Gibt es im buddhismus eine seele?

11 Antworten

Was ist im Buddhismus nicht gibt ist die Vorstellung von einem unveränderlichen, unteilbaren Selbst.

In der buddhistischen Psychologie kennt man Aggregate, das sind sozusagen Teile der Psyche, die in ihrem momentanen Zusammenspiel die Persönlichkeit ausmachen. Nach dem Tod zerfällt dieses Zusammenspiel völlig nur ein Bewußtseinstrom(Träger des Karmas) zieht weiter. Um wirklich zu verstehen, was da weiter geht muss man sehr viel meditieren.

Buddha hat das Konzept im Gegensatz zur hinduistischen Auffassung der Seele (Atta) definiert und daher wird es auch An-Atta genannt: Nicht-Seele oder Nicht-Selbst.

Nein, es gibt keine Seele im Buddhismus.

Was über die vielen Leben bis zum Ausgang aus dem Samsara weitergetragen wird, nennen viele Buddhisten auf deutsch Bewusstseinsstrom, aber auch das ist irreführend, weil wir hier unter Bewusstsein ein "ich" verstehen.

Das was nach buddhistischer Lehre weiterlebt, kann man am treffendsten als karmische Energie bezeichnen.


TeeEi  04.03.2011, 00:21

Energie würde ich streichen... Sonst DH

Was Dummie42 schreibt ist richtig, wir Buddhisten glauben an kein ich (Anatta). Aber viele glauben, daß man nach unzähligen Wiedergeburten (Samsara) und letztendlichen Tod ins Nirvana kommt. Das ist aber falsch! Wir Buddhisten hören nicht so gerne das Wort Nirvana, uns ist lieber der Begriff Erleuchtung (bedeutet aber das gleiche wie Nirvana) und die erreicht man nur zu Lebzeiten. Dazu ist viel Meditation erforderlich. Man unterscheidet Konzentrationsmeditation (Samatha) und Achtsamkeitsmeditation (Vipassana). Zur Erleuchtung führt uns aber hauptsächlich (oder ausschließlich) Vipassana. Geht man nach dem Tod ins Gesamte über, so nennt man das Parinirvana. Nun zu deiner Frage: Beim Tod verläßt uns durch eine von 10 Körperöffnungen (Augen x 2, Ohren x 2, Nase x 2, Mund, Anus, Harnröhre und die Fontanelle) ein karmischer Funke und geht in ein anderes Lebewesen über. Nur wenn dieser karmische Funke uns durch die Fontanelle verläßt können wir das Parinirvana erreichen. Dies kann man durch eine spezielle Meditationstechnik - die so genannte Phowa - erreichen. Bei dieser übermittelt uns ein Lama diese Fähigkeit per Geistesübertragung. Es liegt dann an uns diese Fähigkeit kurz vor dem Tode anzuwenden. Also auf den Punkt gebracht: Wir Buddhisten glauben an keine Seele, was aber zur Reinkarnation führt ist dieser so genannte karmische Funke.

Ich sah deine Frage, und wollte meinen Senf -wenn auch Jahre verspätet dazugeben.

~Ich würde sagen dass die Esoterik das 'Warum?' und der Buddhismus das 'Was?' ist.

Es gibt viele Worte dafür, Gottesfunke, Monade, Gottesaspekt, Essenz und wahres Selbst fallen mir gerade dazu ein.

~Letztes trifft es besonders gut.

Parabrahman ist endlos und ohne Anfang, Aspekte, Fragmente werden von Verlangen und durch Unwissenheit in die Materie projeziert oder 'geworfen'. ~Dies nennt man Emanation, darauf folgt die Evulotion (nicht genau das was du denken magst),

Also Stadien wie Partikel,Mineral, Pflanze, Tier, Mensch und weiter.

Die Monade bleibt wärend ihrer 'Reise' unberührt und ist inmateriell, unzerstörbar, ohne Anfang und Ende und war wie der Rest von Parabrahman immer da. Und auch wenn dieses ein Scheinwiederspruch ist, aber das Leben ist im Grunde dazu da um zu lernen was du NICHT bist, du sollst dir bewusst werden. 

(Nein, Monaden aus dem Menschenreich, oder dem Menschenstadium werden nicht als Tier wiedergeboren.)

In Essenz bist du alles und noch mehr, du bist ewig und egal wie oft du fallen magst, du wirst irgendwann wieder heimkehren, denn du bist ohne Anfang und Ende, allem Vergänhlichem wirst du zwangläufig überdrüssig werden. Weil du das eben nicht bist.

Begriffserklärung:

Nirvana 

=Sanskrit für etwas wie: 'augelöscht' [ist das was du nicht bist]

Nur noch du bist dann noch. Bist wieder Parabrahman. Befreit von aller Last und jedem Funken von Welt.

Freiheit ist nicht tun zu lönnen was du willst, sondern nichts mehr zu wollen. ~Zu tun was du willst mag über beliebig viele Umwege zu wahrer Freiheit führen, doch nichts mehr zu wollen ist die größte Befreiung.

Nirvanapuram

=Sanskrit für etwas wie: 'Stätte des Erlöschens'

Man nennt es auch den Urgrund, das Nichts.

(Nichts=nothing= NO-thing ~dort ist kein Ding der Welt mehr)

>Habe keine Angst davor, es ist das womit alles began und worin alles enden wird, und bis es endet wird alles was manifestiert ist periodisch darin ruhen. ~Nennt man Prayala.

So eine Ruheperiode gibt es für alles was etwas ist.

~Es gibt kein Ende, selbst in der Materie. Sie wechselt nur ihre Form, durch den Geist, und dieser erwacht ~oder treffender 'träumt' periodisch in ihr, formt sie, umgibt sich mit ihr und 'lebt'.

Unsterblichkeit.

Es gibt nur 1,5 Möglichkeiten dafür.

1.0   =Du bist jenseits der Welt, ohne Dauer, ohne Anfang, 

ohne Hirn, Bewusstsein, Gefühle, Gedanken, Laster und so weiter.

~Du ruhst also im Urgrund. Du hast Frieden.

1.5   =Du bist dir bewusst (DU GLAUBST NICHT, und du redest dir auch nichts ein!!) Du bist in der Materie, du wechselst voll bewusst den Körper(Vehikel [und auch plural])

~Du bist wie in 1.0 eins mit Parabrahman geworden, du bist Parabrahman geworden, bist dir dessen bewusst und weilst trotzdem in der Materie.

Du hast/bist Frieden und agierst gottgleich auf einer beliebigen Ebene der Welt. Aber vorsicht, so einige fallen von so einem Dasein.

Hallo,

das Konzept einer Seele aus den christlichen Religionen gibt es im Buddhismus nicht.

Im Buddhismus gibt es nur GEIST, das ist Dein Denken in Deinem Gehirn, im weitesten Sinne.Und wenn man im Westen etwas auf die Seele schiebt, kann man es meist problemlos im Buddhismus dem Geist zuordnen.

Die Folge davon ist natürlich, dass die Seele bei den Christen den körperlichen Tod überdauern soll.Bei den Buddhisten aber der Geist auch mit dem Körper stirbt und NICHTS überlebt.

Grüsse [...]