Ist unser bildungssystem in Ordnung?

6 Antworten

Kritik ist berechtigt.

Ich selber bin eine überdurchschnittliche Schülerin (15 J; 10. Kl.) und empfinde das meiste, was wir lernen, als irrelevant.

Der für mich wichtigste Punkt, ist, dass es nicht möglich ist alles zu lernen.

Viele Menschen haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, auf die kaum rücksicht genommen wird! Hat jemand ein schnellers Tempo, so ist er Opfer von Mobbing. Ist jemand langsamer, so wird er gedränkt für Nachhilfe zu bezahlen (wogegen ich mich wehre, indem ich kostenlos welche anbiete) und was ich auch sehr häufig bei anderen beobachten konnte, ist, dass Lehrer den Schüler einfach weiter runterziehen. Sorry, bitte was? (unabhängig davon, ob mit Absicht oder ohne)

"Ah, x, wenn du so weiter machst, weiß ich ja nicht, ob du es in die nächste Klasse schaffen solltest!". Kontraproduktiv!! Und dann noch vor der ganzen Klasse bloßgestellt.. da verlieren Kinder u. Jugendliche nur Motivation!

Des Weiteren werden die wichtigsten Fächer, wie Politik, Wirtschaft & Recht (u.ä.) viel zu spät eingeführt! Die jungen Menschen sollten schon früher dafür Interesse entwickeln, um gut in die Gesellschaft integriert zu werden.

Was schade ist, ist, dass es keine Fächer wie "mental health" oder "Psychologie" gibt. Oder auch so Kurse als eine Art Nachmittagsbeschäftigung seitens der Schule, die z. B. Studienfächer einführen (So wie AGs könnte man 15 - 50 € pro Schüler verlangen). Ich habe mich schon im jungen Alter damit auseinandergesetzt und finde es einfach viel wichtiger, als z. B. Musik, wo wir nur Komponisten und Werke erkennen lernen sollten.. damit meine ich nicht, man sollte Fächer streichen! Nein, aber warum nicht den Schülern die Option geben, sie auszuprobieren und zu wählen? (Bzgl. des Lehrerkräftemangels, ich würde behaupten, wenn das 'Angebot' attraktiver gestallten wird und die Lehrer vor sich Schüler sitzen haben, denen der Inhalt Spaß macht oder ihr Interesse weckt, dass sich vieles selbst auflösen wird. Sehen meine Lehrer übrigens auch so! Das mit der Überlastung nur teilweise; mehr Lehrer => Lehrer haben weniger Klassen, da diese verteilt wären => weniger Korrektur => Ziel wären, weniger, bis keine Überstunden)

Beruflich gesehen wird man nie alles Gelernte aus der Schule anwenden müssen. Mein erstes Praktikum habe ich dieses Jahr bei Disney absolviert. In der Marketing, Personal sowie DLP (DisneyLandParis) Abteilung. Was habe ich gebraucht? Bissl Deutschkenntnisse, Bereitschaft zu Lernen, Offenheit, Englisch (für die Meetings) und den Verstand, um selbständig zu denken. Letzteres wird VIEL zu wenig in Schulen gefordert.

What else? Da gibt es so verdammt vieles.

Was ich erwähnen möchte, ist eine Aussage, welche mir mal vor die Nase geschoben wurde: "Privatschulen"

Warum sollte ich als Bürger noch mehr zahlen sollen? Reichen die Steuern nicht aus? Sorry, aber dafür, dass man sein Leben lang Steuern zahlt, finde ich, dass auch mal was seitens der Politik getan werden sollte.


swisstime  31.10.2024, 11:59

Sehr gute Antwort.

Das sagt man doch schon seit einigen Jahren, dass das ganze System veraltet ist und viele Themen für das Leben nicht wichtig sind. Und Themen die wichtig sind werden nicht berücksichtigt. Wenn man aus der Schule kommt ist man nicht auf das Leben vorbereitet. Entweder man hat das Glück, dass die Eltern einem das beibringen oder man muss es sich selbst bei bringen. Aber die Schule bringt da wenig weiter.

Das Problem von Bildung an Schulen ist, dass sie nicht im Vordergrund steht und die Coronapandemie hat das sehr deutlich bewiesen.

Das System ist so lange zum Scheitern verurteilt, bis man aufhört Schule wie Kita 2.0 zu behandeln.

Bei der Schule kann ich dem voll zustimmen, aber Universität nicht.

Hier lernt man das, was man danach im Berufsleben braucht.

DieFremdePerson hat das schon sehr gut beantwortet. Ich schließe mich dem an.