Ist ein Mathe-Studium schwer?

6 Antworten

Ob Du ein Studium als leicht oder schwer empfindest, hängt immer von Dir selbst ab. Wenn Dir Mathe sehr gut liegt, sollte es eigentlich kein Problem sein. Hast Du an etwas Interesse, so geht es oftmals viel leichter.

Setz mich an ein Chemiestudium und Du würdest den größten Reinfall Deines Lebens erwarten dürfen. Chemie hat mich immer nur so weit interessiert, dass ich durchgekommen bin. Ich blick das einfach nicht, interessiert mich auch nicht sonderlich. Es gibt andere Dinge, die für mich wichtig und interessant sind.

Ich habe zwar kein Mathe Studiert aber Elektrotechnik, wir verwenden aber selbst sehr viel Mathematik und ich kenne auch einige Mathematik Studenten.

An sich ist das Mathestudium eine recht große Herausforderung und man muss es wirklich wollen, sonst wirds nicht klappen.

Das Studium unterscheidet sich sehr von der Schule.

Der Einstieg beginnt bei der Mengenlehre und den Natürlichen Zahlen über die Reellen Zahlen zu komplexe Zahlen.

Jedoch wird großer Wert drauf gelegt mathematische Beweise zu führen, wenn du irgendetwas behauptest musst du es auch immer Beweisen können und  es wird in den Prüfungen darauf geachtet dass du die Zusammenhänge kennst. Das auswendig lernen von Formeln hilft dir nicht viel weil du musst wissen wann gelten die Formeln und welche Annahmen und Überlegungen stehen hinter den Formeln.

Später werden dann auch viele Sache die man in der Schule gelernt hat, als unzureichend Eingestuft, so lernt man zB meistens, dass so Sachen wie das Kommutativgesetz immer gilt, was aber nicht stimmt denn bei Matrizenmultiplikationen gilt es nicht!

Ein anderes Beispiel ist Grenzwertbildung von Folgen, es gibt Räume zB Q in denen nicht jede Cauchyfolge konvergiert. Die Folge (1+1/n)^n hat den Grenzwert e. e ist aber keine Rationale Zahl somit Konvergiert die Folge nicht in Q.

Das sind so Sachen auf die muss man bei dem Studium immer achten.

Aber keine Angst die Sensibilisierung auf solche Sachen kommt während des Studiums schon und es wird wirklich von Grund auf alles erklärt.

Vom Zeitaufwand kann ich nur von mir Sprechen, aber bei mir ist es ca 3 Stunden pro Tag ein Monat lang um mich auf eine große Prüfung vorzubereiten. Es gibt aber auch Fächer da lernst du 3 Stunden pro Tag für ca 1 Woche und schaffst es locker.

Am besten Vorbereiten auf eine Prüfung tust du dich eigentlich dadurch dass du dir selbst immer Fragen stellst und du versuchst alles was im Buch steht nicht nur zu wissen sondern auch zu verstehen.

So hängen viele Sachen von Seite 30 mit Formeln auf Seite 190 zusammen und wenn du diese Zusammenhänge erkennst bist du eigentlich sehr gut vorbereitet.

waskuckstduha 
Fragesteller
 29.03.2016, 19:12

So ausführlich :o Vielen dank, du hast mir sehr weitergeholfen :) 

0

Ich studiere selber Mathe und das wichtigste ist eigentlich, dass du immer am Ball bleibst. Lernen an sich ist nicht das wichtigste in Mathe, sondern eher die Aufgaben zu lösen und eine Vorstellung zu haben, welche Sätze und Definitionen man für was braucht.

Wie lange man braucht hängt ganz von der Person ab und lässt sich nicht pauschalisieren. Es gibt Leute, die brauchen nur ein paar Stunden pro Woche für die Hausaufgaben und haben alles richtig, wohingegen andere nicht alles schaffen und ein Vielfaches an Zeit brauchen.

lks72  29.03.2016, 19:16

Kann ich komplett unterschreiben. Das Wichtigste ist, die Übungsaufgaben zu machen, und zwar regelmäßig, und manchmal sitzt man halt eine ganze Woche an den Wochenübungen, und auch dann hat man nicht immer alles, aber nur so kommt man ans mathematische Denken. Bei Vorlesungen nur zuzuhören alleine bringt so gut wie nichts.

1

Hallo waskuckstduha, das Mathematik-Studium ist das vielleicht schwerste Studium in Deutschland. Es hat sehr, sehr wenig mit Mathematik in der Schule zu tun. Vieles geht um Verständnis und mit Lernen kommt man nicht besonders weit. Einige wenige Begabte schaffen es sehr leicht. Ich glaube am einfachsten ist es wirklich sich in ein paar Vorlesungen zu setzen, um sich gehörig abschrecken zu lassen. Lieben Gruß, Christoph