Jura Examensvorbereitung: wie Klausuren schreiben?
Hallo liebe Community,
ich habe vor wenigen Wochen mit der Examensvorbereitung für das erste Staatsexamen begonnen und brauche euren Rat.
Nämlich habe ich relativ viel theoretisches Wissen, kann es aber überhaupt nicht auf Fälle anwenden. Also bringt es gleich 0.
Nun möchte ich anfangen Klausuren zu schreiben, damit ich gezielt an meiner Schwäche arbeiten kann.
Ich schaue mir aber den Sachverhalt an und weiß überhaupt nicht mehr wo vorne und hinten ist. Ich schaffe es nicht, eine Klausur ohne Hilfsmittel zu schreiben.
Kann bitte jemand erzählen, wie man damit vorgehen soll? Ist es in Ordnung, anfangs noch mit Hilfsmitteln zu schreiben?
Ich bin komplett ratlos.
Falls relevant: Exvorbereitung ist auf 18 Monate gerichtet (nur so passt der Termin für mich) und ich besuche ansonsten das Rep bei Hemmer (sagt mir aktuell noch nicht so viel zu, aber ich will mich da erstmal dran gewöhnen, bevor ich schlussfassend urteile).
Vielen Dank im Voraus! 🙏🏼
2 Antworten
Was meinst du mit 'Hilfsmittel'?
Gesetz ist okay, Aufbauschemata etc. solltest du 18 Monate vor dem ersten Staatsexamen eigentlich drauf haben. Insgesamt gibt es gute Bücher zur Examensvorbereitung und auch Fallbücher, in denen Lösungen entsprechend aufgebaut sind.
Naja... wenn du die nicht auswendig drauf hast und sie dir auch nicht aus dem Gesetz erschließen kannst, weißt du wenigstens wo du einhaken musst. Prüfungsschemata und Definitionen (u.a.) müssen sitzen.
Wenn sonst alles einfach ist, dann fehlt es eben daran und das ist Lernarbeit. Die kann dir auch kein Kommentar abnehmen.
Und idealerweise solltest du die Klausur schon SELBST schreiben und dann entsprechend an der Lösung sehen wo es gehakt hat.
Eben da kommt es ja wieder auf meine Frage zurück, wie man bestenfalls anfängt, Klausuren zu schreiben. Jeder Fall bedarf einem angepassten Schema. Man wird also nie auf DAS Schema in dem theoretischen Lernen stoßen.
Ich bedanke mich wirklich bei Ihnen, jedoch hilft mir Ihre Antwort nicht weiter. Sie beantworten es zu allgemein und auch nicht aus der Sicht des Jurastudiums.
Erfahrungsberichte von anderen (o. ehemaligen) Jurastudenten werden da wahrscheinlich besser helfen..
Jeder Fall bedarf einem angepassten Schema. Man wird also nie auf DAS Schema in dem theoretischen Lernen stoßen.
Das 'angepasste Schema' setzt sich zusammen aus den grundlegenden Schemata, die du mal gelernt hast und drauf haben solltest. Das ist wie das Alphabet. Klar setzt sich jedes Wort verschieden zusammen. Wenn man aber die einzelnen Bestandteile (die Buchstaben) kennt, dann lässt sich das entsprechend zusammensetzen.
Das Prüfungsschema des § 985 BGB bleibt IMMER bestehen. Dass du da ggf. dann noch die Prüfung eines Testaments mit reinfummeln musst und dann ggf. noch einen gutgläubigen Erwerb vom Erbscheinserben ist ein anderer Punkt.
Aber auch DIE haben Prüfungsschemata, die im wesentlichen gleich bleiben.
Erfahrungsberichte von anderen (o. ehemaligen) Jurastudenten werden da wahrscheinlich besser helfen..
Du bist witzig...bei mir hat es die letzten paar Jahre SEHR gut so funktioniert.
Nebenbei:
Ich schaue mir aber den Sachverhalt an und weiß überhaupt nicht mehr wo vorne und hinten ist.
Beim Ordnen des Sachverhalts hilft das Lesen der Aufgabenstellung und das Fertigen einer Skizze. Auch das lernt man aber meist relativ früh.
Lass es dir sagen, von einem der das Examen bereits bestanden hat. Du musst die Definitionen und die Schemata drauf haben. Anderenfalls wirst du untergehen. Wer die einzelnen Schemata nicht kann, der wird auch nie eine Klausur ansatzweise über 7 Punkte schaffen.
Die Begründung ist das, was Punkte bringt. Nicht das stumpfe auswendiglernen von bestimmten Fällen.
Deine Ausführungen lassen fundamentale Schwächen erkennen. Ich empfehle dir dringend dein Lernen zu überdenken. Nehme dir Lehrbücher zur Hand und möglichst solche die mehr als 800 Seiten haben und arbeite die durch. Schreibe Klausuren unter realen Bedingungen (in 5 Stunden).
Viel Erfolg
unter Hilfsmittel wird alles verstanden, wo man halt Mal was nachschlagen, nochmal durchschauen kann zum jeweiligen (komplexen) Problem, um die Prüfung korrekt weiterführen zu können. Also Kommentare, Skripe, etc..
Und nein, alle Prüfungsschemata habe ich nicht auswendig drauf, sonst wäre es ja einfach haha