Kann man Vaterlandsliebe so beschreiben?

3 Antworten

Weiß ja nicht ... Wenn wir das jetzt mal auf die Liebe zwischen zwei Menschen, in einer romantischen Beziehung, übertragen, würde das heißen: Liebe bedeutet, für einen Menschen zu töten oder getötet zu werden. Das klingt für mich nicht nach wahrer Liebe. Eher nach emotionaler Abhängigkeit und Angst, den Partner zu verlieren, wenn man nicht stets nach seiner Pfeife tanzt. Und nach einer ganzen Bandbreite an weiteren psychischen sowie emotionalen Problemen. Sehr wenig Selbstwertgefühl allem voran.

Ich finde es zwar so oder so doof, dieses ganze Vaterlandsliebe-Ding, aber rein theoretisch kann man seine Liebe zum "Vaterland" auch anders zeigen. Kurbel die Wirtschaft an, halte dich an die dort geltenden Gesetze, zahle brav deine Steuern, bringe Menschen von außerhalb die Kultur, Sprache etc. bei, die du so sehr liebst, achte auf die Umwelt in besagtem Land, sorg' dafür, dass du deinen (wenn auch nur kleinen) Beitrag leistest, damit es "deinem" Land gut geht und so weiter und sofort.

Und man kann ein Land auch lieben, sich dort geborgen und sicher fühlen, dort sein Leben genießen, seine Landschaft, Kultur, Sprache, Menschen usw. interessant finden, ohne sich für besagtes Land über den Haufen schießen lassen zu wollen.

Und sobald man sich nicht für das "Vaterland" opfern oder im Krieg sein Leben (sowie seine physische und psychische Gesundheit) aufs Spiel setzen will, liebt man sein Land nicht? Ja, ne, die Logik enthält mehr Löcher als die Hosen, die seit über 10 Jahren im Trend sind und mehr aus Löchern, als aus Stoff bestehen. Wenn ich ein Land liebe und mich pudelwohl dort fühle, dann würde ich sogar sagen, dass die Bereitschaft dazu noch geringer sein sollte. Denn wenn man erschossen wird im Krieg, hat man nichts mehr von seinem tollen "Vaterland". Weshalb würde man riskieren, etwas nicht mehr erleben, sehen, fühlen etc. zu können, was man liebt? Egal ob man tötet oder getötet wird im Krieg: Krieg wird das geliebte "Vaterland" nicht verbessern. Wahrscheinlich sogar eher verschlechtern. So ein Krieg dauert lange und selbst, wenn man ihn überlebt, selbst, wenn das eigene Land ihn sogar "gewinnt", wird es massive Schäden davontragen. Fühlt man sich dann immer noch so wohl in seinem "Vaterland"?

Na gut, wahrscheinlich gibt's echt Leute, die diese Frage mit "ja" beantworten würden, jetzt wo ich darüber nachdenke.

Bescheuert ist es sowieso. Wenn du dein Land liebst, willst du doch nicht dabei mithelfen, es zu zerstören. Im Krieg gibt es nämlich keine wirklichen Gewinner.

Ich denke in der heutigen Zeit, wären die wenigsten Patrioten dazu bereit.

Schon allein diese Sätze müssten doch zeigen, wie kaputt dieses ganze Konzept "Vaterlandsliebe" ist.