Kann mich für nichts begeistern

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Klingt für mich nach Perfektionismus bzw. "zu viel Ernst" bei der Sache.

Du schreibst selbst, du kannst dich nicht lange für etwas begeistern. Und nicht lange bedeutet ja nicht, dass du dich gar nicht begeistern kannst. Deine Begeisterung ist eben nur zeitlich begrenzt. An einem bestimmten Punkt resignierst du, weil du vermutlich zu streng mit dir bist. Am liebsten wäre es dir, wenn du etwas sofort können würdest und das möglichst ohne Fehler, um es mit Spaß ausüben zu können. Nur wenn du noch ganz am Anfang bist, bist du weit davon entfernt und machst Fehler. Die anfängliche Freude vergeht, weil du das Zutrauen in dich verlierst, gewissermaßen auch sauer auf dich bist, weil es nicht gleich so funktioniert, wie du es dir vorgestellt hast. Obwohl du weißt, dass erst "die Übung den Meister macht", hast du keine Geduld mit dir und auch keine für die Sache. Der Spaß wandelt sich in Frust. Auch Angst könnte dabei eine Rolle dabei spielen. Die Angst, zu versagen. Der Gedanke, dass du es einfach nicht hinkriegst und nie können wirst oder dass andere es besser können und schneller lernen als du, selbst wenn sie nicht in greifbarer Nähe sind.

Das wäre eine Erklärung. Eine andere, dass du es nie gelernt hast, dich mit etwas (richtig) zu beschäftigen und dir zusätzlich dahingehend der Antrieb fehlt (oder er dir in früheren Zeiten schon äußerlich genommen wurde). Es könnte aber auch sein, dass du dich bis jetzt genau mit den für dich "falschen" Hobby`s beschäftigt hast, du dabei bist, dich auszuprobieren und das "richtige" erst noch finden musst, an dem du Spaß hast. Vielleicht gibt es aber auch einen fließenden Übergang zwischen den Erklärungen oder du hast ein gänzlich anderes Problem.

Lösungsansätze gibt es auch ein paar: Du könntest dich damit zufriedengeben, dass deine Begeisterungsfähigkeit nicht so sehr ausgeprägt ist und belässt es dabei. Vielleicht macht es dich ausgeglichener, wenn du dich nicht mehr zwanghaft zur Begeisterung animierst und es einfach für dich akzeptierst. Oder du probierst dich weiter aus. So lange, bis du die für dich "richtige" Tätigkeit gefunden hast, bei der du Spaß hast und ganz automatisch dran bleibst. Oder du disziplinierst dich selbst. Bleibst dran, selbst wenn es dich frustriert. Arbeitest zudem schrittweise und mit Selbstbelohnung nach jedem Schritt, damit du dir eine Motivation erhältst für dein Unterfangen.

Eine weitere Möglichkeiten wäre, zu erforschen, welche Probleme hinter der schwachen Begeisterungsfähigkeit stecken oder warum du damit überhaupt ein Problem hast. Wenn du damit allerdings alleine nicht voran kommst, jedoch darunter leidest, wäre notfalls auch psychologische Hilfe denkbar. Natürlich nur wenn du das selbst möchtest.

Lululu653  16.12.2022, 16:54

Sehr schön geschrieben:)

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Ja da kann man etwas dagegen machen. Sich zusammen reisen und mal etwas durchziehen. Klar einfach gesagt, gehe am besten so vor, dass du dir für etwas ein persönliches Ziel setzt und dieses erreichst du bevor du wieder aufhörst.

Akzeptier das doch einfach so! Man muss kein Hobby haben! Überleg dir, was du schon kannst oder was von den Sachen du gerne machst/gemacht hast und blicke darauf mit Stolz. Fertig die Kiste. Mach dich nicht kaputt mit falsch verstandenem Ehrgeiz oder dem Blick auf "tolle andere"