Ist unserer der Seele unsterblich?

7 Antworten

Die Seele ist Teil von Gott und somit - aufgrund der Unsterblichkeit Gottes - ebenso unsterblich...

Gruß Fantho

Hallo soni2512,

die Vorstellung einer unsterblichen Seele existiert zwar in vielen Religionen, doch die Bibel lehrt etwas Anderes. Das Wort "Seele", das in vielen Bibeln zu finden ist, ist eine Übersetzung des hebräischen Wortes néphesch und des griechischen Wortes psyche und bezieht sich dort auf den Menschen, auf Tiere oder auf das Leben selbst. Niemals jedoch beschreibt die Bibel "Seele" als einen nicht stofflichen Teil des Menschen, der den Tod überdauert.

In Bezug auf den ersten Menschen sagt die Bibel: "So steht auch geschrieben: ,Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebendige Seele" ( 1. Korinther 15:45). Es heißt hier nicht, dass der Mensch eine Seele bekam, sondern dass er eine Seele wurde.

Das ist ein großer Unterschied. Somit bezeichnet der Begriff "Seele " in der Bibel den ganzen Menschen, nicht einen Teil von ihm. Der Mensch ist also die Seele. Daher übersetzen viele Bibelübersetzer das hebräische Wort für Seele, néphesch, richtigerweise als "Lebewesen" oder "lebende Person".

Dass die Seele kein unsichtbarer Teil des Menschen ist, der im Jenseits weiterlebt, wird auch in mehreren Enzyklopädien bestätigt:

„Im A[lten] T[estament] [gibt es] keine Dichotomie [Zweiteilung] in Körper und Seele . . . Der Israelit sah die Dinge konkret, in ihrer Gesamtheit, und sah deshalb Menschen als Personen und nicht als etwas Zusammengesetztes an. Der Ausdruck nepeš [néphesch], obgleich mit unserem Wort Seele übersetzt, bedeutet nie Seele im Unterschied zum Körper oder zur Einzelperson. . . . Der Ausdruck [psychḗ] ist das entsprechende Wort für nepeš im N[euen] T[estament]. Es kann das Lebensprinzip, das Leben selbst oder lebendes Wesen bedeuten“ (New Catholic Encyclopedia, 1967, Bd. XIII, S. 449, 450).

„Der hebräische Ausdruck für ‚Seele‘ (nefesch, das Atmende) wurde von Moses gebraucht . . ., bezeichnet ein ,belebtes Wesen‘ und ist gleichermaßen auf nichtmenschliche Wesen anwendbar. . . . Die neutestamentliche Anwendung von psychē (,Seele‘) war mit nefesch vergleichbar“ (The New Encyclopædia Britannica, 1976, Macropædia, Bd. 15, S. 152).

„Die Ansicht, daß die Seele ihre Existenz nach der Auflösung des Körpers fortsetzt, ist eher eine Sache philosophischer oder theologischer Spekulation als eine Sache des einfachen Glaubens, und sie wird daher nirgendwo ausdrücklich in der Heiligen Schrift gelehrt“ (The Jewish Encyclopedia, 1910, Bd. VI, S. 564).

Der Gedanke einer unsterblichen Seele stammt aus der griechischen Philosophie. So war Platon, der im 4. Jahrhundert v. Chr. lebte, ein Hauptverfechter dieser Lehre. In einem seiner Werke verkündete er: "Ganz sicher . . . ist die Seele unsterblich und unvergänglich, und in Wahrheit werden unsere Seelen im Hades [in der Unterwelt] sein“ (Platon, Phaidon). Frühe Kirchenlehrer aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die Gefallen an den philosophischen Gedanken Platons fanden, übernahmen seine Erklärungen über die Seele.

Die eigentlichen Wurzeln der Lehre von der unsterblichen Seele gehen jedoch noch viel weiter zurück. Sie lassen sich bis in die ägyptische und babylonische Kultur zurückverfolgen. So heißt es beispielsweise in dem Buch The Religion of Babylonia and Assyria von Morris Jastrow : „Die babylonischen Theologen [befassten sich] ernsthaft mit dem Problem der Unsterblichkeit. . . . Der Tod galt als Tor zu einem anderen Leben".

Wer also heute an eine unsterbliche Seele glaubt, der übernimmt eigentlich einen Teil der religiösen Auffassungen der Babylonier und Ägypter und stellt sich gegen die klare biblische Lehre von der Menschenseele.

Der Vergleich der genannten Schrifttexte zeigt und der historische Hintergrund zeigt, dass es in Wirklichkeit keine unsterbliche Seele gibt. Das heißt allerdings nicht, dass der Mensch nach dem Tod für immer verloren ist. Die Bibel spricht ja von der Auferstehung der Toten. Doch das ist ein anderes Thema!

LG Philipp

Besitzt der Mensch eine unsterbliche Seele?

Innerhalb des Christentums gibt es zu dieser Frage drei unterschiedliche Überzeugungen, die aus verschiedenen Glaubenstraditionen stammen.
1)
Die erste Lehre ist die bekannteste und älteste; sie basiert auf dem Konzept einer "unsterblichen Seele" (immortalis Konzept) und wird besonders von platonischen Christen vertreten.
2)
Die zweite Lehre stellt eine Gegenposition dar und geht von einer "sterblichen Seele" (mortalis Konzept) aus. Diese Sichtweise wird heutzutage beispielsweise von adventistischen Gruppen vertreten.
3)
Die dritte Vorstellung basiert auf dem Konzept einer "vereinten Seele" (unitum Konzept), bei dem Mensch, Geist und Seele untrennbar eins sind. Meist sind es liberalere Strömungen, welche dieses Konzept vertreten. Welche dieser drei Lehren ist jetzt die richtige? Ich persönlich habe mich für die traditionelle Lehre von der "unsterblichen Seele" entschieden, mit der schlichten Begründung, dass sie biblisch ist und Jesus sie seinen Jüngern lehrte. Von dem her bin ich überzeugt, dass sie nicht falsch sein kann.

1.Mose 2,7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen.

Dieser Vers ist wichtig, denn er zeigt uns, das der Mensch ohne den Odem des Lebens zwar existierte aber kein Bewusstsein in sich trug. Erst der Odem Gottes machte den Menschen lebendig. Wir wissen aus Johannes 3,6, dass Geist nur aus Geist geboren werden kann, was bedeutet, dass Gott dem Adam die allererste Geistseele eingehaucht hat. Da diese direkt aus Gott kam, ist die Seele nicht nur etwas göttliches, sondern logischerweise auch unsterblich, da Gott wie wir in der Bibel lesen, ewig ist. - Wenn wir Christen also sagen, das wir mit unserer unsterblichen Seele etwas Göttliches in uns haben, das lebensspendende Licht Gottes, dann können wir es mit diesem Vers begründen.

Johannes 3,6 Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.

Auch wenn die beiden Verse "1.Mose 2,7" und "Johannes 3,6" völlig ausreichen würden, biblisch die unsterbliche Seele zu beweisen, finden sich in der Bibel sogar noch eindeutigere Verse.

Matthäus 10,28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.

Dieser Vers gibt uns nun die Gewissheit, das unsere Seele unsterblich ist, denn wenn wir sterben oder getötet werden, stirbt nur der materielle Körper, die unsterbliche Seele könnte nur von Gott selbst zum Verderben in die Hölle geführt werden, von nichts anderem.

Markus 9,47-48 Und wenn dich dein Auge verführt, so wirf’s von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in die Hölle geworfen, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlöscht.

Auch dieser Vers verdeutlicht anschaulich, wo Jesus unser Herr sogar selbst von dem Wurm (der Seele) spricht, die niemals stirbt und im ewigen Feuer der Hölle gequält wird, in Anspielung auf "Jesaja 66,24". So dürfte es eigentlich keinen Zweifel geben, ob wir eine unsterbliche Seele in uns tragen. Ein Grund, warum einige Brüder und Schwestern die Vorstellung einer unsterblichen Seele ablehnen, beruht auf einer Fehlinterpretation von Römer 6,23 und gelegentlich auch von Prediger 9,5.

Römer 6,23 Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Vereinfacht gesagt, wird in diesen Versen die Konsequenz der Sünde als Tod dargestellt. Doch was meint Paulus in diesem Kontext? Zunächst bezieht er sich auf Adam, Lilith und Eva, die ersten Menschen, die im Garten Eden bei Gott lebten und unsterblich waren, wie wir in 1. Mose 2,16-17 erfahren. So wissen wir das mit Sündenfall und dessen strafende Konsequenz der physische Tod in uns geboren wurde.

Paulus hat also Recht, wenn er in Römer 6,23 sagt, dass der Tod die Konsequenz der Sünde ist. Es stimmt, dass ein toter Körper und dessen Ego nicht mehr sündigen können. Allerdings spricht er nicht von einem seelischen Tod. Würde er dies tun, würde er das göttliche Lebenslicht, das Gott in uns hauchte (vgl. 1. Mose 2,7), verleugnen. Darüber hinaus würde er auch Offenbarung 20,14 unbeachtet lassen, wo der zweite Tod klar erwähnt wird.

Die Vorstellung eines dritten Todes, der die endgültige Auslöschung von Körper, Geist und Seele beschreibt, ist zwar theologisch interessant, aber nicht biblisch fundiert und wird in Römer 6,23 auch nicht so dargestellt, wie die Ausführungen zeigen. Wenn Gott von ewig oder Ewigkeit spricht, dann meint er damit auch sicherlich Ewigkeit!

Fazit: Ich hege keinen Zweifel an der überlieferten Lehre von der Unsterblichkeit der Seele und bin aus diesem Grund fest von ihr überzeugt.

Lieben Gruß und Gottes Segen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierend im christlich spirituellen Glauben

Ich glaube das nicht (Hes.18,4; Röm.3,23).

Aber Jesu (Mt.1,21) gibt uns ewiges Leben (Röm.6,23).

Woher ich das weiß:Recherche

Nichts. Außer vielleicht es gäbe wissenschaftliche Beweise dafür.