Kann mir einer diese Karikatur erklären?

Was meint der Künstler damit?  - (Karikatur)

5 Antworten

Ich würde sie so interpretieren, dass Frauen wegen der Frauenquote behandelt werden würden, als ob sie den Job geschenkt bekommen hätten.

Sie sitzt einem Mann gegenüber und das erste und wichtigste was jeder wissen muss (vermutlich weil oft gefragt und angenommen wird) ist dass sie einfach so Chefin/Spitzenkraft geworden ist, da es auf diesem überdimensoionalen Schild steht, dass man kaum übersehen kann.

Der Zeichner möchte also darauf aufmerksam machen, dass die Frauenquote den erfolgreichen Frauen nur schadet und sie sich so dauerhaft verteidigen müssten gegen Missgunst der Kollegen.

Frauen in Führungspositionen wird unterstellt, sie haben diese Position nur dank der Frauenquote. Frauenquoten wurden in vielen Unternehmen eingeführt, damit eine Gleichberechtigung bei der Besetzung von Führungspositionen geschaffen wird. Hintergrund ist die hohe Quote an männlichen Führungskräften, die u.a. den Missmut vieler FeministInnen herbeigeführt hat.

Das Problem bei der Sache ist, dass Frauen (vermeintlich oder auch tatsächlich) vorgeworfen wird, dass sie die Position nicht wegen Ihrer Kompetenzen sondern aufgrund der Tatsache, dass sie Frauen sind, bekommen haben.

Die Dame in der Karikatur setzt sich sehr offensichtlich und überstrieben diesem Vorwurf zur Wehr. Sie unterstellt allerdings jedem, der dieses Plakat liest, dass er diesen Gedanken an die Frauenquote hat - was sicherlich nicht der Fall ist.

Das bedeutet, dass bei Frauen in höheren Positionen seeehr oft darauf gemunkelt wird. Die auf dem Bild war es leid und hat deshalb den kleinen Hinweis an der Wand.

Die Karikatur ist im November 2013 erschienen (http://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201311/20131125_Gender_Frauenquote.jpg), zum Thema 'Frauenquote. Peinlich'. Der Zeichner (Künstler möchte ich ihn eigentlich nicht nennen) macht sich wohl lustig über das Thema 'Frauenquote', die es damals noch gar nicht gab. Er hätte sich auch über die Situation in Deutschland lustig machen können: europaweit ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen bei 35 Prozent, in Deutschland bei 22 Prozent! Nachdem man über das Thema viele Jahre lang ohne Ergebnis diskutiert hat, ist die Frauenquote so lächerlich eigentlich nicht, wie sie dargestellt wird. Wenn sich von alleine nichts ändert, muss man eben nachhelfen.

Die Frauenquote wurde am 6. März 2015 vom Deutschen Bundestag beschlossen (Zielvorgabe ist eine Frauenquote von 30 Prozent bei der Neubesetzung von Aufsichtsräten von 108 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen). In den Unternehmen, die von der am 1. Januar 2016 in Kraft getretenen Zielvorgabe betroffen sind, hat sich in der Folge eine leichte Erhöhung des Frauenanteils im Aufsichtsrat, im Vorstand und in den obersten Management-Ebenen feststellen lassen. In den anderen Unternehmen stagniert der Frauenanteil weiter. Der Bund als Arbeitgeber geht im Übrigen mit gutem Beispiel voran: Zum Stichtag 31. Dezember 2016 waren 40,9 Prozent der vom Bund zu bestimmenden Mitglieder in den Aufsichtsräten der privatwirtschaftlichen Unternehmen weiblich.

Ja, kann ich, mach ich aber nicht, weil du das tun sollst.