Kann man eine 5 GHz WLAN Richtantenne, die nur einen Anschluss hat, an einem Router / Accesspoint anschließen, der mehrere Antennen (-anschlüsse) hat?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, das kann man machen, wenn du die anderen 3 Antennen dran lässt.

Dann hast du halt verschiedene Antennen an deinem Router (1 Richtantenne & 3 Stabantennen).

Es darf kein Antennenausgang frei bleiben! Router vorher ausschalten!

Viel Erfolg!

glo0m 
Fragesteller
 15.05.2019, 22:33

Feedback kommt zwar spät, aber trotzdem vielen Dank für die Antwort! ;-)

Ich betreibe seit damals eine 27dBi Parabol Grid Antenne am o.g. Router, und erreiche damit Bandbreiten von ca. 100 MBit bei einem Abstand von 80m (Sichtkontakt, beide Antennen außen, empfängerseitig wurde nur die Stabantenne vom Router mittels Kabel nach draußen verlängert)
Hatte mir zwar mehr Bandbreite erhofft, aber es reicht grad so...

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Transistor3055  16.05.2019, 10:03
@glo0m

Im n-Standard je Antenne (Stream) Netto ca. 75 MBit/s (Brutto 150 MBit/s).

Im ac-Standard je Antenne (Stream) Netto ca. 250 MBit/s (Brutto 433 MBit/s).

Daher schaffst du nicht mehr! Hast ja nur 1 Antenne, die die 80m schafft.

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glo0m 
Fragesteller
 16.05.2019, 21:15
@Transistor3055

Ok, die 250 MBit hab ich auch ca. erreicht, als ich die Geräte zum testen nebeneinander liegen hatte.
Heißt das, es würde ggf. ausreichen eine 2. Antenne neben der anderen zu installieren? Und auf der anderen Seite würde ja die einzelne Stabantenne reichen, da die noch nicht "ausgelastet" ist.

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Transistor3055  17.05.2019, 00:11
@glo0m

"Stabile Verbindung" oder zusätzlich "hohe Datenrate"?

Wenn es dir nur um stabilen Empfang geht, reicht 1 Richtantenne schon aus.

Deine 27 dBi Antenne hat ja einen "gewaltigen" Gewinn (das ist übertrieben viel). Da würde ich lieber 2 oder 3 Antennen mit weniger Gewinn (10-15 dBi wäre bei 80m Sichtkontakt genug gewesen) gleichzeitig nutzen. Natürlich ist es optimaler wenn beide Seiten (Accesspoint und Client) bessere Antennen haben.

Willst du nicht nur Stabilität, sondern auch besonders hohe Datenraten, müssen mehrere Streams gleichzeitig (1 Stream je Antenne, egal wieviel Gewinn sie hat) benutzt werden. Das erreicht man am ehesten nur mit gleichwertigen Antennen.

3x3 Streams (sind nicht 9) sondern 3 Streams für das Senden und 3 Streams für den Empfang. 2x2 sind also 2 fürs Senden und 2 für Empfang. 1x1 ..... machen Geräte die nur 1 Antenne haben.

Streams? Hier mal aufmerksam lesen: https://www.pcwelt.de/ratgeber/Ratgeber-Internet-Mehr-Tempo-fuers-Heimnetz-7056683.html

ABER Vorsicht mit den Antennen mit zu hohem Gewinn, die haben auch Nachteile: Die Antenne empfängt natürlich alle WLAN-Netzwerke besser. Somit "sieht" die Antenne auch sehr sehr viele konkurrierende WLANs der Nachbarschaft. Mit diesem hohen Gewinn 27dBi "vergrößert" sich deine Nachbarschaft, exemplarisch von 50m auf 2000m. Alle fremden WLANs im Empfangsbereich der Antenne sind störend.

Wie der Empfänger im Router und der Empfänger im Client damit umgeht, kann ich nur prinzipiell sagen, jedoch er hat viel mit den Konkurrenten zu tun. WLAN ist eine Art Walky&Talky - Prinzip. Jeder Accesspoint handelt mit benachbarten Accesspoints (du hast aufgrund deiner großen Reichweite eine riesige Nachbarschaft) Sprechzeiten aus. Er ruft "darf ich sprechen?" und WLANs der Nachbarschaft sagen dann evtl. "nein ich spreche noch" warte noch etwas. Er fragt dann nach einer Wartezeit wieder "darf ich sprechen?", wenn kein WLAN was dagegen hat, spricht erst dein WLAN. Usw.... das geht gewaltig schnell im 1/100 Millisekunden-Bereich. Das bremst dein WLAN wieder aus, Datenrate sinkt.

Fazit:

Das perfekte Mittel zwischen "ungenügend Empfang" und "viel zu guten Empfang" gilt es zu finden. Und für hohe Datenraten mehrer "ausreichende" gleichwertige Antennen gleichzeitig.

Sowas musst du ausprobieren, den Funk unterliegt sehr viele Einflüsse (Wetter, Luftfeuchtigkeit, Reflexionen, Dämpfung & Abschirmung von Koaxialkabel, u.v.m...).

PS:

Schon gewusst? Sind die Antennenzuleitungen schlecht abgeschirmt, zu dünn oder zu lang, gibt es Verluste. Also möglichst kurze, dicke oder gute Antennenleitungen benutzen. Antennen haben einen Gewinn, und das Gegenteil ist Verluste (Dämpfung), also haben längere Antennenkabel Verluste ( x dB/m ). Jede Koaxiale Steckverbindung hat ca. 2 dB Verlust. Eine Einfache Stabantenne hat ca. 3 dBi Gewinn. Usw...... es gibt viele Faktoren!

Viel Erfolg!

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glo0m 
Fragesteller
 20.05.2019, 21:05
@Transistor3055

Das hört sich sehr interessant an, dann werde ich mich evtl. mal bei Gelegenheit nach 2 Antennen statt der einen umschauen. Obwohl mir die Bandbreite ja aktuell gerade so reicht...

Die anderen Punkte kann ich teilweise auch aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Ich habe 2008 zum ersten mal diese Richt-Verbindung eingerichtet. Hierbei war eine 16dBi Yagi-Antenne an einem 54MBit Access-Point im 1. Stock von Haus A (innen) direkt durch eine Fensterscheibe auf Haus B gerichtet. Das reichte damals aus um im ganzen Haus B alle Clients direkt zu versorgen, auch durch mehrere Mauern hinweg (klar, wird's nach der 3. Wand dann schon ziemlich langsam...) Damals gabs nur eine Hand voll anderer WLANs im Empfangsbereich. Abgesehen davon, dass die Bandbreite im Sommer minimal geringer war (es wachsen einige Äste in die Strecke hinein, die im Sommer Blätter haben), gab es da nie Probleme mit Bandbreiten von 20-35 MBit, wenn ich mich recht erinnere.

Mit den Jahren wurde die Verbindung aus unbekannten Gründen immer langsamer/unzuverlässiger. An den Bäumen lags sicher nicht, ich führe das auch darauf zurück, dass immer mehr WLANs im Empfangsbereich unterwegs waren. Teilweise gab es auch Kanal-Überschneidungen.

Also kaufte ich zwei 150MBit Accesspoints mit N-Standard. Der eine sendete wie gehabt von Haus A 1.Stock durchs Fenster, aber jetzt zu Haus B 3.Stock (Dachboden) als Punkt-Punkt Verbindung. Dort hing im 3. Stock dann über LAN-Kabel ein normaler Repeater.

Das ging auch wieder mehrere Jahre gut, aber irgendwie nahm die Bandbreite auch im Laufe der Zeit ab, gleichzeitig stiegen v.a. die Ansprüche (HD-Video streaming etc.)

Daher die Entscheidung, es mit dem ac-Standard mit 5 GHz zu versuchen, auch da das 2,4 GHz-Band bei uns mittlerweile so voll ist. Mit der aktuellen Richt-Antenne empfange ich tatsächlich nur unsere eigenen zwei WLANs, sonst ist hier noch alles frei :)

Leider ist aber bei 5 GHz die Reichweite erheblich schlechter, als ich das anfangs befürchtet hatte. Die Anzahl der Mauern durch die das Signal muss, hat sehr viel mehr Einfluss als bei 2,4 GHz. Mit Antenne in Haus A zum Dachboden Haus B ging es anfangs langsamer als vorher... Daher die Entscheidung die Antenne an einer ausgedienten SAT-Halterung außen zu montieren. Leider ist dann hier ein relativ langes Kabel notwendig...

Immer noch nicht zufrieden habe ich dann eine der 3 Stab-Antennen auf dem Dachboden in Haus B mit einem Kabel verlängert, und aus dem Dachfenster gesteckt. Die Bandbreite bei den verschiedenen Varianten habe ich mit dem Tool iperf gemessen. Das brachte dann das jetzige Ergebnis.

Ich denke auch, dass ich relativ viel Verluste habe, mit den Kabeln etc. aber anders kann ich das wohl nicht lösen, in einem finanziell überschaubaren Rahmen. Sonst müsste ich mir wohl überlegen richtige Outdoor-Accesspoints zu kaufen.

Wie ist das eigentlich mit der alten 2,4 GHz Yagi-Antenne, geht die mit 5 GHz auch? Ist ja fast genau die doppelte Wellenlänge?

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