte Mephisto Fausts zweites Ich sein ( Faust 1)?

1 Antwort

Mephisto ist keine lebensfähige, selbständige Figur, sondern ein Teil von Faust. Zwar wird im „Prolog im Himmel“ Mephisto so dargestellt, als wäre ein „gefallener“ Engel, jedoch so etwas gibt es ja nicht. Deshalb muss man im Mephisto eine Allegorie des Bösen, Triebhaften (in Faust) sehen, eine Kraft, die jedes Höherstreben des Menschen (hier Fausts) verabscheut. Nicht umsonst spricht Mephisto ja von sich, dass er nur „ein Teil“ ist, und zwar von jener Kraft, „die stets das Böse will und stets das Gute schafft“ (s. Faust I).

Siehe auch Abi pur.de über Mephisto: „Faust und Mephisto werden im Prolog im Himmel unlösbar verbunden…. Zusammen bilden Mephisto und Faust ein polares Figurenpaar, das sich ergänzt und voneinander abhängig ist; entsprechend häufig streiten sie sich, z.B. als Mephisto Gretchen aus dem Kerker befreien soll. In diesem Figurenpaar verkörpert Mephistopheles das negative Prinzip (V. 338ff.)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung