Kann ich mir die Vokabeln so besser merken?
Hallöchen. Ich bin gerade dabei Japanisch zu lernen und hätte dazu eine Frage.
Undzwar habe ich jetzt 3-4 Tage gebraucht um mir Hiragana und Katakana einzuprägen und das ist jetzt gut drin. Als nächstes wollte ich mich direkt an die Vokabeln für N5 wagen.
Dazu habe ich mir die Anki runtergeladen und lerne mit flashcards. Wäre es nun vielleicht schlau sich alle (700-800 sind es glaub ich) N5 Vokabeln alle einmal runterzuschreiben, damit ich es zumindest IRGENDWIE schonmal gesehen habe und mir dadurch besser einprägen kann sobald die Wörter bei Anki drankommen?
Weil dann hätte ich ja schon 1x lesen, schreiben und aussprechen des Wortes im Kopf. Ich möchte einfach gerne so effektiv wie möglich lernen.
Danke im Vorraus!
2 Antworten
Lerne nicht nach irgendwelchen Vokabellisten, lerne lieber mit Immersion. Du willst ja kein Wörterbuch werden, sondern eine Sprache nutzen. Zudem langweilst du dich nur, wenn du pausenlos nur irgendwelche Listen durchgehst und zusammenhanglos Vokabelkarten lernst. Der JLPT als Ziel ist sowieso ein wenig fragwürdig, da er nicht wirklich Japanischkentnisse bescheinigt. Sondern nur, dass du Tests absolvieren kannst. Er hat ja nichtmal einen Output-Part. Und es ist schon ein Meme, dass man mit JLPT N1 nicht automatisch Japanisch kann.
Vokabeln lernst du letztendlich nur durch reine Anwendung. Also nimm dir ein Buch auf Japanisch oder eine Serie mit Japanischen Untertiteln und schlage immer alles nach, was du nicht verstehst. Das wichtige ist dabei vor allem, dass du die Worte so einen Kontext siehst.
Von dem Gedanken, dass man eine Sprache lernt, sollte man sich schnell verabschieden. Man eignet sie sich primär an. Das sieht man auch in Japan selbst immer wieder: Japaner lernen jahrelang Englisch in der Schule. Aber dennoch ist das Land berüchtigt dafür, dass die meisten Japaner kaum Englisch können. Weil es die meisten eben nie anwenden. Ebsno sieht Japanischunterricht für Ausländer dann auch meist aus: Lehrbücher durchkauen, nie anwenden und am Ende können eh nur die die Sprache, die sie außerhalb der Kurse wirklich nutzen.
Immersion ist nicht nur die effektivste Methode, eine Sprache zu erlernen, es ist gar die einzige. Die Leute, die so vorgehen, kommen in spätestens einem Jahr dazu, dass sie wirklich japanische Bücher lesen. Zwar noch nicht fließend, aber sie kommen ganz gut durch.
Es ist auch erstmal wichtig, dass du so den Input lernst. Weil es bringt letztendlich nicht viel, die üblichen vorgefertigten Phrasen zu können, wie sie in Lehrbüchern und Kursen verbreitet werden - die dann direkt Grammatik nutzen, die man noch nicht versteht - wenn du dann mit den Antworten nicht umgehen kannst.
Einen genauen und ausführlichen Plan, wie du dir die Sprache effektiv aneignen kannst, findest du hier: https://kawaraban.de/japanisch-lernen/
Für die JLPTs gibt es keine Vokabellisten, denn das ist kein Vokabel- und Grammatiktest. Der JLPT ist ein Kompetenzentest und genauso sollte man auch eine Sprache lernen.
In den fünf Tagen, wo du dich jetzt quasi nur mit der Schrift beschäftigt hast, obwohl es nichts gibt, was du sinnvoll schreiben könntest, hättest du schon mehrere Kompetenzen erlernen können (Wie stelle ich mich auf Japanisch vor? Wie stelle ich auf Japanisch andere Leute vor? Wie kann ich auf Japanisch nach der Uhrzeit fragen?, und die dazugehörigen Gesprächsabläufe) und schon könntest du bereits mehr, als die ganzen anderen Leute.
Es bringt natürlich überhaupt nichts, einfach so 1000 Vokabeln lernen zu wollen, wenn man keine davon sinnvoll im Gespräch verwenden kann. Das vergisst man sofort, egal wie sehr man das Gegenteil behauptet.
Aber ja, das Leitner-System (das ist das, wonach Anku funktioniert) kann schon sinnvoll sein. Man hat sich aber nicht mit einem Wort beschäftigt, wenn man das am Computer abtippt. Da sollte irgendwo noch ein handschriftlicher Zwischenschritt sein, damit der Prozess des Aufschreibens am Ende irgendwie sinnvoll war.