Kann?
Darf/ man auch obdachlos sein, auch wenn man keine drogen nimmt?
Und wie überlebt man als obdachloser?
1 Antwort
Es gibt ganz viele Drogenabhängige die nicht obdachlos sind. Und nicht alle Obdachlosen sind Suchtkranke bzw. Alkis. Die Gründe für Obdachlosigkeit sind zahlreich: von Flucht vor Gewalt im Elternhaus oder in der Partnerschaft, über psychischen Erkrankungen oder Verarmung (Räumungsklage) bis hin zu Unfällen oder eben die erwähnte Suchtkrankheiten bis zu den Lebensuntüchtigkeit ist alles dabei.
Obdachlos bedeutet nicht automatisch ein Leben auf der Straße. Es heißt nur, dass man kein festes Zuhause hat. Es gibt viele Couchsurfer, die sich von Kumpel zu Kumpel durchschlagen. Einige übenachten in Bauruinen, in Obdachlosenunterkünften, in vom Staat angemieteten Räumen oder auch in Zelten, Wohnwagen oder Autos. Am sichtbarsten sind die, die z. B. auf Parkbänken oder in Eingängen schlafen.
Für Frauen/Mädchen ist das Leben draußen am gefährlichsten. Sie sind weniger stark als Männer, ihnen droht ständig Gewalt/Vergewaltigung oder Krankheit. Die Lebenserwartung eines obdachlosen Mannes liegt im Schnitt bei 46/47 Jahren, sie sterben also 30 Jahre früher als nötig. Frauen erreichen oft nicht das 40. Lebensjahr.
Wovon leben sie? Es kommt auf den Geldbedarf und die Gesundheit an. Gerade Abhängige landen schnell in der Prostitution oder werden kriminell. Nicht wenige betteln oder werden von sozialen Einrichtungen minimalversorgt. Hauptproblem stellen Gesundheit und Hygiene dar. Untersuchungen ohne Krankenversicherung sind teuer und oft unerreichbar, Medikamente unbezahlbar und eine regelmäßige Einnahme eine Herausforderung. Hygieneartikel wie Tampons oder Seife werden zum Luxus, mit den entsprechenden Folgen.
Wobei Obdachlosigkeit im Sommer leichter lebbar ist, als im Winter. Ein Problem bildet der spärlich Besitz dieser Menschen. Was man nicht bei sich trägt kommt schnell weg. Er wird oft fälschlich als Müll entsorgt, gestohlen oder weggeschafft, weil er das Stadtbild stört. Manchmal verlieren sie ihn einfach, was besonders bei den Papieren sehr ärgerlich ist. Waschen kann man sich in Schwimmbädern, öffentlichen Toilettenräumen oder Waschräumen z. B. von Restaurants, Hotels oder am Bahnhof.
Vielen Obdachlosen sieht man ihre Wohnungslosigkeit gar nicht an. Sie schaffen es sich zu pflegen und zu schützen. Es gibt sogar welche die regelmäßiger Arbeit nachgehen, nur reicht ihr Lohn nicht für eine Wohnung.