Ist es schwer mit einem kleinen Anhänger zu fahren?

7 Antworten

Im Prinzip ist das Fahren mit Hänger nicht schwer. Du musst dir eben darüber klar sein, dass du hinten was dran hast.

Vorwärts ist keine große Sache. Du musst eben überall etwas vorsichtiger sein, da du zum Einen Gewicht am Haken hast und das komplette Gespann sich natürlich ganz anders anfühlt. Ganz wichtig ist, die Höchstgeschwindigkeiten nicht zu überschreiten, auf Reifendruck und die allgemeine Betriebssicherheit zu achten.

Auf die Sicherung der Ladung solltest du auch ein Auge haben, damit während der Fahrt nichts verrutscht oder gar vom Hänger fällt.

Rückwärts fällt den meisten Anfängern sehr schwer. Da hilft meist nur abkoppeln und schieben.

Wenn man sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen hält, ist das Fahren an sich nicht schwierig und nicht gefährlich. Die größte Gefahr dürfte darin bestehen, den kleinen Anhänger einfach zu vergessen und irgendwann zu schnell in eine Kurve einzufahren oder dergleichen (Ausweichmanöver), so dass er sich überschlägt. (Anhängerreifen sind übrigens vielfach schlecht, B-Ware oder runderneuert, also sollte man die 80 km/h Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn durchaus ernst nehmen.)

Rangieren muss man halt etwas üben und ins Gefühl bekommen, weil man ja immer gegenlenken muss, damit der Anhänger in die gewünschte Richtung gedrückt wird. Aber einen ungebremsten Anhänger kann man im Zweifel auch meistens einfach abkoppeln und per Hand wenden, wenn gar nichts mehr geht. Auf jeden Fall, wenn er ein ausfahrbares Spornrad mit Handkurbel hat.

Die zweitgrößte Gefahr besteht wohl darin, falsch anzukoppeln, ohne dass die Zugvorrichtung einrastet. Aber dieses Risiko ist nicht besonders groß, man hört es ja klacken und der Griff springt runter und dieser kleine Zeiger/Riegel springt vor.

Ein weiteres Risiko ist, dass man vergisst, die vordere Stütze beziehungsweise das Spornrad hochzukurbeln oder -schieben beziehungsweise nicht fest genug zu arretieren, so dass es unterwegs wieder runter rutscht. Das führt auf normalen Straßen nicht zwangsläufig zu einem Unfall, aber wenn man mit so was einen Bordstein runterfährt, kann es den Anhänger abreißen und er schießt unkontrolliert die Straße runter. Man muss es nicht übertreiben, aber den Knebel schon gut handfest anziehen.

Ohne Spornrad ist es sich noch wichtiger als ohnedies, auf eine ausgeglichene Beladung zu achten, damit man ihn vorn noch per Hand angehoben bekommt... aber die zulässige Stützlast sollte man natürlich sowieso nie überschreiten.

Es empfiehlt sich, zwei Unterlegkeile oder wenigstens Backsteine griffbereit mitzuführen, falls man den Anhänger an einem Gefälle abkoppeln muss. Außerdem vorher je nachdem mal nachgucken, ob man eine Sieben- oder 13-polige Steckdose am Auto hat, denn wenn der Stecker am Anhänger nicht dazu passt, muss man vor der Fahrt noch einen Adapter besorgen.

Solange Du vorwärts fährst, geht das ziemlich gut. Wenn Du um die Ecke fährst, musst Du Dir klar machen, dass die Länge größer ist. Beim Rückwärtsfahren wird es komplizierter. Da wird sich der Anhänger erst einmal genau anders verhalten, als Du es beim Lenken erwartest. Meistens ist es aber auch nicht schwer, alles so einzurichten, dass Du gar nicht rückwärts fahren musst. Vergiss nicht die Ladung auf dem Anhänger gut zu sichern, dass sie nicht herausfällt.

Beim Vorwärtsfahren passiert nix besonderes, der Anhänger folgt von allein. Bei sehr engen Kurven muss man vorher etwas ausholen, da der Anhänger etwas nach innen läuft. Und wer sich das vRückwärtsfahren nicht zutraut, koppelt den Hänger ab und schiebt ihn, ist ja bei einem kleinen kein problem. Also los, klappt schon. Vorsichtig fahren, dann wirds.

Wenn er Autofahren kann, dann kann er auch mit einem kleinen Anhänger fahren. Ist nicht so schwer würde ich sagen. Es ist aber alles subjektiv :-).