Ist Lehrer ein schlimmer job?

15 Antworten

Hallo MagicErose,

man hat als Lehrer*in eine nahezu absolutistische Macht in einem für die Schüler*innen meist rechtfreien Raum.

Damit kann ein Pedel schnell auch in die andere Richtung ausschlagen: die Schüler*innen machen pauschal Lehrer*innen fertig.

Ich habe Lehrer*innen kennengelernt, die auf die Schüler*innen zugegangen sind. Da gab es weder Willkür noch irgenein Fertigmachen. Und da haben alle auch etwas gelernt und lernen wollen.

Nun - meine Schulzeit ist schon lange her. Doch entnehme ich so manchen Themen hier auf der Plattform, dass sich vieles über die Jahrzehnte erhalten hat und heute eher auf eine zunehmende Attitude zur Respektlosigkeit Menschen gegenüber trifft. Dass dies eine Kluft immer tiefer und weiter reißt, mag verständlich sein.

Was würde bleiben, wenn Menschen sich vor lauter Respektlosigkeit nicht mehr begegnen könnten: Eigenstudium mit Präsenzprüfungen - ohne viel menschlichen Kontakt. Dabei geben die Lehrer*innen auf Entfernung nur die Inhalte an. Die Schüler*innen lernen sie oder lernen sie nicht. Niemand ist dann auf irgendjemand verärgert - und alle erreichen so manchen Freiraum oder eben nicht.

Oder, es beginnen Initiativen, die wieder integrieren. Das ist in meinen Augen nur mit einer Veränderung des Schulsystems und so mancher Attitude möglich. Damit würde es umso attraktiver, wirklich Lehrer*in zu sein und auch für die Schüler*innen, etwas zu lernen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hab eine Freundin die Lehrerin ist seit ungefähr 5 Jahren und die bereut ihre Entscheidung jetzt schon zu tiefst…von Jahr zu Jahr sinkt der Respekt gegenüber den Lehrern, sie werden teilweise angegriffen, bespuckt, es werden Widerworte gegeben, oder es wird am Handy gespielt während des Unterrichts.

Und nein, es hat nichts damit zutun das sich meine Freundin nicht durchsetzen kann, das ist bei ganz ganz vielen Lehrern so, egal wie alt sie sind oder wie lange sie den Job schon machen.

Mich wundert es ehrlich gesagt nicht, das kaum einer noch Lehrkraft werden möchte.

Das Problem bei der Jugend von heute ist, dass sie durch die antiautoritäre Erziehung immer fauler werden

Ich sehe es ja in der Schule. Ich mache eine verspätete Lehre und bin momentan in der Berufsschule.

Von 15 Schülern sind wir nur zu zweit, die nicht sitzen bleiben werden. Es werden keine abgabetermine gehalten, vor Tests wird nicht gelernt und in der Stunde schaut man lieber aufs Handy anstatt aufzupassen

Null Disziplin einfach

In meiner Kindheit wurde man noch raus geschickt, wenn man den Unterricht gestört hat, das praktiziert man heute nicht.

Die Kinder werden verhätschelt und lernen einfach garnix mehr. Sie haben eine "ist mir wurscht " Haltung.

Es ist schon richtig, dass man keine Gewalt an Kindern ausüben darf. Aber dass man Schüler nicht einmal mehr scharf darauf ansprechen darf, dass sie faul und unlernwillig sind, geht überhaupt nicht.

Kinder brauchen eine gewisse Konsequenz und Grenzen!!!

Es gibt Menschen die sind leer und es gibt Menschen die sind Lehrer

Hi,

ich habe ein Gymnasium und zwei Realschulen besucht und zudem als Schulbegleitung gearbeitet.

Ich muss sagen Lehrer ist und war nie ein einfacher Job und nicht jeder kann Lehrer werden. Das A und O ist Authentizität und Autorität und ein gewissen maß an "coolnes". Eine steinalte schrullige Oma die im letzten Jahrhundert hängen geblieben ist wird in keinster weise von Kindern respektiert werden, allein schon weil sie sich nicht auf einer Augenhöhe mit den Kindern unterhalten wird.

Anders als ein guter Lehrer: (hier kurz einmal Props an Hr. Mager) welcher sich Gedanken zu den Schülern macht, egal welchen alters, Herkunft oder Wissensstandes. Welcher auch den schwierigen Schülern eine Chance gibt aber neben seiner "kumpelhaften" Art auch etwas strenges und einschüchterndes/autoritäres ausstrahlt. Man muss sich auf die Lehrkraft freuen können welche auch jederzeit zeigen kann dass sie auch nur ein Mensch ist und auch nicht immer gut drauf ist. Wenn es gut mit der Klasse läuft auch mal freiheiten gewährt oder einfach eine Std mal über "Gott und Welt" redet und jedem eine Chance gibt seine Meinung zu sagen.

Unser Schulsystem in Deutschland gehört meiner Meinung nach dringend überarbeitet weil sich viel geändert hat und noch ändern wird. Die ersten die starten müssen sind die Lehrer! Ihr gebt eure Werte und Erfahrung an eine gesamte Generation weiter. Und wenn Ihr das nicht drauf habt, zu faul seid oder einfach nicht das Herzblut dafür besitzt dann lasst es lieber sein.

Der Schüler ist der letzte der an der Situation schuld ist. Die Schüler kommen zu euch um zu lernen und um etwas zu werden.

LG. Oli