Ist es eine Sünde Reich zu sein auch wenn man was an die Armen gibt oder es Spendet?

9 Antworten

Reich zu sein ist noch keine Sünde. Zu deiner Frage kommen mir zwei Bibelstellen in den Sinn.

1 Nachdem Jesus das gesagt hatte, blickte er zum Opferkasten im Tempel hinüber und schaute zu, wie die Reichen ihre Gaben einwarfen. 2 Er bemerkte aber auch eine arme Witwe, die zwei der kleinsten Münzen hineinwarf. 3 »Eins ist sicher«, meinte Jesus, »diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. 4 Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte – sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.« Lukas 21,1-4

und diese:

16 Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? 17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur der Eine. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. 18 Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; 19 ehre Vater und Mutter« (2. Mose 20,12-16); und: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). 20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch? 21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! 22 Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. 23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. 24 Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme. 25 Da das die Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann dann selig werden? 26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. Matthäus 19

Vor allem die zweite Bibelstelle klingt danach, als wäre es eine Sünde reich zu sein. Doch für mich zeigen beide Texte den gleichen Sachverhalt.

Welche Priorität geniesst Gott bei den Reichen?

Wie viel gibt ein Reicher gut und wieviel behält er für sich?

Reichtum ist dann keine Sünde, wenn der Reiche nach dem wichtigsten Gebot von Jesus lebt:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Selber für sich schauen, aber eben die Not der Mitmenschen gleich wichtig nehmen.

Kommt drauf an, aus welcher Perspektive. Aus christlicher Perspektive ist Reichtum etwas problematisches und ambivalentes, wie das Gleichnis vom reichen jungen Mann (Mt 19, 16ff), das Gleichnis vom reichen Kornbauern (Matthäus 12, 16 ff), das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus (Lukas 16, 19-31), die Weherufe gegen Reiche (Lukas 6,24) deutlich machen. Wichtig ist der Umgang mit Reichtum: Nicht krampfhaft festhalten an dem, was man hat, nicht auf großem Fuß leben, sondern dem, der weniger hat und etwas braucht, davon abgeben. (Matthäus 25,31 ff, 2. Korinther 8) Und auch: sich niemals etwas einbilden auf den Reichtum, sondern sich immer klar machen: Andere, die genauso hart, vielleicht sogar härter gearbeitet haben, haben wesentlich weniger, sie hatten halt weniger Glück. Deswegen ist aus christlicher Sicht Großzügigkeit eine Verpflichtung, die in besonderem Maße für reiche Leute gilt.

Deshalb steht auch in unserem Grundgesetz (Artikel 14,2): Eigentum verpflichtet. Es soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Es kommt darauf an, was du als reich definierst. Wenn du viel zu viel Geld hast dass du eh nie alles brauchst, dann wohl schon. Wenn du aber genug Geld hast, um das zu tun, was du gerne tust (was auch eine form des Reichtums ist) und du das Geld auch brauchst, dann eher nicht. Aber letztendlich weiss das einzig Gott.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein von Gott erretteter Christ

Nein.

Warum (Hiob 42,12).

Woher ich das weiß:Recherche

In 1. Timotheus 6,17-19 steht im Neuen Testament:

  • "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln."