Kleingarten hat keine Wassertoilette, kann man eine bauen lassen?
Und zwar es gibt es in meiner Wohnstadt ein Garten der frei zu kaufen ist, der aber keine Wassertoilette hat.
Ich kenne mich mit so was nicht aus, da ich das erste Mal nach einem Kleingarten suche - aber kann man da, wenn man es kauft, eine Toilette mit Anschlüße usw bauen lassen? Wird das zu teuer bzw lohnt sich so was nicht?
Danke.
4 Antworten
Nein das wird nicht gehen. Diese Kleingärten haben kein Kanalsystem.Aber es gibt gute Trockenklosysteme, die funktionieren und auch nicht stinken.
https://www.myhomebook.de/garten/komposttoiletten-fuer-den-garten
Man müsste erst mal fragen, wie das in Eurer Gemeinde geregelt ist.
Nach dem Bundeskleingartengesetz ist ein Kleingarten "abwasserfrei" zu betreiben. Sickergruben etc. sind verboten.
Die Gemeinde kann jedoch in ihrer Abwassersatzung festlegen, dass der Anschluss- und Benutzungszwang auch für Kleingärten gilt. Und dann muss der Kleingartenverein die Kleingartenanlage an das Abwassernetz anschließen und intern eine Unterverteilung auf die einzelnen Parzellen vornehmen. Dann kannst Du Klo, Waschbecken und Spüle daran anschließen. Die anteilige Gebühr bezahlst Du sowieso *).
Ist die Kleingartenanlage aber an das Abwassernetz nicht angeschlossen, musst Du einen wasserdichten Tank in der Erde versenken, in den Du das Abwasserrohr leitest. Der Inhalt samt Wasser muss dann entsorgt werden, was mit viel Aufwand verbunden wäre.
Differenzierter sieht es beim Urinal aus. Ein wassergespültes Urinal erzeugt sog. "Gelbwasser", für das das gleiche gilt wie für ein Voll-WC. Reiner Urin zählt jedoch nicht als Abwasser, d.h. ein wasserloses Urinal kannst Du an ein Drainagerohr anschließen und die Brühe verrieseln.
*) Bei der Gebühr tricksen die Gemeinden aber auch gerne, um die Laubenpieper nicht mit zu hohen Gebühren zu belasten. Da werden dann bis zu 75% des Wasserverbrauchs als "Spritzgeld" (Rasen sprengen, Blumen gießen etc.) bezeichnet, so dass nur 25% des Wasserverbrauchs als Berechnungsgrundlage für die Abwassergebühr herangezogen werden. Das ist aber ein Politikum.
Wenn es Anschlüsse gibt, womöglich schon.
Das bezweifle ich aber.
Man braucht die Erschließung, also das Vorhandensein von erreichbaren Abwasserrohren.
Und man braucht einen Frischwasserzufluß für die Klospülung.