Ist für euch Kleidung Statusgebend?
Ich merk in letzter Zeit immer öfters, dass bestimmte Kleidungsstile gefordert werden, was ich einfach nur veraltet finde... Ich mein die Kleidung ändert ja nichts an meinen Dialekt aber warum ist es dann für viele so "Kleider machen Leute", nichtmal nur bei Personen auch in der Schule und später im Job... Das einzige wo ich dies halbwegs verstehen kann ist natürlich Schutzkleidung und Kleidung bei Menschen, welche Kontakt zu Kunden eines Unternehmens haben aber ansonsten hm... um mal ein genaues Beispiel zu nennen: sollten wir bei den Abiturprüfungen, welche ja in den Letzten Tagen mitunter waren "angemessene Kleidung" tragen also gesellschaftlich gesehen sollte es mindestens eine Jeans und ein Neutrales T-Shirt sein... aber wieso ob ich da mit Jogginghose, Anzug, Jeans,... zur Prüfung erscheine macht ja intellektuell kein Unterschied... und das Argument Respekt versteh ich da auch nicht... Was ist denn an gewisser Kleidung respektlos? Der Schnitt? Die Farbe? Der Stoff?
9 Antworten
Der einzige Grund ist, dass es sich gesellschaftlich so ergeben hat. Wie du schon selbst sagst, findet sich keine tiefere Begründung. Gesellschaftliche Stigmata und einfach der Fakt, dass es die Norm ist, da es schon seit jeher so gemacht wird, mehr nicht. Ein Freund von mir hat beim mündlichen Abitur auch eine Jogginghose angehabt, da hab ich mich auch bei der Denkweise "das geht ja gar nicht" erwischt. Letztlich war seine Leistung gut und sein Kleidungsstil hat daran natürlich nichts geändert. Ich persönlich finde es auch schön, wenn man sich für gewisse Anlässe "schick" macht, aber ob das mein persönliches Empfinden ist, oder ob ich das so sehe, weil es mir mein Leben lang vorgelebt worden ist, kann ich nicht sagen.
Gute Beschreibung und Einschätzung von dir 👌 Ich habe es glaube ich ähnlich erklärt.
Es gibt schon einige Berufe, wo eine Kleiderordnung besteht.
Nehmen wir als Beispiel eine BANK:
Da sind die Mitarbeiter schon recht schick gekleidet.
Natürlich wäre der Bank-Berater fachlich genauso gut (oder schlecht), wenn er in Jeans und Sweatshirt seinen Dienst versehen würde.
Warum also die Verkleidung?
Es liegt an der Erwartungshaltung der Menschen.
Der Großteil der Leute hat nun mal ein bestimmtes Bild vor Augen, wenn sie sich einen Bank-Berater vorstellen.
Steht da der "weltbeste" Banker in der Filiale, mit Schlabber-Pulli, Jeans, ohne gepflegtes Äußeres ... dann würde niemand sich an diesen Mitarbeiter wenden oder gar seine Dienste ablehnen, denn : das kann ja nix sein ...
Ob sich das mal ganz ändern wird, ist schwer zu sagen. In vielen Bereichen, wo vor 30 - 40 Jahren noch Hemd + Krawatte Standard waren, ist heute nichts mehr davon zu finden.
Doch die Gewerbe, die noch an der Kleiderordnung festhalten, verbinden damit eben das gepflegte Auftreten, eine gewisse Disziplin und Einstellung, sie geben und fordern einen höheren Anspruch.
Ich glaube nicht, dass genau diese verbliebenen Unternehmen davon so bald absehen werden.
Nein, es liegt an der vermuteten Erwartungshaltung der Menschen - ich erwarte zwar einen gepflegten Auftritt, also saubere Bekleidung, gewaschene Haare etc. aber fachliche und soziale Kompetenz ist mir viel lieber als ein Anzug o.ä.; übrigens hat mich noch nie jemand gefragt, was ich wirklich erwarte.
Mit Respekt ist gemeint, dass es gewisse Gepflogenheiten gibt, die von anderen erwartet werden, weils halt so gemacht wird. Es wird ein Übereinkommen zu diesen Regeln impliziert, weils halt generell so gemacht wird. Eigenmächtig die Regeln zu ändern, kann man schon als respektlos betrachten, wobei ich auch denke, dass man in beide Richtungen nicht zu viel Stress deswegen machen sollte.
Generell stimm ich dir zu, in der Arbeit, ohne Kundenkontakt, sollte der Dresscode minimalistisch sein. Ein Anzug oder auch ein Hemd ist da nicht nötig. Aber wenn jetzt nur Jogginghosen untersagt sind, find ichs auch kindisch sich deswegen zu beschweren.
um mal ein genaues Beispiel zu nennen: sollten wir bei den Abiturprüfungen, welche ja in den Letzten Tagen mitunter waren "angemessene Kleidung" tragen also gesellschaftlich gesehen sollte es mindestens eine Jeans und ein Neutrales T-Shirt sein... aber wieso ob ich da mit Jogginghose, Anzug, Jeans,... zur Prüfung erscheine macht ja intellektuell kein Unterschied... und das Argument Respekt versteh ich da auch nicht... Was ist denn an gewisser Kleidung respektlos? Der Schnitt? Die Farbe? Der Stoff?
Ich stimme dir da voll zu. Gewisse Traditionen, Bräuche, gesellschaftliche Konstrukte oder Erwartungen sind richtig sinnlos, ich versteh das auch nicht. Mein bester Freund zum Beispiel ist doch auch intelligent genug, um seine Matura gut zu schaffen, was ändern seine langen Haare, sein buntes Make-Up und seine schwarze Kleidung daran?
Du hast da etwas Grundsätzliches nicht verstanden. Natürlich bleibt Deine Intelligenz unangetastet von der Kleidung, aber bei mündlichen Prüfungen wird eben nicht nur auf Deinen Intellekt geschaut. Der Prüfungsexperte schaut seine Prüflinge an und dann läuft bei ihm ein Film ab der Dich nach seiner eigenen Empfindsamkeit beurteilt. Jetzt kommt Sympathie und Antipathie ins Spiel, Bist Du ihm sympathisch, dann ist Deine Note eher höher als umgekehrt und deshalb NUR deshalb rät man jungen Leuten sich so anzuziehen, dass sie eben sympathisch und gepflegt herüber kommen. Es ist also keine Vorschrift aber ein gut gemeinter Rat und solche sollte man nicht hinterfragen.