Ist es in Deutschland tatsächlich illegal mit altem Saatgut zu handeln, das nicht registriert ist?

4 Antworten

Hallo,

so wie ich das verstehe ist das nicht nur deutsches, sondern EU-Recht, aber es dürfen wohl tatsächlich nur zugelassene Sorten von Gemüsepflanzen bzw deren Saatgut gehandelt werden. Mich als Verbraucher "schützt" dieses Recht zB davor, dass ich mir einen Grünkohl in den Garten stellen könnte, der so groß wird, dass er nicht mit der Maschine geerntet werden könnte - was ich aber gar nicht vorhabe. Oder eine Rübensorte, die genetisch nicht einheitlich genug ist, und daher ziemlich uneinheitlich ausfällt. Auch, wenn ich als mündiger Bürger vielleicht den Wunsch hätte, mich bewusst für oder gegen eine solche uneinheitliche Sorte zu entscheiden. Kurz, subjektiv habe ich den Eindruck, dass da eine gewisse Überregulierung vorliegt, oder dass vielleicht das Recht in diesem Fall am allermeisten die Interessen der großen Saatgutkonzerne schützt. Ich kenne einen Verein, der sich dagegen einsetzt, immer wieder Zulassungen für alte Gemüsesorten erreicht und mit deren Saatgut handelt. Man kann sich dort auch sehr gut informieren:

https://www.dreschflegel-saatgut.de/

Bei neuen Sorten gibt es einen Sortenschutz. Die Pflanzenzüchter haben viel Geld investiert, um eine neue Sorte zu züchten. Dafür bekommen sie für eine bestimmte Zeit, ich glaube 20 Jahre, Geld beim Verkauf des Saatguts.

Bei alten Sorten geht es nur darum, das sie registriert sind. Die registrierung kostet nicht viel. Das soll eigendlich dem Schutz der Verbraucher dienen, damit dieser sicher sein kann, das es eine geprüfte und registrierte Sorte ist.

Wenn man aber von vielen verschiedenen alten Sorten jeweils nur sehr wenig Saatgut verkauft, ist die Registrierung aller Sorten trotzdem viel zu teuer.

In der Praxis wird es aber wohl nicht bestraft, wenn man kleine Mengen nicht registrierter Sorten verkauft.

Eigentlich nur für den gewerblichen anbau.So weit ich weiß.Bauen für uns lange vergessen Saaten an.

LG Sikas und gute Nacht

Es ist vollkommen egal ob das neues oder altes Saatgut ist, Saatgut muss kontrolliert und zertifiziert sein, wenn es weitergegeben werden soll. Du kannst aber beliebige Mengen für deinen eigenen Garten produzieren.

Das gilt auch für Stecklinge Ableger und so weiter.

https://www.agrarheute.com/management/recht/eigenes-gemuese-saatgut-verkaufen-erlaubt-514156

Was im privaten Bereich abgeht ohne große Gewinnerzielungsabsicht interessiert eigentlich keinen.