Könnt ihr mir Feedback zu meinem Gedicht geben?
Hallo zusammen,
Ich schreibe seit einigen Jahren Gedichte – meist aus persönlichen Gefühlen heraus – und wollte mal fragen, wie dieses hier auf euch wirkt.:
Beste Tage?
Die besten Tage, doch danach denk ich mir,
wie viel ich schulde dir.
Die besten Tage, doch danach realisiere ich wie komisch ich war
und wie sie mich vermutlich sahen.
Die besten Tage, doch danach bin ich leer
und Veränderung wünsche ich mir dann sehr.
Die besten Tage, doch danach möchte ich nicht mehr aus meinem Bett,
obwohl es war ganz nett.
Die besten Tage?
Oder doch nur eine Sage?
Was meint ihr – versteht ihr, worauf ich hinaus will? Habt ihr Tipps zur Form oder Wirkung? Ich weiß es ist nicht mein bestes Gedicht, aber ich würde trotzdem einfach mal wissen was andere darüber denken.
Danke schonmal für eure Rückmeldung!
3 Antworten
Dein Gedicht hat Gefühl und Ehrlichkeit, das merkt man sofort. Du versuchst, diesen emotionalen Nachklang der „besten Tage“ zu greifen, und das funktioniert grundsätzlich.
Aber es stolpert ein bisschen stilistisch und formal:
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Stärken:
1. Ehrlichkeit: Man spürt sofort, dass es aus echten Gefühlen kommt.
2. Thema nachvollziehbar: Dieses Auf und Ab nach schönen Momenten, das Leere danach – das kennt jeder.
3. Refrainartige Wiederholung: „Die besten Tage…“ schafft Rhythmus und Spannung, lässt die Emotion hängen.
Schwächen / Stellschrauben:
1. Form & Fluss: Die Wiederholung ist stark, aber wirkt teilweise holprig, weil die Satzenden nicht richtig atmen dürfen („wie sie mich vermutlich sahen“ vs. „und Veränderung wünsche ich mir dann sehr“). Versuch, die Sätze rhythmisch zu glätten.
2. Klarheit: Am Ende fragt man sich: Was ist die Pointe? „Oder doch nur eine Sage?“ – das ist interessant, aber etwas abrupt. Vielleicht ein Bild oder eine Metapher, die die Leere danach stärker fassbar macht.
3. Wortwahl / Präzision: Manche Phrasen sind sehr allgemein („war ganz nett“) – hier könntest du stärkeres, prägnantes Vokabular nutzen, um die Emotion zu packen.
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Mini-Tipps zum Feinschliff:
Versuche eine Zeile pro Gefühl: klare Trennung zwischen Freude, Nachklang, Leere.
Spiele mit Metaphern: Statt „leer“ → vielleicht etwas Bildliches, das Leere oder Nachhall zeigt.
Die Frage am Ende ist stark. Du könntest die ganze Struktur dahin führen, dass diese Frage wie ein Echo wirkt – dann sitzt der letzte Satz wie ein Schlag.
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Fazit: Dein Gedicht wirkt emotional echt, aber stilistisch noch etwas roh. Mit kleinen Anpassungen könnte es richtig hart treffen.
Dankeschön, für das Feedback 🫶🏻 ich werde versuchen es noch etwas zu verbessern :)
Ergänzend zu dem, was @Priti1975 schon geschrieben hat:
Der größte Bremser in dem Gedicht ist Dein Versuch zu reimen. Dadurch bist Du nicht frei in Deiner Wortwahl und Deiner Metrik.
Worte wie "realisieren" oder "es war ganz nett" würde ich nicht verwenden.
Auch die "Sage" am Ende ist mir persönlich zu flach. Wie gesagt: Wenn Du nicht reimen musst, dann hast Du hier mehr Möglichkeiten.
Wow foll gut das kan man gut durchgehen lassen, wen ich ne note gebe ne 1,5