Jakobsweg Camino del norte?
Bitte eure Erfahrung, Empfehlungen, Tipps😊
2 Antworten
Ich kenne nur Leute, die den Jakobswegs ab Porto genommen haben.
Der Camino del norte ist eher ein weniger genutzter Weg (google sagt nur 6%), duruch du dort mehr deine Ruhe haben wirst. Wobei es auch dort so sein wird, je näher du Santiago kommst, desto voller wird es. Der von dir gewählte Weg, hab einiges an Höhenmetern zu überbrücken, du solltest also wandern im bergigen Gelände (mit Gepäck!) mögen, wenn du ihn wählst, daher gilt er auch als anspruchsvoller, als die anderen dort in der Region. Mini-Grundlagen in Spanisch sind hilfreich, weil man eingie kleien Dörfer durchquert, wo die Menschen ggf. kein Englisch (oder Deutsch) können, gerade wenn da deutlich weniger Pilger sind, aber zr Not geht es immer auch mit Händen und Füßen. In einem Pilgerbericht dazu beschwert sich jemand, dass es dort vergleichsweise viele Stücke mit Asphaltwegen gibt, muss jeder für mich entscheiden, ob einen das stört.
Im Winter sind einige Herbergen geschlossen, im Sommer teils alle Betten belegt. Denn durch weniger Pilger, gibt es dort natürlich auch weniger Betten. Aber das ist auf anderen Wegen gleich, daher frühzeitig überlegen, wenn ihr an einer Herberge seid und die nächste erst weiter weg, ob ihr dort bleibt oder wirklich noch zur nächsten weiter geht. Im Frühjahr und Herbst scheint es dort mit Betten recht entspannt zu sein.
Was ich allgemein mitgeben kann: Gute Schuhe, die ihr vorher einlauft. Zudem genau überlegen, was in welcher Anzahl ihr mitnehmt, ihr müsst das ja alles tragen. Falls das Wetter doch mal nicht mitspielt, Regenschutz für den Rucksack bedenken. Ein richtig eingestellter Wanderrucksack, macht viel aus. Zudem Reiseapotheke einplanen, gerade was Blasenpflaster betrifft, für euch und ggf. auch andere. Die ersten Tage werdet ihr gut voran kommen, noch fit und motiviert, dann folgt oft irgendwann ein Tief, weil alles weh tut, danach wird es wieder besser, ggf immer mal in Wellen. Plant eure Strecke daher mit genug zeitlichen Puffern, falls ihr an einem Tag auch mal nur kurze Stücke schafft, beispielsweise weil es ewig bergauf geht oder ihr nicht so fit seid, ihr ggf. auch mal krank einen Tag ausfallen könntet.
Da noch keiner geantwortet hat eine Antwort von mir, die nicht auf eigener Erfahrung beruht.
Eine gute Bekannte von mir ist nach ihrer Berentung zwei Sommer hintereinander diesen Weg in Spanien bis Santiago gegangen.
Die Unterkünfte waren sehr einfach und sie schlief mit anderen Menschen zusammen in Räumen, die sie nicht kannte. Die Menschen kamen aus den unterschiedlichsten Ländern und sprachen dementsprechend auch unterschiedliche Sprachen.
Sie hat täglich sich abends zu Haus bei ihren Mann gemeldet und zwischendurch auch Fotos von der schönen Landschaft und den Städten geschickt.
Sie meint, die Ruhe beim gehen hätte ihr sehr gut getan. Gerade nach der jahrelangen Anstrengung im Schichtdienst (Altenpflegerin), wo ständig die Uhr im Blick bleiben muss, war diese Entschleunigung ideal, um mit dem neuen Lebensabschnitt umgehen zu lernen.
Es hat viele positive Begegnungen gegeben und die schmerzenden, teilweise wunden Füße, wären nichts, gegen die ganz tollen menschlichen Erfahrungen. Sie hatte schon ein paar Jahre zuvor mit kleinen Wanderungen geübt, doch das ist etwas anderes, als täglich eine bestimmte Kilometerzahl zurück legen zu müssen, um in der Herberge anzukommen.
Sie hatte zuvor genau geschaut, wo es Unterkunftsmöglichkeiten gibt und teilweise hat sie die Tagestouren abkürzen müssen, weil die Strecke zu viele Steigungen hatte, die dazu führten, dass es zeitlich sonst knapp geworden wäre.
Der Weg war das Ziel und sie war insgesamt ganz begeistert und schwärmt immer noch davon, wenn sie darauf angesprochen wird. Sie hat dort ihre innere Ruhe bekommen und ist froh es gemacht zu haben, bevor es körperlich nicht mehr möglich geworden ist.