Ist Wilhelm Tell der Onkel von Walter Fürst?

2 Antworten

Nein, Wilhelm Tell ist nicht der Onkel von Walther Fürst bzw. Walther Fürst (so wird der Name in Schillers Drama geschreiben).

Wilhelm Tell ist in dem Drama »Wilhelm Tell« (1804) von Friedrich Schiller der Schwiegersohn von Walther Fürst. Er hat dessen Tochter Hedwig geheiratet und mit ihr zwei Söhne, Walther und Wilhelm.

Werner Stauffacher sagt zu Walther Fürst über Konrad Baumgarten, der von Reitern des Landvogtes von Unterwalden, Beringer von Landenberg, verfolgt und von Wilhelm Tell gerettet wurde, indem er ihn bei Sturm auf einem Kahn über den Vierwaldstättensee/Vierwaldstättersee nach Uri bringt (1. Aufzug 1. Szene):

„Euer Eidam hat ihn übern See geflüchtet“ (1. Aufzug 4. Szene).

»Eidam« ist ein altertümliches Wort für »Schwiergersohn«.

Wilhelm Tell sagt 3. Aufzug 1. Szene zu seiner Frau Hedwig auf die Frage, wohin er gehen will: „Nach Altdorf, zu dem Vater.“

Walther Fürst ist ihr Vater und sein Schwiegervater. Zu seinem Sohn Walther sagt Wilhelm Tell:

„Nach Altdorf, Knabe,

Zum Ehni – Willst du mit?“

Ehni ist ein schweizerisches Wort für »Ahn« und meint hier den Großvater des Knaben.

Walther Fürst ist sehr betroffen, als sein Schwiegersohn Wilhelm Tell (wegen Nicht-Grüßen des Hutes auf der Stange, später wegen der Absicht, einen zweiten Pfeil auf den Landvogt zu schießen, wenn er durch einen Fehlschuß seinen Sohn tötet) festgenommen und abgeführt werden soll und das Leben seines Enkels durch den vom Landvogt Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri, befohlenen Apfelschuß bedroht ist (3. Aufzug 3. Szene). Er will Bürgschaft leisten bzw. fleht dann um Gnade.

Walther Tell sagt zu Walther Fürst: „Großvater hilf, Gewalt geschieht dem Vater“. Und etwas später: „Großvater, knie nicht vor dem falschen Mann!“

Im 4. Aufzug 2. Szene sagt Konrad Baumgarten zu Walther Fürst:

„Es ist Frau Hedwig, Eure Tochter,

Sie will Euch sprechen, will den Knaben sehn.“

Hedwig redet Walther Fürst an: „O Vater!“

Walther Fürst sagt zu Werner, Freiherr von Attinghausen:

„ Segnet ihn o Herr!

Er ist mein Enkel und ist vaterlos.“