Kennt ihr gute Horrorgedichte?

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"Schattenspiele" von Nils Nilsson. Das ist ein Buch (mit beiliegendem Hörbuch), in dem du Gedichte aus dem Bereich Horror findest. Kannst du hier probehören:

http://www.youtube.com/watch?v=RrZj06DoTgo

Paranoia

Im dunkeln wanderst du umher,

fühltest dich sicher und allein,

das Laufen nach Haus' fällt dir schwer,

Intuition wird das wohl sein.

In Büschen hörst ein lautes Knacksen dort und hier,

das Keuchen bleibt dir auf den Fersen,

bis du nun am Hause stehst,

am Ende deiner schwachen Nerven.

Du drehst dich und schliesst geschwind,

vor lauter Angst noch ganz am Beben,

die türe wie ein kleines Kind,

fürchtest du dich um dein Leben.

Verängstigt begibst du dich nach oben,

in dein Zimmer ganz allein,

erneut verschliesst du deine Tür,

sicher, möchtest du gerne sein.

Doch hinter deinen dicken Mauern,

in den Schatten ist er verborgen,

wird er bereits im dunkeln lauern,

für seine Leidenschaft, das Morden.

Mit der Klinge gezückt steht er nun,

in seiner Mimik der Wahnsinn gemeiselt,

stolz ist er auf sein Getun,

während er um sein Opfer kreiselt.

Mit einem Stich direkt ins Herz,

durch die Qualen kaum noch zu verstehen,

erfährt dich der starke Schmerz,

und flüstert in dein Ohr: Ich nehme mir dein Leben.

Während er sein Opfer quält,

wird dir dann bewusst,

dass ein neues Ziel er wählt,

und du schnellstens fliehen musst.

Georg HeymIm Haar ein Nest von jungen Wasserratten (1910)

Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten,
Und die beringten Hände auf der Flut
Wie Flossen, also treibt sie durch den Schatten
Des großen Urwalds, der im Wasser ruht.

**

Die letzte Sonne, die im Dunkel irrt,
Versenkt sich tief in ihres Hirnes Schrein.
Warum sie starb? Warum sie so allein
Im Wasser treibt, das Farn und Kraut verwirrt?

**

Im dichten Röhricht steht der Wind. Er scheucht
Wie eine Hand die Fledermäuse auf.
Mit dunklem Fittich, von dem Wasser feucht
Stehn sie wie Rauch im dunklen Wasserlauf,

**

Wie Nachtgewölk. Ein langer, weißer Aal
Schlüpft über ihre Brust. Ein Glühwurm scheint
Auf ihrer Stirn. Und eine Weide weint
Das Laub auf sie und ihre stumme Qual.

und da bald Halloween ist..

HALLOWEEN ?

Dämmerung entfaltet Flügel und aus eines Grabes Hügel

schiebt sich eine Leichenhand.. Kommet finster wie durch Träume

kennt nicht Wege, Grenzen , Räume Äste die wie Finger spreitzen, was kann dieses Grau´n bedeuten ?

Bleib nicht allein, geh zu den andern, hörst du´s wispern ? Wie sie wandern... Selbst dem Freund in deiner Runde,

traue nicht in dieser Stunde. Was verstorben - hebt sich Morgen, hat sich in der Nacht verloren-

wir in deiner Angst geboren... Flüchte, renne, tauche unter.. schlaf nicht ein, bleib wach und munter...

Gehst du doch von Tür zu Tür.. WER steht da wohl hinter dir ? Menschlein, musst stets um dich schauen

lauert hinter dir das Grauen ? aus des Totenreiches Ort... nimmt das Böse dich mit fort..

sind Scherze nicht, nicht Spielerein, sondern geisterhafte Pein... Kalte, bleiche Leichenhände setzen deinem Weg ein Ende..

lauf rasch weg noch, sei gescheit... realer Spuk ist längst bereit.. Süsse gibts nicht - Grauen nur, bis verliert sich eine Spur......

und die Kinder schrien und schrien.....

HALLOWEEEEEEEN Halloweeeeen.....

(c) SAM

auch aus MEINEN Gruseleien.... LG