Ist es ungesund sein Urin zu trinken?

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Eine Hausapotheke in der Blase

Doch wie soll das überhaupt funktionieren, Urintherapie? Thomas zitiert die Forschungsergebnisse von japanischen Wissenschaftlern: „Der Urin ist immer ein Hologramm dessen, was gerade in diesem Moment mit dem Körper los ist. Kommt er von außen wie ein Fremdstoff daher, ist er genau der Impfstoff, den man für den aktuellen Zustand braucht. Eine Hausapotheke in der Blase, das ist das Geheimnis.“ Dass im Urin Giftstoffe enthalten sind, sei schlicht falsch. Die Journalistin ist überzeugt: „In der Natur gibt es keinen Abfall, alles wird wiederverwendet.“

Dr. Wolfgang Bühmann kann darüber nur den Kopf schütteln. Er ist Pressesprecher des Berufsverbandes Deutscher Urologen e.V. und praktiziert selbst auch seit 29 Jahren als solcher. „Dass es gut sei, Urin zu trinken, ist aus medizinischer Sicht schlicht und ergreifend falsch.“ Im Harn seien keine Inhaltsstoffe mehr enthalten, die dem Körper in irgendeiner Form noch nützen könnten – dafür sorgt die Niere. „Urin ist ein hochkonzentriertes Abfallprodukt des Körpers. Wenn Sie ihn diesem wieder zuführen, ist das so, als würde man einen Sack Hausmüll in der frisch geputzten Wohnung verteilen“, zieht Bühmann den Vergleich.

Die Niere – die Putzfrau des Bluts

Doch woher kommen dann die ganzen Erfahrungsberichte, in denen Urin der Retter in der Not gewesen sein soll? „Mehrere Studien weisen nach, dass es keinen medizinischen Nutzen hat, Urin zu trinken oder auf die Haut aufzutragen. Gefährlich ist es aber auch nicht“, erklärt der Urologe weiter. Denn: Gesunder Harn ist steril und enthält keine Bakterien. Daraus ergibt sich für Bühmann auch die einzige Anwendungsweise, die ansatzweise Sinn mache: „Wunden werden gespült, damit sie sich nicht entzünden. Dafür nimmt man am besten eine sterile Flüssigkeit wie abgekochtes Wasser. Möglich wäre aber auch Urin, sofern keine Entzündung von Blase oder Harnwegen vorliegt.“

Möglicher Placebo-Effekt des Urins

Hinter den weiteren Erfolgsgeschichten vermutet der Facharzt allerdings etwas anderes: „Wenn ein Patient fest davon überzeugt ist, dass ihm ein bestimmtes Mittel hilft, dann kann sich sein Zustand verbessern, auch wenn das Mittel an sich völlig wirkungslos ist. Ich spreche vom sogenannten Placebo-Effekt.” Entscheidend ist dabei vor allem die Erwartungshaltung des Patienten. Dabei führen allein das Verschreiben von Medikamenten durch den Arzt, Kommentare von Bekannten oder mögliche eigene Kenntnisse zu der bewussten Annahme, dass sich eine Besserung einstellen sollte. Zu diesem Ergebnis kamen die Verfasser einer Übersichtsstudie, die 2009 im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht wurde. Urin als nachgewiesen wirkstofffreies Mittel würde in dieses Schema passen.

Harnstoff und Urea

Dennoch mahnt Dr. Bühmann davor, jede Krankheit in Eigenregie mit einem Tässchen vom goldenen Mittelstrahl zu therapieren: „Bei ernsthaften Erkrankungen sollte man unbedingt den Arzt aufsuchen. Denn wir können den Patienten helfen, weil wir wissen was ihnen hilft – und was auch eben nicht hilft.“

Egal ob durch Augen, Mund oder Nase

Carmen Thomas sieht das etwas anders. Bei der Frage, wo die Grenzen der Eigenurintherapie liegen, möchte sie sich zwar nicht festlegen: „’Versucht macht Klug, Vergleich macht reich’ so das Motto aller, die an vorurteilsfreier Forschung interessiert sind.“ Es käme nur darauf an, den Urin zu sich zu nehmen –sei es durch Mund, Nase, Augen oder die Haut. Ob sie selbst schon einmal die Harntherapie ausprobiert hat, will Thomas nicht verraten – es gehe um die Sache an sich und nicht um sie als Autorin. Aber: „Ich recherchiere immer gründlich.“

http://www.pflichtlektuere.com/22/06/2015/ein-ganz-besonders-leckerer-saft/

Woher ich das weiß:Recherche

Grundsätzlich ja. Dein Urin ist hochkonzentriert mit Salzen, Harnstoff usw. Also nicht als Getränk geeignet, das dem Körper Wasser zuführt. Einmal probieren bei großer Neugier wird aber nicht schaden!

Es ist nicht wirklich ungesund, etliche glauben sogar an eine positive Heilwirkung, dies ist aber in den meisten Fällen als Schwurbelei zu werten.

Dein Körper dürfte sich aber etwas verarscht vorkommen, wenn er das Filtrat aus dem jahrtausende lang evolutionär entwickelten Stoffwechsel- und Entgiftungssystem nach dem Ausscheiden einfach oben wieder zuführst.

Wenn du sehr viel Wasser trinkst, ist der Urin sehr gering konzentriert und praktisch nur eine leicht salzhaltige Spüllösung deiner Nieren und Blase.

Ja, es ist ungesund. Der Urin ist eine Möglichkeit des Körpers Gift-, Schad-, & Ballaststoffe loszuwerden.

Trinkst du also deinen Urin, wirst du diese Stoffe nie wieder los und du reicherst deinen Körper an mit diesen Stoffen, bis er sie nicht mehr ausscheiden kann und du dich langsam aber sicher vergiftest.

Das wird gerade von Impfgegner als neuste Therapie gegen COVID-19 empfohlen.

What’s the latest so-called Covid-19 antidote being pushed by an anti-vaxxer? Well, urine for a surprise. 

Quelle

Probieren, ja, stark verdünnt, aber so richtig appetitlich und gesund ist das nicht und gehört ins Rezeptbuch der *Denker, Esoteriker und …