Ist Buddhisten alles egal?
Buddhisten glauben ja an das karma, also dass jeder dass bekommt was er verdient. Wenn sie sehen dass jemand in gras liegt und verblutet dann könnten sie doch eigentlich einfach daran vorbeifahren mit der Begründung "karma is a BlTCH"
2 Antworten
Nun, eine zweifelsfreie Übersetzung/Bedeutung von ""karma is a BlTCH" konnte ich leider nicht finden. Macht aber nichts, denn "Egal sein" hat absolut nichts mit Karma gemeinsam.
- dann könnten sie doch eigentlich einfach daran vorbeifahren
Nein, könnten sie nicht - jedenfalls nicht, wenn sie "echte" Buddhisten sind. Buddhas Handlungsmaxime stimmt mit Kants kategorischem Imperativ überein.
- Ist Buddhisten alles egal?
Da kann man schon eher zustimmen - allerdings unter der Prämisse, daß "egal" nicht mit dem heute üblichen negativen Beigeschmack verstanden wird. In unserem Sinn bedeutet es vielmehr "gleichwertig" (...in allem sich selbst wiedererkennend...). gleich viel geltend. Meine Anliegen sind nicht wichtiger als die des anderen. Ich gebe zu, daß das unter dem Gesichtspunkt unserer westlichen Weltanschauung nicht einfach nachvollziehbar ist.
Bildlich gesehen: Die Sonne scheint (oder der Regen fällt) auf Nutzpflanzen ebenso wie auf das, was wir als "Unkraut" bezeichnen. (Hab' ich nicht ein "sonniges" Gemüt?😉)
Du musst wissen, dass nach buddhistischer Weltvorstellung Körper & Geist ihrer Essenz nach dasselbe sind. Es sind nur zwei Seiten derselben Medaille. Eine Handlung ist demnach nicht nur ein Phänomen von Muskelkraft und Physis, sondern kann auch ein Gedankenakt sein.
Bei jeder unterlassen Hilfeleistung denkt man sich natürlich auch etwas. Wenn man es in Kauf nimmt, dass jemand leidet, dann ist das ein unheilsamer Gedankengang. Das führt genauso zu schlechtem Karma.
Das spiegelt natürlich auch die Realität wieder. Bei unterlassener Hilfeleistung kommen Konsequenzen auf einen zu. Man kann auf Rechtswegen bestraft werden. Gleichzeitig entgeht man der wertvollen Anerkennung ein Retter zu sein. Um nur zwei Beispiele zu nennen.
also auch mit der goldenen Regel.
Jesus Christus spricht in Matthäus 5,45: „Der Vater im Himmel lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte." Darum sagt er, dass wir auch unsere "Feinde" lieben sollen, ist finde ich ganz ähnlich, sonst könnte man ja auch selber schuld denken