Ist Wissenschaft nicht allenfalls nur ein Teilbereich der Philosophie, da Wissenschaft auf der philosophischen Position des hypothetischen Realismus basiert?

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Die Philosophie kann als Universalwissenschaft betrachtet werden. Im Laufe der Geschichte jedoch entwickelten sich einzelne Disziplinen mit eigenen Methoden und lösten sich zunehmend von ihr. Mit dieser Emanzipation verlor die Philosophie nach und nach ihre Deutungshoheit innerhalb der Wissenschaften. Aus einer einst umfassenden Universalwissenschaft wurde schließlich eine eigenständige Disziplin mit spezifischen Methoden und einem eigenen Fachvokabular.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.

Der Begriff Wissenschaft ist ohne eine nähere Bestimmung wenig hilfreich. Begründung: Wenn das Gemeinsame aller wissenschaftlichen Arbeit in den methodischen "Arbeitswerkzeugen" liegen sollte, dann ist die Spannbreite dieser "Werkzeuge" halt doch sehr weit gespannt. In der Physik ist das Beobachten, das Messen, das Vergleichen, das Aufstellen von formelhaften Beschreibungen der Prozesse und vor allem das Experiment entscheidend, während in der Theologie im Grunde nur vergleichende Textbearbeitung, Quellenanalyse, historische Forschung und vergleichende Phänomenologie zur Anwendung kommen.

Folglich kann man im Grunde nicht von "der Wissenschaft" sprechen, sondern besser von den Einzelwissenschaften mit ihren je spezifischen Arbeitsmethoden und den damit gewonnenen Ergebnissen.

Diese Einzelwissenschaften (Physik, Mathematik, Chemie, Soziologie, vergleichende Religionsgeschichte, usw.) sind heute keine Teilbereiche der Philosophie, sondern die Philosophie selbst ist zu einer Einzelwissenschaft geworden mit ihren zahlreichen Unterteilungen in Metaphysik, Ontologie, Ethik, Moralphilosophie, Existentialismus, kritischer Realismus, usw.).


OnkelWillibrot  10.03.2025, 21:23

Produkte der Wissenschaft, etwa Studienergebnisse, müssen statistischen Kriterien genügen. Das definiert Fakten.

hmmm interessanter gedanke

aber ich würde sagen nein, denn dann könnte man alles so weit herunterbrechen und zusammenfassen. Dann könnte man ja zB auch den Take machen dass alles "glaube" ist, so "ich denke also bin ich" mäßig

Gottseidank nicht, sonst wäre das Rad wahrscheinlich nie erfunden worden, sondern im Sinnieren über die Existenz des Seienden untergegangen.

Früher ja. Heute nicht mehr