Ist ein Job bei Dialog Direct wirklich gut oder eher Ausbeutung?

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Die von DialogDirect hetzen ihre Mitarbeiter durch die Städte. Ich war zwei Wochen dabei. Die Unterkünfte sind dadurch auch immer anders und gewöhnungsbedürftig. Das STÄNDIGE herumreisen hast du bei Kober nicht, da wird vielleicht ein oder zwei mal gewechselt. Ich hab da letztes Jahr 6 Wochen geabeitet und über 3.000 Euro verdient. also, hier deren Job-description http://deinferienjob.net/Kober-Ferienjob-2012.html

Ich habe einen Kollegen bei DialogDirect, der verdient gutes Geld und wurde nicht gehetzt. Von KOBER habe ich dagegen gehört, dass du immer drauf zahlst und Leuten an der Haustür immer zum Spenden drücken musst. Vor allem alte Leute sollen übern Tisch gezogen werden. Das ist so ätzend! Aber dafür arbeitet Kober auch nur für das DRK - da ist man ja nichts anderes gewöhnt. Da fließen Provisionen von 200-300% des Spendenbeitrages.

FINGER WEG von KOBER!

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Da ich keine Erfahrung mit Kober gemacht habe, kann ich darauf nicht eingehen, aber diesen Sommer war ich mit DialogDirect für die UNO-Flüchtlingshilfe unterwegs und alles im allem war es eine klasse Zeit.

Als Student habe ich nur in den Semesterferien Zeit zum Arbeiten und habe DialogDirect im Internet gefunden. Natürlich musste ich paar Wochen Zeit mitbringen, aber die habe ich in den Ferien sowieso :D. Das Rreisen durch die Städte fand ich immer toll, denn es ist geil zu sehen, wie unterschiedlich Personen auf mich reagiert haben in den verschiedenen Städten (ich war u. a. in Hannover, Bielefeld, Coburg, Bayreuth)

Du bist natürlich nicht alleine utnerwegs ;). Ich habe die Leute in meinen Teams sehr gemocht und pflege heute noch Kontakt zu zwei Personen...natürlich verspricht dir niemand, dass du neue Freunde kennen lernst, aber ich sehe das als Bonus an :D.

Zusammenfassend: war es anstrengend? - ja!!
hatte ich Spaß? - JA!!! habe ich gut Kohle gemacht? - Definitiv ja!! In 6 Wochen 3000€ machen, ist auch bei DialogDirect drin

Grüße :)

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Ich hab vor zwei Jahren mal für DFC (Verdi) gearbeitet und nach vier Tagen gekündigt.

Ich denke es kommt auch auf das Team bzw. noch mehr die Teamleitung an, aber bei uns gab es jeden Tag Schulungen, die teilweise bis Mitternacht oder auch mal 2 Uhr morgens gingen. Zusätzlich war die Fahrzeit zwischen Unterkunft und Einsatzort fasst eine Stunde und wir mussten eine Dreiviertelstunde vorher da sein um aufzubauen. Dadurch hatten wir keine Freizeit. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass das normal wäre.

Als ich am besagten vierten Tag einen Durchhänger hatte (übermüdet/Kopfschmerzen) wurde mir gleich nahegelegt zu kündigen. Das einzig gute war, dass ich dann wirklich noch am gleichen Tag gehen durfte.

Jedes Mal wenn es mal ruhiger am Stand war wurden irgendwelche "Challenges" ausgerufen bei denen wir z.B. x Menschen am den Stand bringen mussten und vorher keine Pause machen durften.

Zusammenfassend: keine Freizeit, hoher Leistungsdruck und das Gehalt ist dafür echt mies.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich habe 3 Wochen für Dialog Direct im Hamburg gearbeitet, dabei handelte es sich um eine „Städtekampagne“ bei der man nicht in Deutschland herumreiste, sondern nur von Tag zu Tag den Standort in Hamburg wechselte. Ich war von Anfang an ziemlich skeptisch, da der Verdienst sehr utopisch klang und ich mir nicht vorstellen konnte, dass nur die Unannehmlichkeiten „abgelehnt zu werden“ und so viel am Stück zu arbeiten, der Ausgleich für so eine tolle Bezahlung sein sollten. Dennoch entschied ich mich dafür, den Ferienjob zu machen - es gab viele gute Gründe und außerdem hatte mich die Infoveranstaltung für Interessenten/Bewerber überzeugt.Allerdings stellte sich von Tag zu Tag mehr heraus, dass es ein riesiger Fehler war, den Versprechungen zu glauben. Niemand, dem ich von meinen Erlebnissen im Nachhinein erzählte, konnte fassen, wieso ich nicht abgebrochen habe: der Grund dafür waren einerseits bewusste Fehlversprechungen von Dialog Direct und falsche Erklärungen und zusätzlich ein enormer Gruppenzwang, dem ich mich erschreckender Weise mehr gebeugt hatte, als ich erwartet hätte.Nachdem ich zwei Tage probegearbeitet hatte (zwei volle Tage, natürlich unbezahlt, obwohl man schon die Schulung hinter sich hatte), sagte ich zu meinem Teamleiter, dass ich glaube, dass der Job nichts für mich sei und dass mir die Ablehnung der Passanten etwas zu nahe gehe. Mein Teamleiter und sein Kollege redeten auf mich ein, dass ich wunderbar mit der Situation umgehe, dass man sich so schnell daran gewöhne und dass ich doch bitte nicht aufgeben sollte, da ich so gut ins Team passen würde. Ich rankte den ganzen Abend mit mir und entschied mich mit unwohlen Gefühl dazu, die 3 Wochen durchzustehen (ich dachte mir, dass die Zeit sicher schnell vergeht und außerdem wollte ich so oder so in den Semesterferien einen Nebenjob ergreifen). Der Vertrag wurde mir dann erst am folgenden Tag - meinem ersten Arbeitstag - vorgelegt. Der Chef bat mich kurz ins Büro und blätterte hastig durch die Seiten, las sporadisch einige Zeilen vor und wiederholte immer wieder „dass man die ganzen Regelungen ja schon kenne und alles wie besprochen sei“. Zwei weitere „Neue“ wurden ebenfalls so schnell durch gewunken. Er gab mir den Stift und sagte mit einem dicken Grinsen, irgendetwas von „da unterzeichnen" und "Seele verkaufen“. Als ich darum bat, mir den Vertrag erst einmal in Ruhe durchzulesen, wurde mir gesagt, dass wir die Zeit nicht hätten, alle sollten zur nächsten Tour aufbrechen. Tatsächlich stand das eigene Team für den Tag schon in den Startlöchern mit all den gepackten Unterlagen und wartete. Die anderen unterschrieben sofort und ich überflog schnell ein paar Absätze, die aber wirklich so wie der Vortrag zu den Konditionen klangen. Unter Druck gesetzt und wohl etwas naiv unterschrieb ich wie alle anderen auch. Um diesen Teil aufzulösen: alle Prämienbezahlungen und das gesamte Punktesystem wurden mir und den anderen falsch erklärt, sodass ich nach den 3 vollen Wochen, ca. 550€ und nicht die mir immer wieder vorgerechneten bummligen 1.500€ verdiente. Aber nicht nur der finanzielle Aspekt ist erschreckend, sondern auch die Art und Weise, wie der Teamleiter und die Teammitglieder, die hauptberuflich als Dialoger arbeiteten, die neuen bzw. die Ferien-Dialoger unter Druck gesetzt haben. An schlechten Tagen, an denen wir bis mittags keine Mitglieder werben konnten bzw. auch keine Gespräche zustande brachten, weil die Passanten alle ablehnten und auf weitere Versuche eher aggressiv reagierten, kamen schonmal Sätze wie „Also Leute, es läuft grade nicht gut, ihr bekommt einfach nicht genug Leute zum Stand.. es ist jetzt 12:20 - ihr habt bis 13 Uhr Zeit mindestens ein Gespräch an den Stand zu holen. Wer es nicht schafft, einen Passanten zu einem Gespräch zu bekommen, muss die Viertelstunde danach die Leute auf einem Bein hüpfend ansprechen! Und los!“ Ich war fassungslos und zugleich so gestresst, dass ich gar nicht wusste, was ich machen sollte. Die anderen schnellten sofort los und bemühten sich unheimlich Passanten, zum Anhalten zu bringen und in mir baute sich eine Wut auf, aber in dem Moment traute ich mich nicht, zu sagen, dass ich bei so etwas nicht mitmache, sodass ich letztendlich zu einer ungefähr gleichaltrigen Passantin ging und meinte, dass ich sie wirklich nicht überreden will irgendwo mitzumachen, aber sie einfach bitte, kurz zum Tisch mitzugehen, damit ich ihr kurz etwas erzählen kann, weil ich sonst „Ärger" bekommen würde, weil ich bis dahin am Tag so erfolglos war. Dadurch, dass sie mir mitleidig und etwas irritiert den Gefallen machte, weiß ich bis jetzt nicht, ob ich mich in der Mönckebergstraße tatsächlich zum Affen gemacht hätte. Ein weiteres Beispiel ist vermutlich die Tatsache, dass jeder der morgens auch nur eine Minute zu spät kam, Straf-Geld in ein Glas einzahlen musste oder dass am Ende einer gewissen Frist geguckt wurde, welches Team am wenigsten Mitglieder geworben hat und dass das „Verlierer-Team“ dann in der darauflegenden Woche einmal ein Frühstück für aus eigener Tasche zahlen musste..Ich habe diese Wochen vor dem Eintritt des Mindestlohns gemacht, deswegen mögen die Konditionen mittlerweile anders sein, aber dennoch wird vermutlich ein völlig falsches Bild von der Bezahlung und den Prämienpunkten gemacht und auch der Druck unter dem man innerhalb seines Teams steht, wird sicherlich der selbe sein.

Dass die Passanten ziemlich unhöflich und die Frustration jeden Tag vorhanden war (die guten Dialoger schrieben pro Tag ca. 4/5 neue Mitglieder auf, die neuen ca. 2 und auch an ganz miesen Tagen gar keinen) sind zwar schon Gründe, die einen veranlassten könnten, den Job nicht zu machen, aber alle anderen Dinge, die ich dort erlebt habe, sind noch viel mehr Grund dafür, jedem von diesem Job abzuraten.

Hi Leute, hab schon mal bei DialogDirect gearbeitet, 4 Wochen. Man ist tatsächlich auf Tour, also in deutschland unterwegs, is viel Fahrerei aber ok, weil Auto und Unterkunft (manchmal ganz schön eng) bezahlt werden. Da am Samstag gearbeitet wird sind es sogar mehr als 48 Stunden. Die Stände sind echt lang aufgebaut, so von 10 bis 20 Uhr. Wurde mir im Termin auch so gesagt, macht aber sicher nicht jeder gern. Ich fand es voll ok, weil man eh unterwegs ist und Zeit im Team verbringt und das war echt ne super Zeit!! Natürlich ist man nicht das ganze Jahr unterwegs, sondern immer mal ein paar Wochen, glaub mindestens 3 am Anfang. Ich war 4 Wochen und danach echt platt, der Job ist schon der Hammer, aber total geil. Emotionsboy87, wenn dir 48 Std. echt zu viel sind, lass es sein. Aber eins sag ich dir, der Job und die Kunden sinds immer Wert und verdient hab ich auch.
Uli

Moin, habe gerade die zweite Kampagne bei DD hinter mich gebracht, jeweils 4 Wochen. Die Arbeit ist natürlich, wenn man sie auf nen Stundenlohn herunterrechnet, mies bezahlt, weil der Job eine 24/7 Sache ist. Andererseits fallen dir wahrscheinlich auch keine Jobs ein, in denen du mal eben in 4 Wochen 2000-3000€ verdienst, oder?

Arbeit läuft so ab: ein Team, eine Woche, ein Quartier, meistens eine Stadt (evtl auch 2), in die man jeden Tag fährt, dort ca.10 Stunden arbeiten, abends zurück ins Quartier, dort entspannen, und das ganze ganze 6 Tage die Woche. Am Sonntag wird dann die Stadt gewechselt (Auto, Quartiere, Sprit etc. werden natürlich gestellt, nur für Verpflegung muss man selber sorgen)

Das schöne bei DD ist einfach die Atmosphäre, die Betreuung durch die großartigen Coaches, der Fakt dass man eine vernünftige Schulung kriegt (im Gegensatz zu Talk2Move etc.) und dass du, was dir hoffentlich auch schnell wichtig wird, für tolle Orgas wie Amnesty International oder die UNO-Flüchtlingshilfe auf die Strasse geschickt wirst, und für die eine tolle Arbeit leisten darfst. Natürlich ist die Arbeit anstrengend, aber was einem daraus aus kommunikativen Fähigkeiten für das "echte" Leben (das dialogen erscheint einem nach ein oder zwei Tagen doch eher surreal) mitgegeben wird, macht die paar Blasen an den Füßen mehr als wett.

Ich habe z.B. aus meiner ersten Kampagne 2300€ mitgenommen (das ist aber kein Richtwert, der liegt schon eher bei 1800€), und ca. 15000€ pro Jahr für eine tolle Sache (die ich mittlerweile auch selber finanziell unterstütze) besorgt, damit waren sowohl Portemonnaie und Gewissen erstmal beruhigt.

Natürlich: die Arbeit ist definitiv nicht für jeden geeignet, ohne Frustresistenz, Lernfähigkeit und naja...gesellschaftlicher Verträglichkeit ist die Arbeit halt einfach nur ne Arbeit, und nicht das echte "dialogen", sprich: gut gelaunt auf der Strasse stehen, Spaß mit seinem Team und den Passanten haben, dabei einfach mal 100€-300€ pro Tag verdienen, Musik im Auto hören, Abends im Team kochen, Bier trinken, über Passanten schwärmen oder die neuesten Verschwörungstheorien austauschen die man am Tag gehört hat. Nach 4 Wochen will ich gerade zwar erstmal möglichst für ein Jahr erstmal die Klappe halten, aber weiß genau dass ich nächste Kampagne (oder nochmal diese) wieder auf der Strasse stehen werde.