Ist eine auf Youtube hochgeladene Musik-Komposition Urheber Nachweis?
Wenn ich eine eigene Komposition auf YouTube hochlade, dient dann das Video als Beweis für mein Urheberrecht?
2 Antworten
Sie ist auf jeden Fall ein sehr starkes Indiz dafür, das jemand anderes, der der Meinung ist, die Melodie wäre von ihm, erst einmal widerlegen muss.
Beweis? Dann kommt jemand anders mit seinem um eine Woche älteren Video und behauptet, das klinge gleich und damit sei es eine Kopie...
Urheberrecht ist eine schmutzige Brühe, in der viele herumplantschen. Manche davon gehen unter, und manche strecken ein letztes Mal ihren Kopf hoch und schreien. Die einzigen, die dabei wirklich gewinnen, sind Schutzgelderpresserorganisationen wie die Gema. Besser man bleibt draußen. Wenn mir eine Melodie einfällt, bin ich kein Urheber, sondern mir ist nur noch nicht eingefallen, wo ich sie schon mal gehört habe.
Eine eigenwillige Ansicht, die der Realität nicht Rechnung trägt
Ich kenne zwei Realitäten, und entscheide mich einfach für die schönere #2:
- Musik ist eine Ware, die von Profis produziert und verkauft wird. Das funktioniert solange die Profis dafür bezahlt werden.
- Musik ist ein überirdisches Geschenk, das für alle da ist. Sie macht auf direktem Wege glücklich. Das funktioniert solange irgendjemand ein Instrument spielen oder singen kann und niemand versucht, es mit juristischen Winkelzügen zu zerstören.
Meine Eltern waren beide professionelle klassische Musiker, und glücklich habe ich sie damit nie gesehen. Ich mache traditionelle Irische Sessionmusik und bin damit glücklich, auch weil ich dafür weder Geld zahlen noch fordern muss.
Bach hatte seine Brotherren und Beethoven seine Gönner, deshalb brauchten sie keine juristischen Winkelzüge.
Brecht hat das schon ganz treffend auf den Punkt gebracht. In Deiner Ausdrucksweise: Wenn Musiker nichts zu beißen haben, können sie ihre überirdischen Geschenke nicht schnüren.
Wenn Musiker nichts zu beißen haben, können sie ihre überirdischen Geschenke nicht schnüren.
Wenn Musiker nichts zu beißen haben, müssen sie mit ihren anderen Fähigkeiten bezahlte Tätigkeiten ausüben, zB als Instrumentallehrer, als Livemusiker etc. - Geld für Arbeit eben.
Das ist eine Problematik, mit der schon Mozart seine Probleme hatte. Er hatte eine Anstellung bei Hofe (und Feinde hatte er dort auch), und er wurde für Kompositionen bar bezahlt (das ist für mich OK, denn das ist ein einmaliger, abgeschlossener Vorgang), aber meines Wissens traten keine Inkassounternehmen auf mit der Behauptung, Mozarts Rechte zu vertreten und dem Versuch, aus dem einmaligen Vorgang eine endlose Geldquelle zu erdichten.
Nachtrag: Bach und Beethoven sind kaum zu vergleichen mit heutigen Massenkomponisten, die eine halbe Tonleiter auf- und wieder abwärts spielen, es Melodie nennen und eifersüchtig alle anfeinden, die das auch tun.
Eine eigenwillige Ansicht, die der Realität nicht Rechnung trägt.