Ist hier jemand zufällig Konditor?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey, vielleicht bisschen spät aber vielleicht lesen es ja andere und sind somit vorgewarnt. DIE AUSBILDUNG ZUM KONDITOR IST EINE DER SCHLIMMSTEN AUSBILDUNGEN ÜBERHAUPT!!! Ich selbst beende meine Lehre dieses Jahr. Ich habe bereits den Betrieb gewechselt, doch das Ausbildungsverhalten hat sich kein bisschen verbessert. Lehrlinge in dieser Branche sind nur billige Putzkräfte. Des weiteren kann ich nur soviel sagen: ICH HABE ABITUR (2,1) UND TROTZDEM IST DER SCHULSTOFF NUR SCHWER ZU BEWÄLTIGEN! Wozu bitte muss ein Zuckerbäcker die Formeln für alkoholische Gärung, Photosynthese und co wissen? Meine Banknachberin hat "nur" Realschulabschluss und kommt nicht hinterher. Rezepte für jegliche Gerichte, Teige und Massen sollen wir auswendig können und dann bekommt man vor der Theorieprüfung nicht mal Urlaub zu gelassen... Mir fehlen hierbei leider die Worte... Achso für meine praktische Prüfung erhalte ich auch keine Hilfe, geschweigedenn Zeit, alles muss nach 10-12h arbeit erledigt werden... Die Handwerkskammer ist keine Hilfe, bezeichnet Überstunden als freiwillige Leistung des Lehrlings.... Die negativen Seiten nehmen kein Ende ich kann jedem nur dringlichst davon ABRATEN!!!!!!!!!!

supergirl91 
Fragesteller
 30.06.2012, 20:29

Da hast du vollkommen Recht! Genau wie du Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin oder Bäcker

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Hallo, ich möchte das, was Fallout391 hier so in den Raum "gebrüllt" hat jetzt mal gerne richtigstellen.

Denn alles, was dort geschrieben wurde ist entweder subjektiv oder vom Betrieb abhängig. Ich selber bin noch in der Ausbildung zur Konditorin, habe in einem Monat Gesellenprüfung, und ich könnte glücklicher nicht sein! Ja, die Bezahlung ist schlecht (das sind aber Dinge, die man vorher weiß) Und auch ich war in einem Betrieb, in dem ich mich nicht wohl gefühlt habe und als billige Putzkraft ausgenutzt wurde - ja, soetwas gibt es. Ich habe dann allerdings schnell gehandelt, mich besser informiert und mich in einem Betrieb beworben, der einen viel besseren Eindruck auf mich gemacht hat und siehe da - alles hat sich verändert. Ich lerne viel, werde unterstützt, auch bei der Prüfung, verstehe mich super mit meinen Kollegen.. Also so pauschal kann man sowas nicht einfach behaupten. Wenn du wirklich etwas gegen deine Probleme im Betrieb hättest tun können, gäbe es für dich eine Menge Anlaufstellen (Berufsschullehrer, Kollegen, der Lehrlingswart...).

Und zum Thema "schwer zu bewältigender Schulstoff" - meiner Meinung nach absoluter Schwachsinn. Ich selber habe Abitur (3,1) und hatte nie Probleme mit dem Stoff. Auch meine Klassenkameraden mit Haupt- oder Realschulabschluss sind gut mitgekommen. Sowas hängt auch von Lehrern ab, die man hat, aber auch von der eigenen Faulheit. Wenn ich schon die Frage lese "Wozu bitte muss ein Zuckerbäcker die Formeln für alkoholische Gärung, Photosynthese und co wissen?" dann zeigt sich für mich, dass hier offenbar einfach Desinteresse vorherrscht. Der Beruf des Konditors ist vielfältig und die Theorie (über Fotosynthese oder Gärung) gehört eben nunmal einfach dazu. Durch sowas entwickelt man auch ein viel besseres Verständnis für die Rohstoffe mit denen man arbeitet. Und selbst wenn man es nicht versteht - also sorry, aber die Formel für Fotosynthese auswendig zu lernen, die nicht mal eine Zeile lang ist, ist nun wirklich kein Akt.

Aber man kann sich eben auch anstellen.

Wenn man den Beruf wirklich lernen will und Lust darauf hat und die richtige Leidenschaft mitbringt, ist die Lehre vollkommen in Ordnung (Lehrjahre sind nunmal keine Herrenjahre und das Leben ist kein Ponyhof!) und der Job macht wahnsinnig viel Spaß. Kommt halt immer auf die eigene Einstellung an und was man draus macht.

Ich wollte das nur mal richtigstellen, weil mich dieser unqualifizierte Kommentar beim Lesen einfach gestört hat. Schöne Grüße.